Im vierten Technology Outlook der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften SATW beurteilen Fachleute das Potenzial von 45 vielversprechenden Technologien und Anwendungsgebieten. Die Top-Technologien aus volkswirtschaftlicher Sicht sind hierzulande Internet of Things, Connected Machines und Analyse von Big Data. Bei der vorhandenen Forschungskompetenz sind es maschinelles Lernen, Point-of-Care-Diagnostik sowie punktgleich auf dem dritten Rang 5G-Anwendungen und Photovoltaik.
Die Schweiz spielt als Bildungs- und Forschungsstandort mit langer Industrietradition bei vielen Technologien weltweit eine wichtige Rolle. Der Technology Outlook 2021 zeigt auf, welche das sind und beurteilt sowohl die volkswirtschaftliche Bedeutung als auch die jeweils hierzulade vorhandene Kompetenz. Der Bericht nimmt also eine Standortbestimmung vor, die für Führungskräfte, Politikerinnen und Politiker, Hochschulangehörige, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Verwaltungsmitarbeitende als Orientierung dient.
Top-Technologien für die Schweiz ermittelt
Die Quadrantendarstellung, die 2019 eingeführt wurde, hat sich als hilfreiches Tool etabliert und stellt auch in der aktuellen Ausgabe semiquantitative Angaben dar. Diese basieren auf dem Wissen der 70 beteiligten Expertinnen und Experten sowie auf umfangreichen Recherchen und erlauben es, die relative Bedeutung der einzelnen Technologien für die Schweiz abzuschätzen. «Stars», «Selbstläufer», «Hoffnungsträger» oder «Nischen» – jede Technologie wird aufgrund der Angaben einem von vier Quadranten zugewiesen, die durch die volkswirtschaftliche Bedeutung und die Kompetenz in der Schweiz definiert sind.
45 Technologien beurteilt
Die Früherkennung neuer und womöglich disruptiver Technologien, die für die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden drei bis fünf Jahren von Bedeutung sein werden, ist ein Grundauftrag der SATW. Für das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) erstellt sie dazu alle zwei Jahre einen Technology Outlook. Die vierte Ausgabe knüpft an die letzte Ausgabe von 2019 an. Die dort beschriebenen Technologien wurden in Bezug auf ihre technische Reife neu bewertet; solche mit einem Zeithorizont von weniger als drei Jahren bis zur Produktreife wurden ausgeschlossen.
In Zusammenarbeit mit den beiden Früherkennungsgremien der SATW wurden zudem neue, relevante Technologien identifiziert, die für die Schweiz von Bedeutung sein werden und dem anvisierten Zeithorizont von mindestens drei Jahren bis zur Produktreife entsprechen. Dazu gehören die künstliche Photosynthese, Mikrobiota und Mikrobiome wie auch mobile Roboter. Zusätzlich thematisieren zwei Beiträge allgemeine Aspekte der Digitalisierung: die selbstbestimmte Nutzung persönlicher Daten und das Vertrauen in digitale Produkte und Dienstleistungen. Der Technology Outlook 2021 stellt insgesamt 45 Technologien und Anwendungsgebiete vor. Eine weitere Neuheit ist die Analyse und Grafik, die einen Vergleich für die Jahre 2019 und 2021 anstellen.
Internationale Standortbestimmung
Der Ländervergleich, der erstmals 2019 eingeführt wurde, ist auch ein wesentlicher Teil der diesjährigen Ausgabe und erlaubt die Erkennung von Trends über die Jahre hinweg. Die Analyse von Posts und Tweets der offiziellen Social-Media-Kanäle europäischer Hochschulen zu den beschriebenen Technologien ermöglicht einen Vergleich der Schweiz mit ausgewählten europäischen Ländern. Obwohl Technologien wie additive Fertigung, maschinelles Lernen oder Augmented Reality die akademische Diskussion in den meisten Ländern dominieren, gibt es klare länderspezifische Unterschiede.
Weitere Grafiken zu den Top-Technologien
Impressum
Textquelle: SATW
Bildquelle: SATW
Publiziert von Technik und Wissen
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