Topplatzierung am Robocup: Robotino der hftm

Am Robocup duelliert sich die Robotik-Weltspitze. In diesem Jahr fand der Wettkampf erstmals virtuell statt. Mit dabei war das siebenköpfige hftm.team.solidus aus Biel.

Die Weltmeisterschaft für Robotik wird in fünf Hauptdisziplinen ausgetragen: Fussball, Rettungsroboter, Industrie, Junior sowie Logistik. Das hftm.team.solidus gehört zu den besten Teams in der Logistics League und landet regelmässig in den Top 3. Erstmalig in der Geschichte des RoboCup wurde dieser Wettbewerb virtuell durchgeführt. Das bedeutet, jedes Team stellte sich – von Kameras begleitet – auf einem von Spielfeld von 5 × 5 Metern verschiedenen Challenges. Die Leistungen wurden via Livestream von den Schiedsrichtern bewertet.

RoboCup aufgesplittet in einzelne Challenges

Die Vorbereitungsphase war turbulent und im Vergleich zu den letzten Jahren sehr kurz, zusätzlich wurde der RoboCup in einzelne Challenges aufgesplittet. Im Gegensatz zu den anderen Teams formiert sich das hftm.team.solidus jedes Jahr aufs Neue aus Studierenden des Vollzeitstudiums (Techniker*in HF Maschinenbau und Systemtechnik). Das hat zur Folge, dass sich jedes Teammitglied vollkommen neu auf den Wettkampf vorbereiten muss und nicht von eigenen Erfahrungen profitieren kann. 

Das HFTM-Team mit Roboter
hftm.team.solidus 2021 (inten, v. l.): Syl Deva, Tim Hildebrand, Daniel Lehmann, Timon Notter, Colin Grossen, Philippe Schneider / (vorne, v. l.) Stefan Brandenberger (Fachbereichsleiter Systemtechnik) und Alain Rohr (Dozent Systemtechnik)

«Setup Day» – eine Challenge für sich

Der «Setup Day» dient dazu, sich einzurichten, die Robotinos in Betrieb zu nehmen und wettkampfbereit zu machen. In dieser Phase werden letzte kleine Probleme behoben, denn auch Roboter können manchmal etwas zickig sein. So verlor ein Roboter gleich zu Beginn seine präzise Fahrweise respektive die exakte Position (x, y und die Ausrichtung phi). Ausserdem wurden die «scharfen Szenarios» und die neuen Lokalisierungsalgorithmen durchgetestet. Die Studierenden wechselten mutig auf einen neuen Fahralgorithmus, den D-Star. Auch hatte das Team noch genügend Zeit, die einfachen Challenges Exploration und Navigation einigermassen erfolgreich zu testen. Die Studierenden konnten die neuen Problemstellungen rasch lösen und die Robotinos für den Wettkampf startklar machen.

Fangemeinde im Livestream

Da die Challenges allesamt gestreamt wurden, konnten erstmalig auch Interessierte ausserhalb des Wettkampfes den RoboCup mitverfolgen. Moderator Alain Rohr (Dozent Systemtechnik) erklärte den Zuschauer*innen, welche Vorgänge zu sehen waren und was während der Challenges passierte.

Bronzemedaille für hftm.team.solidus

Während den Wettkämpfen konnte das hftm.team.solidus neben ein paar Rückschlägen und kleinen Misserfolgen wichtige Erfolge in den Challenges Exploration, Navigation und Grasping verbuchen. Die Schwierigkeit, die Robotinos so zu programmieren, dass diese autonom im Spielfeld navigieren, sich lokalisieren und «Produkte» selbstständig «produzieren», sprich präzise Produkte greifen können, ist für alle Teams eine nicht alltägliche Herausforderung. Die erreichten 80 Punkte, hinter Grips mit 128 Punkten (TU Graz, Österreich) und dem Sieger Carologistics mit 691 Punkten (RWTH Aachen, Deutschland), sind eine solide Leistung – der Name des Teams ist schliesslich Programm.

Dank des 80-Stunden-Einsatzes in der letzten Woche (Montag bis Samstag) war eine steile Lernkurve möglich. Neben den fachlichen Kompetenzen wurden in diesen Stresssituationen aber auch die Sozial- und Methodenkompetenzen der Studierenden auf die Probe gestellt. Die internationale Wettkampferfahrung, die das Team zusätzlich zur Bronzemedaille gewonnen hat, ist unbezahlbar.

Platzierung

1.  Platz: Team Carologistics – Universität Aachen (Deutschland)

2.  Platz: Team Grips – Technische Universität Graz (Österreich)

3.  Platz: Team hftm.team.solidus – hftm Biel (Schweiz)

Zusatzinformation

Seit mehreren Jahren bestreitet das hftm.team.solidus erfolgreich internationale Wettbewerbe der Robotik. Das Team wurde sowohl 2015 in Hefei, China, als auch 2016 in Leipzig Vize-Weltmeister. 2017 machte das Bieler-Team mit dem Bronze-Rang den Podest-Hattrick komplett.

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