Nachfrage bedienen nach aussagekräftigen Kennzahlen
Maintenance 2019: Die Firma EAM Swiss und die Software IBM Maximo
Autor: Eugen Albisser
Nachfrage bedienen nach aussagekräftigen Kennzahlen
Maintenance 2019: Die Firma EAM Swiss und die Software IBM Maximo
Autor: Eugen Albisser
Wer Maschinen und Anlagen überwachen möchte, braucht ein flexibles Werkzeug, das auf die Bedürfnisse angepasst werden kann. Die Firma EAM Swiss hat eine solche Lösung. Was IBM Maximo kann, erklärt Geschäftsführer Beat Keller im Interview.
Herr Keller, Ihre Firma EAM Swiss ist mit Lösungen wie IBM Maximo im Anlagen- und Servicemanagement unterwegs und bietet damit eine Software an für die vorbeugende Instandhaltung. Was kann das Tool?
Der Kern von IBM Maximo ist nach wie vor das Anlagenmanagement. Aufbauend auf dem zentralen Anlagenmanagement bietet Maximo weitere klassische Module wie Wartung und Unterhalt, Ressourcenplanung, Lager und Einkauf und Servicemanagement.
Darüber hinaus erwarten Kunden jedoch vermehrt Funktionen und Module, welche erst seit Industrie 4.0 oder IoT (Internet of Things) überhaupt möglich sind. Dazu gehören beispielsweise Asset Performance Management, also die Überwachung der Leistung und Zuverlässigkeit von Anlagen, oder noch abgehoben klingende Themen wie Inspektionen mittels Drohnen. Natürlich bedient IBM Maximo auch diese Anforderungen.
Sie entwickeln Maximo auch selber weiter und haben nun ein Dashboard integriert. Was ist das Besondere daran?
BI-Tools (Business Intelligence) gibt es nun schon eine Weile. Allerdings sind dies eigene Programme, welche eigenständig laufen und ein eigenes Bedienkonzept haben. Wir haben ein Dashboard entwickelt, welches die Daten innerhalb von Maximo darstellt und auch von ungeübten BI-Tool Anwendern genutzt werden kann. Im Standard bieten wir drei unterschiedliche Sichten auf aktuelle Daten.
Wie unterscheiden sich diese drei Standard-Ansichten?
Zum einen wäre da die Sicht auf die offenen und erledigten Aufträge gruppiert nach unterschiedlichen Kategorien. Dann steht auch eine geografische Sicht zur Verfügung. Auf Karten ist erkennbar, wo technische Anlagen stehen und wie intensiv deren Unterhalt ist. Und die dritte Standardsicht betrifft die Kosten für Wartung und Unterhalt. Im zeitlichen Verlauf kann die Höhe der Kosten pro Anlagengruppe betrachtet und über Drilldowns bis zu den einzelnen Arbeitsaufträgen analysiert werden.
Was ist die Herausforderung, wenn man ein Dashboard entwickelt?
Ein Dashboard in ein bestehendes Werkzeug wie Maximo zu integrieren ist technisch nicht die grosse Herausforderung. Die Daten jedoch so intelligent zusammen zu ziehen, dass jede gewünschte Sicht auf die Daten gewählt werden kann, ist schon sehr viel komplexer. Zum Schluss sind auch gute Diagramm und Darstellungsformen gefragt, damit ein Nutzer aus diesen Daten Informationen ziehen kann. Bei der Menge an Daten, welche heutzutage generiert wird, wird es künftig ohne Data Scientists nicht mehr gehen. Falls junge Leute sich fragen, in welche Richtung sie sich ausbilden sollen: Mit Data Scientist liegen Sie absolut richtig für die Zukunft.
Falls junge Leute sich fragen, in welche Richtung sie sich ausbilden sollen: Mit Data Scientist liegen Sie absolut richtig für die Zukunft.
Potenzial von IBM Maximo wird schnell erkannt
Haben Sie Kunden im Industriebereich, die dieses Tool neu einsetzen?
Bei Betreibern von technischen Anlagen ist die Nachfrage nach aussagekräftigen Kennzahlen gross. Dabei wird vor allem geschätzt, dass punktuell einzelne Kennzahlen aufgeschlüsselt werden können, um den Grund für unerwartete Ergebnisse zu erkennen. Erfreulicherweise sehen Kunden das Potential dieses Werkzeuges sehr schnell und fragen nach Erweiterungen. In einem konkreten Fall werten wir selbst Logdateien aus, um mittels Kennzahlen Optimierungen an Anlagen und Systemen vorzunehmen.
An so genannten «smarten Produkten» gibt es im Moment kein Vorbeikommen – zumindest haben solche Produkte bei Messen oder in Fachzeitschriften Hochkonjunktur. Merken Sie bei Firmen, dass solche vermehrt eingesetzt werden?
Erfreulicherweise beschäftigen sich vermehrt Unternehmen mit der durchgängigen Digitalisierung von Prozessen und damit zwangsläufig auch mit smarten Produkten. Vernetzte Echtzeit-Zustandsüberwachung ist nur eines der Ziele, welche Firmen kurzfristig erreichen wollen. In diversen Fällen ist der Zeitplan für die Umsetzung jedoch zu optimistisch.
Warum ist das so?
Unternehmen, die solche Technologien einsetzten oder einsetzten wollen, stellen schnell fest, dass dies zwangsläufig die Anpassung bestehender Prozesse, zusätzliche Infrastruktur und auch den Einsatz vernetzter Software-Tools bedeutet. Eine Umsetzung ohne Beeinträchtigung des Betriebs ist sehr schwer und muss gut geplant werden. Firmen, die wir bei der Umsetzung begleiten dürfen, stellen aber sehr schnell fest, dass sich bereits nach den ersten Schritten, z.B. der Einführung eines Enterprise Asset Management Systems, die ersten Erfolge zeigen.
Sie werden auf der Maintenance ausstellen. Was werden Sie dort zeigen?
Anhand von realistischen Szenarien werden wir den Nutzen und die Leistungsfähigkeit von Maximo im Allgemeinen aufzeigen. Interessenten können hautnah erleben, welche Vorteile ein hervorragendes Werkzeug bringt, aber auch wie wichtig ein kompetenter Partner wie die EAM Swiss GmbH bei der Einführung ist. Natürlich wird auch Platz sein für ein paar visionär anmutende Szenarien. Primär wollen wir den Interessenten aber das zeigen, was sie suchen: Eine auf solider Basis stehende Technologie, die sich bereits im Markt bewährt hat und auf das eigene Unternehmen adaptierbar ist.
Weshalb stellen Sie auf der Messe Maintenance 2019 aus?
IBM mit dem Produkt Maximo ist 2018 erneut als Leader im «Gartner Magic Quadant» für Enterprise Asset Management positioniert. Es ist also erwiesen, dass dieses Tool hinsichtlich Funktionalität top ist. Zudem wird auch in Zukunftsthemen investiert wie Artificial Intelligence (Künstliche Intelligenz) oder Blockchain.
Dennoch ist uns wichtig aufzuzeigen, wie wichtig ein solides Fundament für all diese künftig genutzten Technologien ist. Verglichen mit all den Datenbrillen, den günstigen Sensoren und den durchgestylten Apps ist unser Thema natürlich nicht so spektakulär. Wer sich aber seriös mit dem Thema Digitalisierung, Iot oder Industrie 4.0 auseinandersetzt, wird zu schätzen wissen, was er bei uns zu sehen bekommt.
An den Messetagen werden auch Vorträge gehalten und eine «Smart Maintenance Conference» gehalten. Wie finden Sie solche Vorträge?
Persönlich interessieren mich diese Vorträge sehr. Zum einen erhält man auf diese Weise Informationen zu Technologien, welche sonst aufwändig zusammengesucht werden müssen; zum andern kann man die Vortragenden direkt ansprechen, noch offene Punkte diskutieren oder sogar einen Termin zum vertieften Austausch abmachen.
Film über den Einsatz von Watson IoT von IBM. (Quelle: Youtube-Kanal IBM Watson Internet of Things)
Wenn Sie einen Vortrag halten müssen, worüber würden Sie referieren?
Die vorgetragenen Themen sind fast ausschliesslich technologiegetrieben. Neue technische Möglichkeiten werden aufgezeigt, Pilotprojekte vorgestellt. Digitalisierung und Industrie 4.0 hat jedoch nicht nur mit Technologie zu tun. Immer sind Menschen beteiligt, die es in die neuen Prozesse einzubeziehen gilt. Digitalisierung findet in den unterschiedlichen Branchen schon seit vielen Jahrzehnten statt. Gerne würde ich den Menschen aufzeigen, dass Digitalisierung keine Gefahr darstellt, sondern viele neue Chancen bietet.
Was denken Sie, wie wird aus wirtschaftlicher Sicht das Jahr 2019 ausfallen?
Sicher wird es im 2019 nicht einfacher werden. Entgegen vielen Konjunktur- und Wirtschaftsprognosen, die ein eher verhaltenes Jahr voraussagen, glaube ich, wird 2019 für die EAM Swiss GmbH ein gutes Jahr werden. Wir haben uns vorbereitet auf kommende Themen, in die Ausbildung von Mitarbeitern und auch in das Marketing investiert. Zusammen mit starken Partnern sind wir in der Lage, Kunden Lösungen zu bieten, die einen deutlichen Nutzen erzielen werden.
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Autor: Eugen Albisser
Bildquelle: EAM Swiss
Fotobearbeitung: Technik und Wissen
Publiziert von Technik und Wissen (ea)
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