Schwarze Löcher im Unternehmen sind Fluch und Segen
«Co-Creation im Alltag» - eine Kolumne von Dr. Georg Michalik
Während der Mittagspause unterhalten sich zwei Kollegen: «Zum Claude kannst du immer gehen. Egal was ist. Der bekommt es geregelt. Einfach super der Typ.» Sicher kennen Sie selbst einen Claude in Ihrer Organisation. Sind Sie auch froh über ihn? Man könnte sagen, das sind diejenigen, «ohne die hier gar nichts mehr laufen würde».
Claude gehört zu den 20 Prozent Mitarbeitern im Unternehmen, die 80 Prozent der Arbeit machen. Tatsächlich ist es so, dass es die Leute sind, die den Laden am Laufen halten: Ist das nun gut oder schlecht?
Nun ich würde sagen, es ist zumindest ein Dilemma: denn zum einen retten sie täglich ihre Firma, zum anderen ist das Unternehmen aber völlig abhängig von ihnen. Was ist, wenn Claude einmal krank wird? Und die Wahrscheinlichkeit ist nicht klein.
Während 80 Prozent der Kollegen eher vom Boreout betroffen sind, stehen die 20 Prozent Claudes kurz vor dem Burnout. Doch wie kommt es, dass die Arbeit so ungleich verteilt ist?
Es beginnt damit, dass einige Personen mit ihrem Engagement hervorstechen. Sie machen ihre Arbeit gut und bekommen deswegen noch mehr. Und je mehr sie bekommen, desto mehr sind sie diejenigen, zu denen man geht. Weil sie viel arbeiten, können sie tatsächlich mehr als die anderen. Sie wissen auch mehr. Denn alle Information kommt zu ihnen. Sie entwickeln wie ein schwarzes Loch die Gravitation, die alles anzieht: Man kommt an ihnen nicht mehr vorbei.
Das Tragische dabei: Weder Claude noch die anderen finden das wirklich gut. Was können Sie tun? Bringen Sie die Leute aus dem Bereich zusammen. Sprechen Sie das Thema offen an. Hören Sie gut zu und stellen Sie sicher, dass alle gut zuhören. Treffen Sie eine Vereinbarung und kommen Sie drei Monate später in gleicher Runde wieder zusammen. So bleiben Sie gemeinsam am Ball.
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