In zwei Schritten zu zwei neuen Werkzeugmaschinen
Im Einsatz: Fehlmanns Versa 645 linear und die Versa 825
In zwei Schritten zu zwei neuen Werkzeugmaschinen
Im Einsatz: Fehlmanns Versa 645 linear und die Versa 825
Das ist die Geschichte um zwei Bearbeitungszentren des Schweizerischen Maschinenherstellers Fehlmann. Und es geht der Frage des Unternehmens Wesko nach, mit welcher Werkzeugmaschine eine alte ersetzt werden kann und wie in einem weiteren Schritt die Kapazität und das Produktspektrum nach oben angehoben werden kann mit einer zusätzlichen Maschine.
Werkzeugmaschinenhersteller unterschieden sich heute bei Vergleichen innerhalb einer Kategorie meist nur durch die Details. So zumindest sieht es Roland Sandmeier, Verkauf Export bei Fehlmann. Und genau solche Details gaben bei der Firma Wesko in Stollberg den Ausschlag, als sie eine Maschine aus Altersgründen austauschen mussten. Bei der Investition wollte man zweistufig vorgehen. Zuerst sollte in ein kleineres Bearbeitungszentrum investiert werden, und danach sollte für die Erhöhung der Kapazität und des Produktespektrums eine zweite Maschine angeschafft werden.
Die grosse Flexibilität des Bearbeitungszentrums
Das Unternehmen Wesko entschied sich schliesslich für das 5-Achs-Bearbeitungszentrum Versa 645 linear und 12 Monate später für die Versa 825 von Fehlmann. Die ausschlaggebenden Details können wie folgt umrissen werden: «Grosse Flexibilität» — die sich vor allem in der einfachen Kombination einer kleinen mit einer grossen Maschine in Verbindung mit einer Automationslösung zeigte –, sowie «Kompaktheit und guten Bedienbarkeit der gesamten Anlage.»
Absolut gleichmässige Geschwindigkeiten dank Linearantrieben
Für Heiko Lehm, Leiter Werkzeugbau bei Wesko sind diese Details von enormer Tragweite: «Zunächst ist es so, dass die zweite Maschine erst ein Jahr später installiert wurde. Die aktuelle Anlagenkonfiguration war aber von Beginn an so geplant und alles entsprechend vorbereitet. Deshalb war die Inbetriebnahme der Versa 825 ein Jahr später innerhalb von vier Tagen erledigt. Zu den vermeintlichen Details: Uns war wichtig, dass die Maschinenbediener beide Bearbeitungszentren inklusive den Robot Compact 80 von vorn im Blick haben. Ein weiteres Endscheidungskriterium waren allerdings auch die Linearantriebe, denn damit sind nicht nur schnellere Verfahrbewegungen möglich, sondern durch die gleichmässigen Geschwindigkeiten entsteht auch in Eckbereichen eine präzisere Abbildung. Das heisst, unsere Toleranzen von 1/100 mm erreichen wir damit sicher und auf Dauer. Selbst in den mannlosen Nachtschichten.»
Immer beide Werkzeugmaschinen im Blick
Während man nun in Stollberg in zwei Schichten mit Bediener an der Maschine arbeitet, wird die Nachtschicht für die Elektrodenfertigung genutzt. Hinsichtlich der Kompaktheit und Bedienbarkeit der Anlage werden vergleichbare Maschinen mit integrierter Automation üblicherweise um 180° versetzt aufgestellt.
Fehlmann dagegen ist es gelungen, die Maschinen mit dem Robot Compact 80 so zu positionieren, dass der Bediener immer beide Maschinen im Blick hat. Dazu Roland Sandmeier: «Es mag komisch klingen, aber mit dem ersten Strich in der Konstruktion wird bei uns überlegt, wie wir automatisieren und die Maschine bedient werden kann. Das ist wohl auch der Grund für dieses Alleinstellungsmerkmal hinsichtlich des Anlagenkonzepts in dieser Kompaktheit.»
Qualität muss sofort stimmen
Aktuell werden so seit dem Frühjahr 2018 bzw. Oktober 2019 bei Wesko im Werkzeugbau auf den beiden Bearbeitungszentren zu 70 Prozent hochkomplexe Formeinsätze (weich und hart bis teilweise 60 HRC) für Spritzgiesswerkzeuge, kleine Serien, sowie Kupferelektroden gefertigt. Kupferelektroden deshalb, weil man damit beispielsweise bei Masskorrekturen sehr genau sieht, wo erodiert wird. Ausserdem bringen Erodiermaschinen damit teilweise bessere Ergebnisse, es sind damit feinere Strukturen herzustellen und auch der Verschleiss hält sich in Grenzen. Der Anteil der Kupferelektroden auf den Bearbeitungszentren liegt allerdings nur bei zirka 30 Prozent.
Die grosse und die kleine Werkzeugmaschine
Um mit den beiden Maschinen das gesamte Produktspektrum abzudecken, hat man sich in Stollberg für eine grosse und eine kleine Maschine entschieden. Während die Versa 825 mit 20‘000 min-1 auch für Schrupparbeiten und grössere Bauteile eingesetzt wird, nutzt man die Versa 645 linear mit 30‘000 min-1 auch für die HSC-Bearbeitung. Allerdings war diese notwendige Vielfalt an Bearbeitungsmöglichkeiten eine kleine Herausforderung für Fehlmann, denn in Stollberg kommen sowohl UPC-Paletten 320 x 320, ITS 85 und 148 wie auch Elektrodenhalter zum Einsatz. Dieses gesamte Equipment musste deshalb in dem Robot Compact 80 mit nur 2 m2 Standfläche integriert werden.
Präzision steht im Vordergrund
Nun setzt man in Stollberg mit dem Bearbeitungszentrum Versa 825 trotz der leistungsstarken HSK-A63 Motorspindel mit 120 Nm Drehmoment nicht auf Zerspanvolumen. Überwiegend sind es hochkomplexe Werkstücke, bei denen die Präzision im Vordergrund steht. Eine Tatsache, die Heiko Lehm pragmatisch sieht: «Im Gegensatz zur Serienfertigung haben wir im Werkzeugbau nur einen Versuch und dann muss die Qualität am Werkstück stimmen. Unsere geforderten Toleranzen wollen wir deshalb sicher erreichen. Man muss hier aber auch Spannmittel und Fräswerkzeuge berücksichtigen. Für Präzision ist Fehlmann aber ohnehin bekannt. Da macht es wenig Sinn, an die Leistungsgrenzen der Maschine zu gehen. Eine 10 Minuten längere Laufzeit sehen wir so als unerheblich, denn die notwendige Wirtschaftlichkeit holen wir über die Automation.»
Teilefertigung für Nullserien
Nun beschäftigt sich Wesko zu 80 Prozent mit der Konstruktion und Herstellung von Spritzgusswerkzeugen und zu 20 Prozent mit der Teilefertigung. Bei dieser Teilefertigung geht es meist um Nullserien von Steckverbindern. Gefertigt wird hier ebenfalls mit Bearbeitungszentren von Fehlmann, einer Picomax 60 und 90 ebenfalls mit Automation. Maschinen, die bereits über 10 Jahre in Betrieb sind, nach wie vor mit der Präzision fräsen, die notwendig ist und auch für Automations-Lehrgänge der Auszubildenden genutzt werden.
Heiko Lehm (rechts) und Roland Sandmeier: «Die Kombination kleine und grosse Maschine mit Automation in dieser Kompaktheit und von vorne zu bedienen, inklusive Linearantriebe ist einzigartig aber für die gewünschte Flexibilität sicher notwendig.»
Präzision steht im Vordergrund
Nun setzt man in Stollberg mit dem Bearbeitungszentrum Versa 825 trotz der leistungsstarken HSK-A63 Motorspindel mit 120 Nm Drehmoment nicht auf Zerspanvolumen. Überwiegend sind es hochkomplexe Werkstücke, bei denen die Präzision im Vordergrund steht. Eine Tatsache, die Heiko Lehm pragmatisch sieht: «Im Gegensatz zur Serienfertigung haben wir im Werkzeugbau nur einen Versuch und dann muss die Qualität am Werkstück stimmen. Unsere geforderten Toleranzen wollen wir deshalb sicher erreichen. Man muss hier aber auch Spannmittel und Fräswerkzeuge berücksichtigen. Für Präzision ist Fehlmann aber ohnehin bekannt. Da macht es wenig Sinn, an die Leistungsgrenzen der Maschine zu gehen. Eine 10 Minuten längere Laufzeit sehen wir so als unerheblich, denn die notwendige Wirtschaftlichkeit holen wir über die Automation.»
Teilefertigung für Nullserien
Nun beschäftigt sich Wesko zu 80 Prozent mit der Konstruktion und Herstellung von Spritzgusswerkzeugen und zu 20 Prozent mit der Teilefertigung. Bei dieser Teilefertigung geht es meist um Nullserien von Steckverbindern. Gefertigt wird hier ebenfalls mit Bearbeitungszentren von Fehlmann, einer Picomax 60 und 90 ebenfalls mit Automation. Maschinen, die bereits über 10 Jahre in Betrieb sind, nach wie vor mit der Präzision fräsen, die notwendig ist und auch für Automations-Lehrgänge der Auszubildenden genutzt werden.
Heiko Lehm (rechts) und Roland Sandmeier: «Die Kombination kleine und grosse Maschine mit Automation in dieser Kompaktheit und von vorne zu bedienen, inklusive Linearantriebe ist einzigartig aber für die gewünschte Flexibilität sicher notwendig.»
Impressum
Textquelle: Fehlmann
Bildquelle: Fehlmann
Publiziert von Technik und Wissen
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