Die Geschäftsführung des Sensor- und Automatisierungsspezialisten Balluff hat der Belegschaft am heutigen Donnerstag ihren Plan zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe und ihres globalen Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks vorgestellt.
Standortverlagerung nach Ungarn und China
Das weltweite Massnahmenbündel sieht unter anderem vor, die am Stammsitz verbliebenen Produktionskapazitäten an Standorte in Ungarn und China zu verlagern und im Gegenzug Neuhausen konsequent zu einem Innovations- und Kompetenzzentrum für Networking-, Software- und IIoT-Lösungen, Opto- und (Magneto-) Induktive Sensorik sowie RFID weiterzuentwickeln. Weltweit strebt die Unternehmensführung bis Ende 2021 eine Verringerung um rund 400 Stellen an, etwa die Hälfte davon am Stammsitz.
Wirtschaftliche Eintrübungen bereits im vergangenen Jahr
2019 verzeichnete Balluff mit einem Gesamtumsatz von 469 Mio. Euro einen Rückgang um 3,9 Prozent. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres sank der Umsatz um mehr als 7 Prozent. Als Gründe für diese Entwicklung nennt die Geschäftsführung nicht nur die Auswirkungen der Corona-Krise, sondern auch die bereits im vergangenen Jahr spürbare wirtschaftliche Eintrübung in für Balluff wichtigen Industrien wie der Automobilbranche oder dem Maschinen- und Anlagenbau durch den tiefgreifenden strukturellen Wandel. Gleichzeitig erhöhte sich der Wettbewerbsdruck durch fallende Preise aufgrund weltweiter Überkapazitäten. Daher rechnet die Gruppe auch mit einem längeren Rückweg zum Umsatzniveau früherer Jahre.
Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle: «Sehen leider keinen anderen Weg»
«Wir haben es mit einer Kombination aus den Auswirkungen von COVID-19, einer längerfristigen konjunkturellen Schwächephase und einem tiefgreifenden strukturellen Wandel zu tun. Dem können wir nicht allein mit temporären Massnahmen wie Kurzarbeit oder tariflichen Einigungen zur Arbeitsplatzsicherung begegnen. Deshalb müssen wir auf diese grundlegenden Veränderungen anders reagieren», begründet die Geschäftsführerin Katrin Stegmaier-Hermle das Vorgehen. «Natürlich werden wir die Umstrukturierung gemeinsam mit dem Betriebsrat so sozialverträglich wie möglich gestalten. Aber wir sehen leider keinen anderen Weg, die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe für die Zukunft zu sichern.»
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