Mensch ist grösstes IT-Sicherheitsrisiko
Auf einen Kaffee bei CIO Pieter de Koning von Endress+Hauser
Mensch ist grösstes IT-Sicherheitsrisiko
Auf einen Kaffee bei CIO Pieter de Koning von Endress+Hauser
Wenn Pieter de Koning einen schlechten Job macht, zieht er den Unmut von weltweit 14000 Kollegen auf sich. Als CIO verantwortet er nämlich bei Endress+Hauser die IT-Infrastruktur und damit eine reibungslose Kommunikation innerhalb und ausserhalb des Unternehmens.
Von Markus Back (Text) und Susanne Seiler (Fotos)
«Durch die Digitalisierung gewinnt die IT-Security weiter an Bedeutung», sagt der 57-Jährige im Interview mit Technik und Wissen. Jedoch erfordere die Implementierung von Schutzmassnahmen ein gewisses Fingerspitzengefühl, da die Mitarbeitenden Einschränkungen befürchteten. Allerdings, mahnt er, müsse man sich zur Not dieser Konfrontation stellen. Durch die Vernetzung sei es heute nämlich sehr einfach, miteinander zu kommunizieren. Und weil es eben so einfach sei, steige damit die Gefahr des Missbrauchs. Daher setzt Endress+Hauser auch nicht auf eine Cloud-First-, sondern eine Best-Fit-Strategie. Diese Entscheidung wahrt dem Reinacher Messegerätehersteller die Freiheit, immer auf die Technologie zu setzen, mit welcher neben Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität auch die bestmögliche Sicherheit fürs Unternehmen erreicht wird.
Sensibilisierung der Mitarbeitenden
Um Unternehmen wirkungsvoll vor den Gefahren aus dem Internet zu schützen, so der IT-Verantwortliche, bedürfe es jedoch mehr als nur sicherer Hard- und Software. «Die meisten Sicherheitsverletzungen sind auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen», sagt Pieter de Koning. Daher müsse man seine Mitarbeitenden für die Risiken sensibilisieren – und dies sei ein kontinuierlicher Prozess. Zu diesem gehören bei Endress+Hauser unter anderem auch regelmässige Schulungen.
OT-/IT-Konvergenz fordert Security by Design
Die OT-/IT-Konvergenz stellt selbst für ein so grosses Unternehmen wie Endress+Hauser eine Herausforderung dar – beim Security by Design müssen plötzlich die Anforderungen von OT- und IT-Welt zusammengebracht werden. «Das Thema geht daher weit über den Viren-Scanner auf dem PC hinaus», sagt der Maschinenbauer. Verschliessen könne man sich dieser Thematik allerdings nicht, da Anwender immer häufiger für die Messgeräte Funktionalitäten forderten, die im Consumerbereich längst Standard seien. Für das Reinacher Unternehmen bedeutet dieses Zusammenwachsen vor allem ein Überdenken bestehender Prozesse. «Wir müssen die beiden Bereiche nun so zusammenbringen, dass es am Ende eine sichere Lösung für den Anwender gibt», so Pieter de Koning.
Komplettes Interview
Lesen Sie das komplette Interview, in dem Pieter de Koning unter anderem beschreibt, wie man in Szenarien denkt und so Kaskadeneffekte ausschliesst, in Ausgabe 1/19 von «Technik und Wissen» (ET: 1. März 2019). ⇒ Zum Printmagazin
Impressum
Autor: Markus Back
Bildquelle: Susanne Seiler
Publiziert von Technik und Wissen (eal)
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