Der Weg zum digitalen Zwilling

Konstruktionsdaten veredeln und Daten reduzieren

 

Viele Unternehmen lassen das Potenzial ihrer Konstruktionsdaten einfach ungenutzt auf Servern oder Festplatten liegen. Dabei liessen sich diese mit wenig Aufwand für unterschiedlichste Anwendungen veredeln. Im Gespräch mit Geschäftsführer René Krebs (Bild) von der Side Effects AG in Zürich.

 


Ein Beitrag von Technik und Wissen
Markus Back (Autor) 
und Susanne Seiler (Fotos)

Der Weg zum digitalen Zwilling

Konstruktionsdaten veredeln und Daten reduzieren

 

Viele Unternehmen lassen das Potenzial ihrer Konstruktionsdaten einfach ungenutzt auf Servern oder Festplatten liegen. Dabei liessen sich diese mit wenig Aufwand für unterschiedlichste Anwendungen veredeln. Im Gespräch mit Geschäftsführer René Krebs (Bild) von der Side Effects AG in Zürich.

 


Ein Beitrag von Technik und Wissen
Markus Back (Autor) 
und Susanne Seiler (Fotos)

Ein digitaler Zwilling kann bei der Lösung spezifischer Probleme helfen. Sind diese den hilfesuchenden Unternehmen überhaupt bewusst oder muss diesen bei der Ermittlung ihrer Schwierigkeiten geholfen werden?

Die Unternehmen kennen in aller Regel ihre Probleme ganz genau! Was sie meistens nicht wissen, ist, wie die ideale Lösung aussieht, da es für diese verschiedene Ansätze gibt. Entscheiden sie sich für einen digitalen Zwilling, um dieses spezifische Problem zu lösen, ist oftmals der Weg zu diesem eine Herausforderung, da das Bewusstsein für dessen Möglichkeiten fehlt. Hier kann schon der Blick in ein anderes Unternehmen hilfreich sein, um zu sehen, wie dieses bei seiner Problemlösung vorgegangen ist. Selbstverständlich spricht auch nichts dagegen, sich direkt bei spezialisierten Experten Unterstützung zu holen.



Konstruktionsdaten zu interaktiven digitalen Zwilling veredeln

Bei Side Effects veredeln Sie Konstruktionsdaten zu interaktiven digitalen Zwillingen. Könnten das die Unternehmen nicht selbst tun?

Diese Möglichkeit besteht theoretisch natürlich immer! Allerdings sind Konstruktionsdaten in der Handhabung sehr schwierig und lassen sich nicht mal eben für eine Schulung oder eine Verkaufspräsentation auf das Laptop laden. Daher sollte man sich vorab fragen, ob man diesen Aufwand wirklich betreiben will, wenn externe Dienstleister innerhalb weniger Stunden diese Daten optimieren, reduzieren und zum Beispiel als Schulungsobjekt zu Verfügung stellen können.

René Krebs, Geschäftsführer Side Effects

Wie sieht Ihre typische Vorgehensweise bei der Datenreduktion aus?

Es sind stets alle Daten der Maschine verfügbar. Der Kunde entscheidet über eine Konfiguration, welche Detailstufen für seinen Anwendungsfall benötigt werden. Unser System liefert dann die benötigte Ansicht und Detailtiefe der Maschine. Natürlich ist diese Konfiguration komplett dynamisch und kann stetig angepasst werden. Zudem wird die benötigte Sicht auf das Objekt auch berücksichtigt. So wird bei einer äusseren Betrachtung nur die Hülle angezeigt, während im Inneren die Komponenten auf ihren Einsatz warten.


Wer ist René Krebs?

Der 36-Jährige arbeitete nach seiner Ausbildung zum Polygrafen einige Jahre auf dem gelernten Beruf, wechselte dann aber rasch in die Webentwicklung, da ihn die neusten Technologien und 3D-Animationen schon von jeher faszinierten. 2006 wechselte er in die Film- und Animationsbranche und schloss das Studium im Bereich «Digitaler Film und 3D Animationen» erfolgreich ab. Parallel dazu baute er eine Expertise in der Web-Entwicklung und im Grafik-Design mit Schwerpunkt «2D/3D-Animation» auf, die er von 2010 bis 2013 mit einer Tätigkeit als Grafik-/Multimediadesigner veredelte. 2013 erfolgte schliesslich die entscheidende Weichenstellung in seinem Leben. Er übernahm als CEO die Verantwortung bei der Side Effects AG und begann im gleichen Jahr ein Bachelor-Studium an der Uni Zürich in Game-Design, das er 2016 erfolgreich beendete.


Wie bei einem potemkinschen Dorf, das nur die Fassade, nicht aber das dahinter zeigt?

Das trifft es! Alles, was nicht gesehen werden kann, ist ausgeschalten. Erst wenn der Anwender die Perspektive wechselt oder die Applikation öffnet, lädt es dynamisch die benötigten Ansichten oder die jeweiligen Komponenten in verschiedenen Detailstufen hinzu. Diese Untergliederung hat etwas mit der Distanz sowie der Tätigkeit am Objekt zu tun. Wenn Sie beispielsweise das Benutzerhandbuch für einen Motor öffnen wollen, muss nicht jede Rille von diesem dargestellt sein. Diese detailgetreue Darstellung bedarf es erst, wenn der eigentliche Servicevorgang beginnt.


Interview im Printmagazin

Erfahren Sie im Interview in der Printausgabe #008 von Technik und Wissen, auf was kleinere Betriebe bei der Implementierung eines digitalen Zwillings achten sollten.

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Autor: Markus Back

Bilder: Susanne Seiler

Publiziert von Technik und Wissen

Informationen

Side Effects AG
side-fx.ch

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