Die Einfachheit
Die Einfachheit
des Roboterschweissens
TruArc Weld 1000 von Trumpf
im Einsatz bei der Zweifel Metall AG
Die Einfachheit des Roboterschweissens
TruArc Weld 1000 von Trumpf im Einsatz bei der Zweifel Metall AG
Schweissroboter kommen oft erst dann zum Einsatz, wenn die Losgrösse das Programmieren rechtfertigt. Mit der leicht zu handhabenden Roboterschweisszelle TruArc Weld 1000 von Trumpf kann aber bereits das Schweissen mit Losgrösse 1 lukrativ sein. Die Zweifel Metall AG jedenfalls musste keinen Moment überlegen, um die Investition in diese Maschine zu tätigen.
Von Eugen Albisser (Autor) und Ruben Sprich (Fotos)
Auch im Leben eines erfahrenen Aussendienstmitarbeiters wie Patrick Kühne kommt es nicht oft vor, dass er eine Maschine sozusagen während eines Telefongesprächs verkauft. Dabei hatte er die Maschine so nebenbei erwähnt, eine neue, preislich sehr attraktive automatisierte Schweisszelle, die TruArc Weld 1000 seines Arbeitgebers Trumpf.
Wer darüber nachdenkt, dem fallen mindestens drei Gründe ein, warum jemand wie Andreas Zweifel, Geschäftsführer und Mitinhaber der Zweifel Metall AG, noch am Telefon sagte: «Eine solche Schweisszelle wollen wir haben.»
1. Einfache Kosten-Nutzen-Analyse
Grund 1: Andreas Zweifel ist ein weitsichtiger Geschäftsmann. Er kennt seine Kunden und die Aufträge. Nicht immer sind die Bauteile komplex zu schweissen und falls das Programmieren tatsächlich so einfach sein sollte, wie Patrick Kühne am Telefon versprach, dann wäre selbst bei kleinsten Losgrössen der Roboter ein Zeitgewinn. Und da es zusätzlich immer schwieriger wird, Fachkräfte zu finden mit Schweisskenntnissen, ist der Automatisierungsgedanke auch längst bei Metallbearbeitungsfirmen ein grosses Thema. «Bei diesem attraktiven Preis für die Maschine reichte daher bereits dieses einfache Überschlagen der wichtigsten Faktoren und die Entscheidung war gefallen», sagt Andreas Zweifel.
2. Kundenbedürfnisse erkennen
Grund 2: Patrick Kühne ist seit fast zehn Jahren als Kundenberater für Trumpf Schweiz unterwegs und fast so lange kennt er auch die Firma Zweifel Metall AG im thurgauischen Amriswil. Er kann deren Kundenbedürfnisse gut einschätzen: Eine Firma mit vierzehn Schweisstischen in der Schlosserei, so hat er sich gedacht, müsste ein Interesse haben an einem Schweissroboter, der sich schnell und einfach einrichten lässt und nicht alle Welt kostet.
3. TruArc Weld 1000 füllt Marktlücke
Grund 3: Doch der Hauptgrund dürfte bei der Maschine selbst liegen. Zwar gibt es mehrere «einfache» Roboterschweissanlagen auf dem Markt, doch die TruArc Weld 1000 sticht aus den Angeboten heraus mit der Kombination aus zeitsparender Programmierung, attraktivem Preis und als qualitativ hochwertige Schweisszelle mit Schutzkabine.
Andreas Zweifel und Patrick Kühne müssen lachen, als sie die Geschichte in Erinnerung rufen mit dem Telefonat. Natürlich war es eine Mischung aus allen drei Faktoren, die zum Kauf führten, aber wahrscheinlich kommen noch ein paar so genannte «weiche Faktoren» hinzu wie Sympathie, Mut zu Entscheidungen und vor allem eine vertrauensvolle Partnerschaft, auf die wir noch zu sprechen kommen.
Die Schweisszelle TruArc Weld 1000
Die Firma Trumpf, bekannt als Herstellerin von Lasern und Werkzeugmaschinen, hat in ihrem Portfolio einige Schweissmaschinen – Laserschweissmaschinen notabene. Die TruArc Weld 1000 rückt hier vom Programm ab. Es handelt sich um eine Lichtbogenschweissmaschine, die Schweissquelle stammt vom Hersteller Fronius. Die Schweisszelle ist komplett ausgestaltet mit einer selbstreinigenden Absaugung, Umhausung mit Blendschutz, LED-Beleuchtung und Sicherheitstechnik auf Trumpf Standard.
Wenn ein Schweissroboter zu komplex ist
«Es ist eine Maschine, die gedacht ist für den einfachen Einstieg ins automatisierte Schweissen», sagt Patrick Kühne. Für Andreas Zweifel und seine Mitarbeiter ist die TruArc Weld 1000 allerdings mehr als das. Es ist ein Einstieg ins einfache automatisierte Schweissen. Denn die Firma mit ihren rund 60 Mitarbeitern besitzt bereits seit 2011 einen Schweissroboter. Dieser ist komplexer aufgebaut und die Programmierung ist entsprechend schwieriger und erfordert tiefere Schweiss- und Programmierkenntnisse.
«Wir hatten uns damals den Schweissroboter angeschafft, da grosse Aufträge mit hohen Stückzahlen von der Firma Stadler Rail auf uns zukamen», sagt Andreas Zweifel. «Das hätten wir ohne diesen Schweissroboter und trotz motivierten Schweissern allein nicht geschafft.» Mit dem Kauf des ersten Schweissroboters wurden auch Mitarbeiter entsprechend darauf geschult. Bis heute ist der Roboter zwar täglich in Betrieb; aufgrund verschiedener Entwicklungsphasen – unter anderem der Abgang von Personal mit den entsprechenden Programmierkenntnissen –, aber auch erhöhter Nachfrage nach anderen Anwendungen, geriet dieser Schweissroboter und sein Einsatz aber in den Hintergrund.
Teachen statt programmieren
Sollte der neuen Schweisszelle Ähnliches passieren, so wäre dies dank der erheblich tieferen Investition keine Tragik. Aber die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholung ist sowieso deutlich geringer. Der Roboter ist nämlich derart einfach zu programmieren, dass auch Mitarbeiter ohne Vorkenntnisse dies schnell gelernt haben. Denn eigentlich handelt es sich nicht um Programmieren, sondern es ist in erster Linie ein «Teachen», also das «Vormachen» des Prozesses ohne Eingabe eines Programm-Codes.
Ein QR-Code auf der Maschine führt zu einem Einleitungsfilm, der etwa dreissig Minuten dauert. Danach kann ein Mitarbeiter bereits erste Versuche selbstständig fahren.
Attraktiv für jüngere Mitarbeiter
«Aber ganz ohne Schweisskenntnisse sollte man wahrscheinlich doch nicht ein erstes Bauteil einrichten», sagen Blerim Limani und Patrick Kühne einstimmig zur Programmierung. Zwar sind viele Parameter bereits hinterlegt und in einem Anwenderbericht über die Anlage gestand ein erfahrener Schweisser, dass er von diesen Parametern sogar etwas lernen konnte. «Generell würde ich sagen, dass jemand ohne Erfahrung gerade Linien ziehen kann, aber bei komplexeren Bauteilen hilft es, etwas Ahnung zu haben. Zum Beispiel, um den Schweissbrenner in den richtigen Anstellwinkel zu bringen», meint Limani.
Er sieht aber noch einen anderen Grund, warum der Schweissroboter wohl konstanter benutzt werden wird: «Für die jungen Mitarbeiter ist so ein Roboter attraktiv. Sie wissen, das ist ihre Zukunft und da wollen sie auch hin», sagt Limani. Er jedenfalls habe sich riesig gefreut auf das Programmieren und das Nachdenken, wie er am besten einen Auftrag mit dem Roboter löse. Er wisse auch noch genau, was er gedacht hatte, als es hiess, dass die Schweisszelle komme: «Endlich muss ich einfache Serienteile nicht mehr von Hand schweissen», lacht er.
Blerim Limani bei der Arbeit an der TruArc Weld 1000. Er findet es positiv, dass nun der Schweissroboter das ermüdende Schweissen von einfachen Nähten und dann noch in Serie, übernimmt. Und das bei gleichbleibend hoher Qualität auch über Stunden und Tage hinweg.
Einsparungen mit dem automatisierten Schweissen
Wie sehr die Firma Zweifel Metall AG von der neuen Schweisszelle profitieren wird, zeigt sich schon kurz nach dem Kauf. Denn noch bevor die TruArc Weld 1000 in den Hallen der Zweifel Metall ag stand, kam eine Anfrage, die man wie bisher üblich mit Handschweissen berechnete. Da die neue Schweisszelle bei Auftragsbeginn aber schon in der Halle stand, schweisste man die Teile auf der TruArc Weld 1000. Der Zeitgewinn – inklusive Programmieren und Nacharbeit – betrug mehr als 50 Prozent als in der Offerte berechnet! Zum Zeitgewinn trägt auch bei, dass sich die Schweisszelle dank einer ausfahrbaren Trennwand in einen 2-Stationen-Betrieb verwandeln kann, wenn es die Bauteilgrösse erlauben. So kann ein Mitarbeiter hauptzeitparallel rüsten, während der Roboter schweisst.
Beispiel einer Konsole – Zeitgewinn gegenüber Handschweissen: 21 %
Konsole aus Baustahl, 25 mm Platte auf 8 mm gebogenem Blech mit 5 Schweissnähten. Bereits ab Stückzahl 1 schweissen Firmen dieses Bauteil automatisiert 21 % schneller im Vergleich zum Handschweissen.
Aufstellen, fertig, los
Nicht nur das Programmieren der Maschine ist einfach, auch das Aufstellen. Neben dem QR-Code für die Schweissschulung, ist ein zweiter QR-Code angebracht. Er führt zum e-Learning mit der Anleitung zur Inbetriebnahme. Denn auch hier gilt: Einfachheit ist der Grundgedanke, der sich durchzieht. Und so soll es auch möglich sein, ohne Servicetechniker von Trumpf die Maschine selbst aufzustellen und in Betrieb zu nehmen.
Mutet Trumpf da den Kunden aber nicht zu viel zu? Patrick Kühne jedenfalls wollte es selbst erfahren. Als die Maschine angeliefert werden sollte, sagte Kühne zu Zweifel: «Ich will nicht nur dabei sein, um zu sehen, ob das funktioniert, sondern werde euch die Maschine selbst hinstellen!» Gesagt, getan. Im «Übergwändli» stand der ehemalige Maschinenmonteur da, und keine zwei Stunden später war die Maschine ausnivelliert, angeschlossen und betriebsbereit am vorgesehenen Ort. «Es gab keine Probleme. Da hat meine Firma tatsächlich nicht zu viel versprochen», freut sich Kühne.
Patrick Kühne, Kundenberater von Trumpf Schweiz, wollte es selber wissen: Ist die Inbetriebnahme tatsächlich so einfach, wie seine Firma dies verspricht? Für Ton auf Lautsprechersymbol klicken.
Ein Maschinenpark in blau-weiss
Man kann es auch so sehen: Solche eingehaltenen Versprechungen sind immer zusätzliche Vertrauensbeweise in der Partnerschaft dieser beiden Unternehmen. Es kommt daher nicht von ungefähr, dass Andreas Zweifel seinen Maschinenpark als blau-weiss bezeichnet – also der Firmenfarbe des Herstellers Trumpf. Bei ihm stehen die Biegemaschinen TruBend 8000, 7036, 5170, 5320, die Stanzlasermaschine TruMatic 7000, der Markierlaser TruMark 6000 und die Laserschneidmaschine TruLaser 5040. Ausserdem wird die gesamte Fertigung gesteuert über die Software TruTops Fab. Und TruTops Boost, die Software für 2D/3D-Konstruktion und Programmierung von Laser-, Stanz- und Biegemaschinen, ist selbstverständlich auch im Einsatz. «Rund 80 Prozent des Maschinenparks stammt von Trumpf, man ist in unserer Branche wohl entweder blau-weiss oder nicht», sagt Zweifel und fügt hinzu, «enttäuscht jedenfalls wurden wir bisher nie.»
Andreas Zweifel (im Bild): «Trumpf deckt einen Grossteil unserer Bedürfnisse ab, bietet einen hohen Standard an Servicedienstleistungen und kurze Reaktionszeiten bei Maschinenstillständen. Daher kann ich einfach sagen: Das Vertrauen in diese Firma ist ausgesprochen gross.»
Höchste Qualität auf beiden Seiten
Dass beide Firmen höchste Qualität zum Standard erhoben haben, trifft sich da besonders gut für eine Partnerschaft auf diesem Niveau. Das zeigt sich auch beim Kauf der TruArc Weld 1000. Denn einerseits erfüllt die Zweifel Metall AG die Norm EN 15085 CL1, also der höchstmögliche Qualitätsanspruch für Schweissarbeiten an tragenden Schienenfahrzeugteilen; anderseits schweisst selbst eine kostengünstige «Einsteigermaschine» wie die TruArc Weld 1000 auf qualitativ hohem Niveau. «Der Schweissroboter hat wegen der Zertifizierung selbst sogar die Verfahrensprüfung machen müssen – und sie natürlich bestanden», meint Blerim Limani. Und so ist das Verdikt klar für Geschäftsführer Andreas Zweifel: «Wir werden noch viel Freude an dieser Schweisszelle haben.»
Bei lang andauernder Freude könnte durchaus das Laserschweissen – zum Beispiel mit einer TruLaser Weld 5000 – der nächste logische Schritt sein. Aber sollte dieser Zeitpunkt kommen, kann man sicher sein, wird Andreas Zweifel das Telefon in die Hand nehmen. Oder vielleicht kommt ihm Patrick Kühne nochmals zuvor.
Die Firma Zweifel Metall AG
Die Firma Zweifel Metall AG wurde 1985 als Bruno Zweifel AG gegründet. Heute sind rund 60 Mitarbeiter in Amriswil beschäftigt. Seit der Gründung wird grossen Wert auf einen modernen Maschinenpark sowie straff organisierte und nach ISO 9001 zertifizierte Prozesse gelegt.
2014 hat Geschäftsführer Andreas Zweifel in der zweiten Generation das Ruder im Familienbetrieb übernommen und wird seit 2020 zusätzlich durch Nicolà Zweifel unterstützt. Neben einem hochmodernen Maschinenpark verfügt das Unternehmen auch über ein gut gefülltes Hochregallager mit 415 Plätzen zu 4'500 Kilogramm, die unter anderem eine Laserschneidmaschine von Trumpf automatisch bestückt – bei Bedarf 24 Stunden am Tag. Seit 2014 gehört auch die Zweifel Mechanik AG zum Unternehmen.
Zweifel Metall AG
Fuchsbühlstrasse 8
8580 Amriswil
https://zweifel-metall.ch/
Die Firma Trumpf
Die Trumpf Gruppe ist ein Unternehmen mit Hauptsitz in Ditzingen nahe Stuttgart. Das Familienunternehmen gehört zu den weltweit grössten Anbietern von Werkzeugmaschinen und Lasern. Mit mehr als 70 operativen Tochtergesellschaften ist Trumpf Gruppe weltweit in allen wichtigen Märkten vertreten. Produktionsstandorte befinden sich in Deutschland, China, Frankreich, Grossbritannien, Italien, Japan, Mexiko, Österreich, Polen, in der Schweiz, in Tschechien und in den USA.
Die Tochtergesellschaft Trumpf Schweiz AG mit Hauptsitz im bündnerischen Grüsch besitzt das Kompetenzcenter für 2D- Lasermaschinen innerhalb der Trumpf Gruppe, wo auch alle Markierlaser und -systeme sowie die Elektrowerkzeuge entwickelt und gefertigt werden. Am zweiten Standort, in Baar, ist der Schweizer Vertrieb mit dem Technischen Kundendienst vertreten.
Trumpf Schweiz AG
Vertrieb und Service
Neuhofstrasse 12
6340 Baar
www.trumpf.com
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Impressum
Autor: Eugen Albisser
Fotos: Ruben Sprich, Technik und Wissen
Interaktive Grafiken: Technik und Wissen
Eine Publikation von Technik und Wissen im Auftrag der Trumpf Schweiz AG
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