«Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich»
Interview mit WorldSkills-Teilnehmer Boije Widrig aus Chur
«Mein Beruf ist sehr abwechslungsreich»
Interview mit WorldSkills-Teilnehmer Boije Widrig aus Chur
Boije Widrig startet bei den WorldSkills im russischen Kazan für das Schweizer Team im Wettbewerb der Elektroinstallateure. Im Gespräch verrät er, wie er sich auf diesen Vergleich vorbreitet und mit welchen Erwartungen er seine Reise nach Russland antreten wird.
Von Markus Back (Text) und Susanne Seiler (Fotos)
Wieso hast Du Dich für eine Ausbildung zum Elektroinstallateur entschieden?
Ich arbeite gerne mit den Händen, interessiere mich für Technik und mag es, wenn ich bei meiner Arbeit auch herausgefordert werde und für Probleme gute Lösungen finden muss. Das alles bietet mir der Beruf des Elektroinstallateurs.
Welche Tätigkeiten machst Du besonders gerne?
Eigentlich macht mir alles Spass, selbst das Spitzen auf dem Bau, das Montieren von Schaltern oder das Einziehen von Leitungen – wenn ich es nicht gerade drei Wochen am Stück jeden Tag machen muss. Generell ist der Beruf sehr abwechslungsreich und man kommt sehr viel herum. Durch die Serviceaufträge, die Elektro-Raetus anbietet, bin ich nicht nur auf Baustellen tätig, sondern komme auch sehr viel zu Kunden nach Hause.
Deine beruflichen Fertigkeiten hast Du im vergangenen Jahr mit einem zweiten Platz bei den SwissSkills bewiesen. Erzähle ein wenig von der Veranstaltung.
Die SwissSkills fanden im September 2018 in Bern im Rahmen einer Berufsmesse statt, bei denen wir in verschiedenen Modulen geprüft wurden. Im ersten Modul mussten wir einen Schaltschrank inklusive Trassen, Gitterkanälen und so weiter für eine Silosteuerung aufbauen. Im nächsten Modul ging es darum, diese Steuerung zu programmieren und sie mit einer Funktionalität zu versehen.
Ein weiteres Modul widmete sich der Störungssuche, bei der wir auf einem Tableau einen versteckten Fehler entdecken mussten. Das letzte Modul war dann ein Speedwettbewerb, bei dem es darum ging, bei einer Gebäudeautomationsaufgabe die richtige Balance zwischen Geschwindigkeit und Genauigkeit zu finden.
Mit dem zweiten Platz bei den SwissSkills hast Du Dir Fahrkarte für die WorldSkills in Kazan erworben. Mit welchen Erwartungen reist Du in die russische Metropole?
Das Ergebnis ist für mich zweitrangig, sofern ich nach dem Wettbewerb sagen kann, ich habe mein bestmögliches gegeben. Ob ich dann Zehnter, Fünfter oder Erster sein werde, ist mir in dem Fall dann vollkommen egal. Wenn ich mein Bestes gegeben habe, kann ich ja nicht von mir selbst enttäuscht sein.
Projektleiter Martin Conrad von Elektro-Raetus (links) ist einer von vielen Helfern, die Boije Widrig auf seinem Weg nach Kazan unterstützen.
Gegen wie viele Teilnehmer wirst Du in Kazan antreten?
In meiner Kategorie werden es 42 Teilnehmer sein.
Wird das gleiche wie bei den SwissSkills geprüft werden oder erwarten Dich dort andere Module?
Es wird ähnlich wie bei den SwissSkills sein. Kernaufgaben bleiben das Installieren, das Programmieren einer Funktion und die Störungssuche. Was neu hinzukommt, sind die Gebäudeautomation mit KNX und ein Industrieteil mit einer Kleinsteuerung. Das hat damit zu tun, dass bei den SwissSkills der Elektroinstallateur und der Industrieelektriker gemeinsam in einem Wettbewerb starten, während bei den WorldSkills die beiden Berufe separat antreten.
In der Rückwand des Übungsmodells schaltet Martin Conrad gezielt Fehler zu, die Boije Widrigs Fähigkeiten bei der Fehlersuche schulen.
Wie bereitest Du Dich auf den Wettbewerb in Kazan vor?
Wir haben bei Elektro-Raetus ein Übungsmodell, an dem ich unter anderem mit KNX-Komponenten oder einer Kleinsteuerung trainieren kann. Dieses Modell ist sehr praktisch, da alles fest installiert ist und ich daher nicht zunächst einen Schaltschrank zusammenbauen muss, bevor ich etwas ausprobieren kann. So kann ich, wenn ich eine Idee habe oder mir eine Übungsaufgabe gestellt wird, sofort loslegen und auf die Klemmen verdrahten.
Äusserst praktisch sind hierbei die Topjob S mit Hebel, da ich mit diesen schnell und werkzeuglos arbeiten kann. Darüber hinaus treffe ich mich regelmässig mit Michael Schranz, der in Kazan in der Kategorie «Anlagenelektriker» starten wird, bei der Feller AG in Horgen zum Training.
Mit dem zweiten Platz bei den SwissSkills hast Du Dir Fahrkarte für die WorldSkills in Kazan erworben. Mit welchen Erwartungen reist Du in die russische Metropole?
Das Ergebnis ist für mich zweitrangig, sofern ich nach dem Wettbewerb sagen kann, ich habe mein bestmögliches gegeben. Ob ich dann Zehnter, Fünfter oder Erster sein werde, ist mir in dem Fall dann vollkommen egal. Wenn ich mein Bestes gegeben habe, kann ich ja nicht von mir selbst enttäuscht sein.
Projektleiter Martin Conrad von Elektro-Raetus (links) ist einer von vielen Helfern, die Boije Widrig auf seinem Weg nach Kazan unterstützen.
Gegen wie viele Teilnehmer wirst Du in Kazan antreten?
In meiner Kategorie werden es 42 Teilnehmer sein.
Wird das gleiche wie bei den SwissSkills geprüft werden oder erwarten Dich dort andere Module?
Es wird ähnlich wie bei den SwissSkills sein. Kernaufgaben bleiben das Installieren, das Programmieren einer Funktion und die Störungssuche. Was neu hinzukommt, sind die Gebäudeautomation mit KNX und ein Industrieteil mit einer Kleinsteuerung. Das hat damit zu tun, dass bei den SwissSkills der Elektroinstallateur und der Industrieelektriker gemeinsam in einem Wettbewerb starten, während bei den WorldSkills die beiden Berufe separat antreten.
In der Rückwand des Übungsmodells schaltet Martin Conrad gezielt Fehler zu, die Boije Widrigs Fähigkeiten bei der Fehlersuche schulen.
Wie bereitest Du Dich auf den Wettbewerb in Kazan vor?
Wir haben bei Elektro-Raetus ein Übungsmodell, an dem ich unter anderem mit KNX-Komponenten oder einer Kleinsteuerung trainieren kann. Dieses Modell ist sehr praktisch, da alles fest installiert ist und ich daher nicht zunächst einen Schaltschrank zusammenbauen muss, bevor ich etwas ausprobieren kann. So kann ich, wenn ich eine Idee habe oder mir eine Übungsaufgabe gestellt wird, sofort loslegen und auf die Klemmen verdrahten.
Äusserst praktisch sind hierbei die Topjob S mit Hebel, da ich mit diesen schnell und werkzeuglos arbeiten kann. Darüber hinaus treffe ich mich regelmässig mit Michael Schranz, der in Kazan in der Kategorie «Anlagenelektriker» starten wird, bei der Feller AG in Horgen zum Training.
Die Teilnahme an den WorldSkills ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Musst Du für die entstehenden Kosten selbst aufkommen?
Glücklicherweise nicht! Ich freue mich, dass ich von sehr vielen Seiten Unterstützung erhalte, allen voran meiner Firma, die mir beispielsweise Arbeitszeit zum Trainieren oder einen Übungsraum zur Verfügung stellt. Dann sind da noch das SwissSkills-Team, das die komplette Organisation übernimmt, und viele weitere Partner und Organisationen.
Erhältst Du in Kazan seelische und moralische Unterstützung aus der Heimat?
Meine Schwester und mein Vater begleiten mich nach Kazan. Ausserdem werden Martin Conrad von Elektro-Raetus, der mich während meiner Ausbildung begleitet und betreut hat, sowie die Geschäftsleitung der Elektro-Raetus AG vor Ort sein.
Besten Dank für das Gespräch und viel Erfolg in Kazan.
Wer ist Boije Widrig?
Der 20-Jährige lernte bei der Elektro-Raetus AG in Chur Elektroinstallateur und krönte seine Ausbildung mit einem zweiten Platz bei den SwissSkills 2018. Dieser berechtigt ihn zum Start bei den WorldSkills, die vom 22. bis 27. August 2019 im russischen Kazan stattfinden werden. In seiner Freizeit engagiert sich der Churer in der Jungwacht, spielt Trompete und fährt Rad sowie Ski.
Reihenklemmen-Serie Topjob S
Mit der Ergänzung seiner Reihenklemmen-Serie «Topjob S» um Varianten mit Drücker und Hebel bietet Wago nun für jede Handhabung die passende Lösung. Da sich die Serien beliebig miteinander kombinieren lassen und auf identischem Zubehör basieren, schaffen diese maximale Flexibilität und reduzieren die Kosten für Lagerhaltung.
Impressum
Autor: Markus Back
Bilder: Susanne Seiler
Publiziert von Technik und Wissen (eal)
Weitere Artikel
Veröffentlicht am: