Maschinen- und Anlagenbauer, die wirtschaftlich arbeiten wollen, kommen an IO-Link nicht vorbei. Welche Möglichkeiten ihnen die Technologie bietet, erklärt Wolfgang Wiedemann (Bild) im Gespräch. Der Leiter Applikation und Sales Support Automation bei Murrelektronik gehört dem Lenkungsausschuss von IO-Link und gilt als Experte auf dem Gebiet.
Von Markus Back (Text) und Damian Byland (Fotos)
Wie hilft IO-Link Anwendern dabei, mit dem Zeit- und Preisdruck besser umzugehen?
IO-Link unterstützt den ganzheitlichen Ansatz vom Einkauf über die Projektierung und die Inbetriebnahme bis hin zur zum Service, was den Zeitaufwand in jedem Segment deutlich reduziert. Für den Anschluss können Standardleitungen, egal von welchem Hersteller, verwendet werden. Das reduziert die Kosten für die Lagerhaltung.
Ein weiterer Vorzug von IO-Link ist der reduzierte Aufwand bei der Installation. Bei klassischer Verdrahtung sind für 16 digitale I/O mehrere Leitungen zum Schaltschrank zu ziehen, während bei IO-Link alle Signale im Feld auf den IO-Link Master verdrahtet werden.
Zusätzlich zu den Prozesswerten wie Druck, Abstand oder Füllstand, stellt IO-Link ausserdem eine detaillierte Diagnose zur Verfügung. Dadurch können Ausfälle in der Maschine schneller behoben und Stillstandszeiten verkürzt werden.
Wie hilft IO-Link dabei, den Dokumentsaufwand zu reduzieren?
Bisher musste bei der Hardware-Planung jedes Gerät einzeln betrachtet und die zur Verfügung gestellten analogen beziehungsweise digitalen Signale in den Stromlaufplan aufgenommen werden. Mit IO-Link können Geräte standardisiert in die Planung übernommen werden.
Einstellprotokolle manuell zu erstellen, ist ein immenser Aufwand und birgt die Gefahr von Ablesefehlern. Mit IO-Link ist es möglich, sich über eine Software mit dem Gerät zu verbinden und die Einstellungen direkt aus diesem zu lesen und ein digitalisiertes Einstellprotokoll zu erzeugen.
Maschinen- und Anlagenbauer, die wirtschaftlich arbeiten wollen, kommen an IO-Link nicht vorbei. Welche Möglichkeiten ihnen die Technologie bietet, erklärt Wolfgang Wiedemann (Bild) im Gespräch. Der Leiter Applikation und Sales Support Automation bei Murrelektronik gehört dem Lenkungsausschuss von IO-Link und gilt als Experte auf dem Gebiet.
Von Markus Back (Text) und Damian Byland (Fotos)
Wie hilft IO-Link Anwendern dabei, mit dem Zeit- und Preisdruck besser umzugehen?
IO-Link unterstützt den ganzheitlichen Ansatz vom Einkauf über die Projektierung und die Inbetriebnahme bis hin zur zum Service, was den Zeitaufwand in jedem Segment deutlich reduziert. Für den Anschluss können Standardleitungen, egal von welchem Hersteller, verwendet werden. Das reduziert die Kosten für die Lagerhaltung.
Ein weiterer Vorzug von IO-Link ist der reduzierte Aufwand bei der Installation. Bei klassischer Verdrahtung sind für 16 digitale I/O mehrere Leitungen zum Schaltschrank zu ziehen, während bei IO-Link alle Signale im Feld auf den IO-Link Master verdrahtet werden.
Zusätzlich zu den Prozesswerten wie Druck, Abstand oder Füllstand, stellt IO-Link ausserdem eine detaillierte Diagnose zur Verfügung. Dadurch können Ausfälle in der Maschine schneller behoben und Stillstandszeiten verkürzt werden.
Wie hilft IO-Link dabei, den Dokumentsaufwand zu reduzieren?
Bisher musste bei der Hardware-Planung jedes Gerät einzeln betrachtet und die zur Verfügung gestellten analogen beziehungsweise digitalen Signale in den Stromlaufplan aufgenommen werden. Mit IO-Link können Geräte standardisiert in die Planung übernommen werden.
Einstellprotokolle manuell zu erstellen, ist ein immenser Aufwand und birgt die Gefahr von Ablesefehlern. Mit IO-Link ist es möglich, sich über eine Software mit dem Gerät zu verbinden und die Einstellungen direkt aus diesem zu lesen und ein digitalisiertes Einstellprotokoll zu erzeugen.
Argumente für den Einsatz von IO-Link in der Automation
Sowohl die Mitgliederzahlen in der IO-Link-Organisation als auch die Zahl verfügbarer IO-Linkgeräte geht durch die Decke. Wie erklären Sie sich diesen Trend?
Mit Aufkommen von Industrie 4.0 wuchs schlagartig das Bedürfnis nach Informationen bis runter in den letzten Meter. Da IO-Link Daten vom Sensor in die Cloud senden kann, verlieh das der Technologie einen enormen Schub. Zudem erkennen immer mehr Maschinenbauer, dass sie mit zusätzlichen Informationen besser, schneller und effizienter arbeiten können.
Welche Argumente sprechen für einen Einsatz von IO-Link in der Automation?
Das ist zunächst einmal die Kostenreduktion durch die weltweite Standardisierung des Protokolls sowie des M12- und M8-Anschlusses. Beim M12-A-kodierten Stecker, der am meisten zur Anwendung kommt, ist Plus immer auf Pin 1, Minus auf Pin 3 und die bi-direktionale Kommunikation auf Pin 4. Das ermöglicht den Einsatz standardisierter, ungeschirmter Leitungen.
«Alles kann individuell an jedem IO-Link-Port verarbeitet werden»
Wie hat IO-Link die Welt der IO-Module verändert?
Sie bringt dem Anwender absolute Flexibilität in Bezug auf die Peripherie. Egal ob DI, DO oder IOL, alles kann individuell an jedem IO-Link-Port verarbeitet werden. Zudem ist IO-Link ein weiterer Treiber für die dezentrale IP67-Installation. Waren IO-Module zuvor tendenziell im Schaltschrank, kommt es nun zum Sensor ins Feld und sammelt die Daten dort ein, wo sie entstehen. Das vereinfacht die Installation und reduziert den Kabelbaum.
Ausserdem erleichtern IO-Link-Module einen sukzessiven Umbau von Maschinen und Anlagen, da es sich mit bestehenden Systemen kombinieren und betreiben lässt. Ein Anwender muss also nicht von einer Philosophie auf die andere umsteigen, sondern kann diesen Umstieg schrittweise gehen. Da sich IO-Link-Sensoren auch als Standard-Sensoren betreiben lassen, ist dieser Wechsel also mit keinerlei Risiko verbunden.
Wie unterstützt Murrelektronik Interessierte, die sich Themen IO-Link, Feldbusse und dezentrale Installationstechnik informieren wollen?
Wir bei Murrelektronk wissen aus eigener Erfahrung, vor welchen Herausforderungen ein Maschinenbauer steht. Wir möchten diesem nicht nur Produkte verkaufen, sondern ihn auch durch Know-how-Transfer unterstützen. Hierfür haben wir in unseren Niederlassungen Fachleute, die sich sehr gut mit IO-Link, Netzwerk, Feldbus und Safety auskennen. Diese Mitarbeiter bieten kostenlose Technologie-Vorträge an, zu denen das Feedback der teilnehmenden Kunden durchweg positiv ist.
Kundenanfragen innerhalb von 24 Stunden beantworten
Wie entsteht ein neues IO-Master-Modul und wie viel Zeit muss dafür aufgewendet werden?
Uns bei Murrelektronik ist es wichtig, genau die Geräte im Portfolio zu haben, die zu den Anforderungen in den Maschinen passen. Hierzu suchen wir das direkte Gespräch mit dem Kunden. Gerne gehen wir auch auf spezielle Kundenanforderungen ein. Benötigt ein Kunde beispielsweise ein IO-Link-Master-Gateway, das neben IO-Link auch analoge Signale zur Verfügung stellt, wird unsere Entwicklung alles daran setzen, dass wir spätestens nach 18 Monaten ein solches Gerät auf den Markt bringen können.
Wie sieht das mit dem Service bei Murrelektronik aus?
Ich war selbst 20 Jahre lang Kunde der Murrelektronik und bin jetzt seit elf Jahren hier. Den Leiter des Customer Service lernte ich erst kennen, als ich bei der Murrelektronik anfing. Zuvor habe ich ihn nie benötigt, weil die Qualität der Produkte so gut ist. Diese Qualität wird auch an zwei Zahlen deutlich: Wir haben Millionen von Feldbusprodukten weltweit verkauft, aber gerade einmal drei Mitarbeiter im Service. Das Ziel von Murrelektronik ist es, Kundenanfragen innerhalb von 24 Stunden zu beantworten.
Ein anderer Aspekt ist die Lieferfähigkeit von Produkten. Einen Partner zu haben, der zuverlässig ist und liefern kann, ist wichtig. Eine Maschine, in der Komponenten fehlen, steht in der Lagerhalle und bringt ein Unternehmen unter Umständen sogar in finanzielle Schwierigkeiten. Wir konnten auch in schwierigen Zeiten die Anforderungen unserer Kunden erfüllen beziehungsweise ihnen alternative Lösungen anbieten.
Was erwartet der Anwender von IO-Link?
Er möchte so einfach wie möglich an die Daten gelangen. Unser IO-Link Master-Gateway beispielsweise bietet neben einer standardisierten Feldbusanbindung auch die Möglichkeit, Informationen in die IoT-Welt zu bringen. Hierfür unterstützt das Gerät JSON, MQTT und OPC-UA.
Kundenanfragen innerhalb von 24 Stunden beantworten
Wie entsteht ein neues IO-Master-Modul und wie viel Zeit muss dafür aufgewendet werden?
Uns bei Murrelektronik ist es wichtig, genau die Geräte im Portfolio zu haben, die zu den Anforderungen in den Maschinen passen. Hierzu suchen wir das direkte Gespräch mit dem Kunden. Gerne gehen wir auch auf spezielle Kundenanforderungen ein. Benötigt ein Kunde beispielsweise ein IO-Link-Master-Gateway, das neben IO-Link auch analoge Signale zur Verfügung stellt, wird unsere Entwicklung alles daran setzen, dass wir spätestens nach 18 Monaten ein solches Gerät auf den Markt bringen können.
Wie sieht das mit dem Service bei Murrelektronik aus?
Ich war selbst 20 Jahre lang Kunde der Murrelektronik und bin jetzt seit elf Jahren hier. Den Leiter des Customer Service lernte ich erst kennen, als ich bei der Murrelektronik anfing. Zuvor habe ich ihn nie benötigt, weil die Qualität der Produkte so gut ist. Diese Qualität wird auch an zwei Zahlen deutlich: Wir haben Millionen von Feldbusprodukten weltweit verkauft, aber gerade einmal drei Mitarbeiter im Service. Das Ziel von Murrelektronik ist es, Kundenanfragen innerhalb von 24 Stunden zu beantworten.
Ein anderer Aspekt ist die Lieferfähigkeit von Produkten. Einen Partner zu haben, der zuverlässig ist und liefern kann, ist wichtig. Eine Maschine, in der Komponenten fehlen, steht in der Lagerhalle und bringt ein Unternehmen unter Umständen sogar in finanzielle Schwierigkeiten. Wir konnten auch in schwierigen Zeiten die Anforderungen unserer Kunden erfüllen beziehungsweise ihnen alternative Lösungen anbieten.
Was erwartet der Anwender von IO-Link?
Er möchte so einfach wie möglich an die Daten gelangen. Unser IO-Link Master-Gateway beispielsweise bietet neben einer standardisierten Feldbusanbindung auch die Möglichkeit, Informationen in die IoT-Welt zu bringen. Hierfür unterstützt das Gerät JSON, MQTT und OPC-UA.
IO-Link beim Retrofit
Wie lange dauert es, ein Modul beispielsweise im TIA-Portal in Betrieb zu nehmen?
(lacht) Für einen erfahrenen Programmierer ist es keine Herausforderung, ein IO-Link Master-Gateway in die Steuerungsumgebung einzubinden. Wir stellen aber auch Fachleute zur Verfügung, die gerne dabei unterstützen.
Ebenso einfach ist es, das Gerät in die IoT-Welt einzubinden. Wenn zum Beispiel JSON verwendet wird, müssen nur die IP-Adresse und das JSON-Kommando in den Browser eingeben werden und schon liefert das IO-Link Master-Gateway die angeforderte Information zurück.
Welche Möglichkeiten bietet IO-Link beim Retrofit?
Sehr interessante, weil für dieses zum Teil nicht einmal ein Eingriff in die Steuerung erforderlich ist. Wir hatten den Fall eines Kunden, der eine alte Maschine besass und wissen wollte, ob diese läuft und wie deren Ausbringung ist. Dafür schlossen wir acht Sensoren an eines unserer IO-Module an und entwickelten für ihn ein Dashboard, an dem er eingeben kann, was für ein Produkt die Maschine fertigt und wie lange dessen Herstellung typsicherweise dauert. Wir haben dieses System über IOT aufgebaut und es läuft seit der Inbetriebnahme störungsfrei. Er sieht jetzt, wie viel er gefertigt hat und wann seine Maschine stillsteht – und das alles ohne einen Eingriff in die Steuerung.
Technik und Wissen: Printausgabe 023Erfahren Sie in der Printausgabe #023 (Juni 2023), welche Vorteile das Smart Sensor Profil und IoT dem Anwender bringen. |
Was sollte zum Thema IO Link unbedingt noch gesagt werden?
In der Vergangenheit gab es schon proprietäre Ansätze für Kommunikationssysteme in der Sensor/Aktor-Ebene, die sich aber alle nicht durchgesetzt haben. IO-Link hat das geschafft und sich zum weltweiten Standard mit über 450 Herstellern als Mitglieder der IO-Link Community entwickelt. Das ist ein grosser Vorteil für die Anwender, da nicht mehr jede Firma ein eigenes Rad entwickelt, sondern gemeinsam ein besseres Rad entwickelt wird.
Was ist IO-Link? (Quelle: Youtube-Kanal Murrelektronik)
IO-Link-Videoreihe
Das Video stammt aus der IO-Link-Videoreihe von Murrelektronik mit 10 kurzen und kurzweiligen Folgen.
Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten
Impressum
Autor: Markus Back
Fotos: Damian Byland
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Informationen
Murrelektronik AG
www.murrelektronik.ch
Weitere Artikel
Veröffentlicht am: