Aus 192 eingereichten Projekten kürte die Jury heute ihre fünf Gewinner und verlieh jedem Jungunternehmen einen Preis von CHF 100’000. Vier von fünf Gewinnern sind Cleantech-Startups, was den hohen Prozentsatz an Eingaben aus jenem Sektor in diesem Jahr widerspiegelt. Diese Unternehmen haben das Potenzial, den Wiederaufbau der Schweizer Wirtschaft nach Covid-19 umweltfreundlicher zu gestalten.

 

«Während wir mit einer globalen Pandemie ringen, liegt es auf der Hand, dass uns mit den Folgen des Klimawandels eine viel grössere Herausforderung bevorsteht. Unsere Generation hat dringende Umweltprobleme zu lösen, dies zeigt sich in der besonders hohen Zahl von Cleantech-Startups unter den diesjährigen Bewerbungen und Gewinnern. Diese Cleantech-Unternehmen haben das Potenzial, den Wiederaufbau der Schweizer Wirtschaft nach der Corona-Krise umweltfreundlicher zu gestalten», sagt Regula Buob, Geschäftsführerin der W.A. de Vigier Stiftung. «Die Tatkraft und Belastbarkeit, welche diese jungen Führungskräfte an den Tag legen, ist beeindruckend. Nichts und niemand kann sie aufhalten - selbst in herausfordernden Zeiten wie diesen», fährt Buob fort.


Die Gewinner des W.A. de Vigier Awards 2020 

Bloom Biorenewables AG aus Marly (FR) - Nachhaltige Alternativen zu fossilen Molekülen

Erdöl ist in den meisten Alltagsprodukten enthalten, was unserer Umwelt schadet. Bloom kann Holz und landwirtschaftliche Abfälle in erneuerbare Materialien umwandeln, die Erdöl vollständig ersetzen. Dank dieser Lösung können Unternehmen auf eine grüne und lokal verfügbare Alternative zurückgreifen, stellen umweltbewusste Kunden zufrieden, erfüllen die Richtlinien der Regierung, sparen C02-Steuern und tragen zur Bekämpfung des Klimawandels bei.

«Wegen Covid-19 ist der Ölpreis gesunken, wir konkurrieren jetzt mit einem noch billigeren Produkt. Aber wir müssen weiter denken und einen grundlegenden Wandel vollziehen, indem wir Erdöl durch grüne Alternativen ersetzen», sagt Remy Buser, CEO der Bloom Biorenewables AG, über die Auswirkungen der Pandemie auf sein Unternehmen.

Remy Buser, CEO Bloom Biorenewables

EH Group Engineering AG aus Prangins (VD) – Innovative Brennstoffzellentechnologie für saubere Energie

Wasserkraft wäre eine produktive und saubere Energiequelle, aber sie ist zu teuer, zu komplex und zu unzuverlässig, um sich auf dem Markt breit durchzusetzen. EH Group entwickelte eine Technologie, welche die Kraft des Wasserstoffs auf kompakte, zuverlässige Weise zu niedrigen Kosten und mit minimalen Anfangsinvestitionen nutzbar macht. Dank unserer Lösung sind große Hersteller in der Automobil-, Luftfahrt- und Schifffahrtsindustrie ihren Konkurrenten weit voraus, wenn es um Innovationen für eine grünere Zukunft geht - die einzige Zukunft, die wir haben.

Mardit Matian, CEO der EH Group Engineering AG, über den W.A. de Vigier Awards 2020 

«Ich kann nicht leugnen, dass dies eine sehr schwierige Zeit ist. Aber wir machen weiter, wir geben keinesfalls auf. Wir führen täglich Telefongespräche mit unseren Teammitgliedern - mein Team ist das wertvollste Gut, das ich habe. Meine Mitarbeitenden werden das Unternehmen mitgestalten, wenn es wächst, und ich kann ihr unerschütterliches Engagement spüren», so Mardit Matian, CEO der EH Group Engineering AG.

Mardit Matian, CEO EH Group Engineering

FenX AG aus Zurich (ZH) – Nachhaltige Hochleistungs-Isolierung für die Bauindustrie

Bei der Wahl von Dämmstoffen muss die Bauindustrie entweder Kompromisse beim Preis, bei der Entflammbarkeit oder bei der Umweltfreundlichkeit eingehen. FenX verwandelt Industrieabfälle in einfach verbaubare und leistungsstarke Dämmplatten, die nicht brennbar und gleichzeitig wiederverwertbar sind. Unsere Lösung erfüllt alle Kundenwünsche: Sie erzielen eine ausgezeichnete Isolation und erfüllen sämtliche Marktanforderungen bezüglich Sicherheit sowie Öko-Labels und das alles ohne Mehrkosten.

Etienne Jeoffroy, CEO der FenX AG, über den W.A. de Vigier Awards 2020 

«Wir sind in der sehr glücklichen Lage, dass die Bauindustrie nicht eingestellt wurde während der Pandemie. Es gibt zwar Verzögerungen, aber nichts allzu Dramatisches. Wir haben auch unschätzbare Unterstützung von Investoren erhalten, die bereit waren, uns mit Wandelanleihen zu unterstützen. Damit das Unternehmen gestärkt aus dieser herausfordernden Zeit hervorgehen kann, hat unser Team die Gehälter auf ein Minimum reduziert», berichtet Etienne Jeoffroy, CEO der FenX AG.

Etienne Jeoffroy, CEO der FenX

Microcaps AG aus Zurich (ZH) – Präzise Mikrokapseln in industriellem Ausmass

Zu gewährleisten, dass Medikamente an der betroffenen Körperstelle und mit einer bestimmten Geschwindigkeit freigesetzt werden, ist eine grosse Herausforderung, weil die Grösse der Kapseln, die diese Wirkstoffe abgeben, bisher unkontrollierbar war. Microcaps entwickelte eine patentierte Technologie, die es ermöglicht, die Grösse dieser Mikrokapseln mit Schweizer Präzision zu steuern, so dass sie sich alle genau gleich verhalten. Dies bedeutet, dass wir das Freisetzungsprofil eines Medikaments direkt anpassen und vorhersagen können. Unsere Lösung ist auch für Duft- und Aromastoffe sowie für Probiotika von hoher Relevanz.

Alessandro Ofner, CEO der Microcaps AG, über den W.A. de Vigier Awards 2020

«Wir probierten, frühzeitig abzuschätzen, wie Covid-19 unser Geschäft beeinflussen könnte. Jetzt versuchen wir, Prognosen für die Zeit nach der Krise zu treffen. Natürlich haben wir unseren Vorstand um Hilfe gebeten und uns an unser Netzwerk gewandt, um sicherzustellen, dass wir jene Dinge, die wir kontrollieren können, auch tatsächlich im Griff haben», erklärt Alessandro Ofner, CEO der Microcaps AG.

Alessandro Ofner, CEO Microcaps

Oxara AG aus Zürich (ZH) – Aushubmüll in nachhaltige Bauprodukte verwandeln

Jedes Bauprojekt beginnt mit dem Aushub von tonnenweise Bodenschutt. Der Deponieraum für diesen Aushubmüll wird jedoch zusehends knapp. Ausserdem mangelt es an Beton, der fürs Bauen benötigt wird. Oxara entwickelte eine chemische Mischung, die Aushubabfälle in umweltfreundliches Baumaterial verwandelt, was der Bauindustrie Millionen an Deponiekosten einspart und sie gleichzeitig mit genügend nachhaltigem Material zum Bauen versorgt.

Gnanli Landrou, CEO der Oxara AG, über den W.A. de Vigier Awards 2020

«Das Geschäft läuft langsamer, aber wir können aktuell mehr Zeit in unsere Technologie investieren. Wir haben unsere Partner und Kunden darüber informiert, dass wir nicht in der Lage sind, wie ursprünglich geplant zu liefern, und wir kommen als Team zusammen, um angesichts der Situation nach kreativen Lösungen zu suchen», erklärt Gnanli Landrou, CEO der Oxara AG.

Gnanli Landrou, CEO Oxara

Impressum

Textquelle: W.A. de Vigier Stiftung

Bildquelle: W.A. de Vigier Stiftung

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Informationen

W.A. de Vigier Stiftung
www.devigier.ch

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