«Auf dem Mars haben wir das Monopol»
Auf einen Kaffee bei CEO Eugen Elmiger von Maxon Motor
Maxon Motor ist auch in anderen Kulturen extrem erfolgreich unterwegs. Was das Erfolgsgeheimnis hierfür ist, verrät CEO Eugen Elmiger während einer Tasse Kaffee.
Von Markus Back (Text) und Ruben Sprich (Bilder)
Nach Nine-Eleven fuhren die USA eine strikte Politik und schlossen alle nicht US-amerikanische Unternehmen von bestimmten Aufträgen aus. Sie durften damals beispielsweise keine Komponenten mehr für die Mars-Missionen liefern. Mittlerweile ist Maxon wieder im Weltall unterwegs. Wie läuft dieses Geschäft?
Wir waren bei der Curiosity-Mission, für die wir unsere Antriebe liefern sollten, von diesem Verbot betroffen. Allerdings hatte dieses nur kurzen Bestand, da die Starts dieser Missionen wegen fehlender US-Lösungen immer wieder verschoben werden mussten. Nach ein paar Jahren wurden wir schliesslich wieder in dieses Programm aufgenommen und liefern für die unterschiedlichen Missionen mehr als je zuvor.
Im ersten Roboter war lediglich ein 16-Millimeter-Motor von uns verbaut, heute sind bis zu 35 Antriebe, die neben den Rädern unter anderem Kameras, Bohrer und Panels antreiben. Ohne Maxon funktioniert auf dem Mars nichts. Bei den Antriebssystemen haben wir dort mit einem Marktanteil von über 90 Prozent ein Monopol.
«Auf dem Mars haben wir das Monopol»
Auf einen Kaffee bei CEO Eugen Elmiger von Maxon Motor
Maxon Motor ist auch in anderen Kulturen extrem erfolgreich unterwegs. Was das Erfolgsgeheimnis hierfür ist, verrät CEO Eugen Elmiger während einer Tasse Kaffee.
Von Markus Back (Text) und Ruben Sprich (Bilder)
Nach Nine-Eleven fuhren die USA eine strikte Politik und schlossen alle nicht US-amerikanische Unternehmen von bestimmten Aufträgen aus. Sie durften damals beispielsweise keine Komponenten mehr für die Mars-Missionen liefern. Mittlerweile ist Maxon wieder im Weltall unterwegs. Wie läuft dieses Geschäft?
Wir waren bei der Curiosity-Mission, für die wir unsere Antriebe liefern sollten, von diesem Verbot betroffen. Allerdings hatte dieses nur kurzen Bestand, da die Starts dieser Missionen wegen fehlender US-Lösungen immer wieder verschoben werden mussten. Nach ein paar Jahren wurden wir schliesslich wieder in dieses Programm aufgenommen und liefern für die unterschiedlichen Missionen mehr als je zuvor.
Im ersten Roboter war lediglich ein 16-Millimeter-Motor von uns verbaut, heute sind bis zu 35 Antriebe, die neben den Rädern unter anderem Kameras, Bohrer und Panels antreiben. Ohne Maxon funktioniert auf dem Mars nichts. Bei den Antriebssystemen haben wir dort mit einem Marktanteil von über 90 Prozent ein Monopol.
Anfang des Jahres hat Maxon eine neue Vertriebsgesellschaft in Südostasien gegründet. Auf was ist zu achten, damit die verschiedenen Kulturen nicht zum Hemmschuh werden?
Die Nähe. Daher versuchen wir, möglichst oft mit unseren eigenen Partnern, aber auch mit unseren Kunden, zusammen zu kommen. Dies gilt aber nicht nur während der Geschäftstätigkeit, sondern auch in der Freizeit. Mir ist es unheimlich wichtig, die private Seite in solche Partnerschaften miteinzubringen.
Das ist schon vorgekommen. Viel wichtiger ist es aber, gemeinsam etwas zu erleben. Ich gehe beispielsweise mit meinen Gästen gerne Velofahren. Wenn ich sehe, dass jemand eine Affinität dazu hat, radeln wir gemeinsam einen Berg hinauf und fahren diesen auf der anderen Seite über einen Single-Trail wieder hinab. Mit weniger Geübten mache ich eine Runde um den Sempachersee und lade sie abends zu mir nach Hause zum Essen ein. Zum Teil verbringen wir mit unseren Familien sogar gemeinsam die Ferien.
Es heisst, hinter jedem Erfolg steht ein Gesicht…
Das funktioniert aber nur, wenn man das aus wirklicher Überzeugung lebt. Bei uns ist das fast schon Philosophie und wird auch von unseren Inhabern vorgelebt.
Anfang des Jahres hat Maxon eine neue Vertriebsgesellschaft in Südostasien gegründet. Auf was ist zu achten, damit die verschiedenen Kulturen nicht zum Hemmschuh werden?
Die Nähe. Daher versuchen wir, möglichst oft mit unseren eigenen Partnern, aber auch mit unseren Kunden, zusammen zu kommen. Dies gilt aber nicht nur während der Geschäftstätigkeit, sondern auch in der Freizeit. Mir ist es unheimlich wichtig, die private Seite in solche Partnerschaften miteinzubringen.
Das ist schon vorgekommen. Viel wichtiger ist es aber, gemeinsam etwas zu erleben. Ich gehe beispielsweise mit meinen Gästen gerne Velofahren. Wenn ich sehe, dass jemand eine Affinität dazu hat, radeln wir gemeinsam einen Berg hinauf und fahren diesen auf der anderen Seite über einen Single-Trail wieder hinab. Mit weniger Geübten mache ich eine Runde um den Sempachersee und lade sie abends zu mir nach Hause zum Essen ein. Zum Teil verbringen wir mit unseren Familien sogar gemeinsam die Ferien.
Es heisst, hinter jedem Erfolg steht ein Gesicht…
Das funktioniert aber nur, wenn man das aus wirklicher Überzeugung lebt. Bei uns ist das fast schon Philosophie und wird auch von unseren Inhabern vorgelebt.
Wie sieht es aus, wenn Ihre hiesigen Mitarbeitenden in den USA oder Korea arbeiten wollen. Unterstützten Sie das?
Ich kann natürlich nicht alle ins Ausland schicken, weil uns sonst hier in Sachseln die Leute fehlen. Aber ich habe auch schon gezielte Aufrufe gemacht, wenn es darum ging, bestimmte Positionen in Korea zu besetzen. Das ist gar nicht so einfach, weil es Vorurteile gibt und nicht jeder deren Kultur versteht. Daher ist es wichtig, die Mitarbeitenden für solche Einsätze sehr gut vorzubereiten – gegebenenfalls sogar mit einer kostenlosen Reise nach Korea, damit sie sich vor ihrer Entscheidung vor Ort erst einmal alles ganz genau ansehen können.
Oftmals leidet die Karriere unter einem Auslandseinsatz, weil das Netzwerk vor Ort auseinanderfällt. Wie stellen Sie sicher, dass dieser Einsatz kein Karriereknick wird?
Bei uns haben bisher alle Mitarbeitenden, die von einem Auslandseinsatz zurückkehrten, wieder eine Arbeit erhalten. 60 Prozent von ihnen haben durch ihn sogar die nächste Stufe auf der Karriereleiter genommen. Für andere war er aber auch eine Bereicherung für das Privatleben- Erst kürzlich hat einer unserer Mitarbeiter eine Koreanerin geheiratet.
Wer ist Eugen Elmiger?
Eugen Elmiger studierte am Abendtechnikum Horw Elektrotechnik, bevor er sich an der Universität St. Gallen sowie an der Stanford Business School weiterbildete. Nach verschiedenen Stationen im Business Development und internationalen Verkauf kam er 1991 zu Maxon Motor, wo er massgeblich den Auf- und Ausbau des Verkaufsnetzwerks in Asien vorantrieb. Seit 2006 gehört er der Geschäftsleitung an, seit Januar 2011 ist er CEO des Unternehmens. In seiner Freizeit ist der 55-Jährige passionierter Biker.Wie sieht es aus, wenn Ihre hiesigen Mitarbeitenden in den USA oder Korea arbeiten wollen. Unterstützten Sie das?
Ich kann natürlich nicht alle ins Ausland schicken, weil uns sonst hier in Sachseln die Leute fehlen. Aber ich habe auch schon gezielte Aufrufe gemacht, wenn es darum ging, bestimmte Positionen in Korea zu besetzen. Das ist gar nicht so einfach, weil es Vorurteile gibt und nicht jeder deren Kultur versteht. Daher ist es wichtig, die Mitarbeitenden für solche Einsätze sehr gut vorzubereiten – gegebenenfalls sogar mit einer kostenlosen Reise nach Korea, damit sie sich vor ihrer Entscheidung vor Ort erst einmal alles ganz genau ansehen können.
Oftmals leidet die Karriere unter einem Auslandseinsatz, weil das Netzwerk vor Ort auseinanderfällt. Wie stellen Sie sicher, dass dieser Einsatz kein Karriereknick wird?
Bei uns haben bisher alle Mitarbeitenden, die von einem Auslandseinsatz zurückkehrten, wieder eine Arbeit erhalten. 60 Prozent von ihnen haben durch ihn sogar die nächste Stufe auf der Karriereleiter genommen. Für andere war er aber auch eine Bereicherung für das Privatleben- Erst kürzlich hat einer unserer Mitarbeiter eine Koreanerin geheiratet.
Wer ist Eugen Elmiger?
Eugen Elmiger studierte am Abendtechnikum Horw Elektrotechnik, bevor er sich an der Universität St. Gallen sowie an der Stanford Business School weiterbildete. Nach verschiedenen Stationen im Business Development und internationalen Verkauf kam er 1991 zu Maxon Motor, wo er massgeblich den Auf- und Ausbau des Verkaufsnetzwerks in Asien vorantrieb. Seit 2006 gehört er der Geschäftsleitung an, seit Januar 2011 ist er CEO des Unternehmens. In seiner Freizeit ist der 55-Jährige passionierter Biker.Komplettes Interview in der Printausgabe
Lesen Sie das komplette Interview in Ausgabe 2/19 von «Technik und Wissen» (ET: 3. Mai 2019). In diesem erzählt Eugen Elmiger, wieso der Economist nicht wegen dem Bruder Klaus nach Sachseln kam und weshalb es bei den Motoren zukünftig keine Leistungsgrenzen mehr geben wird. www.technik-und-wissen.ch/abo
Impressum
Autor: Markus Back, Chefredaktor Print
Fotos: Ruben Sprich
Publiziert von Technik und Wissen
Informationen
Maxon Group
maxongroup.com
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