In Arlesheim entsteht auf einem 70 000 m2 grossen Areal ein campusartig konzipiertes Gelände, in dem Firmen die Zukunft des industriellen Arbeitens realisieren können. uptownBasel konzentriert sich auf aktuelle Themen wie Elektromobilität, Batterietechnologie, Digital Health, personalisierte Medizin, Additive Manufacturing, Datacenter und Data Analytics. Die Gesamtheit der positiven Eigenschaften des Standorts Arlesheim soll Unternehmen mit hohen Qualitätsstandards in Bezug auf Corporate Responsibility und technologie-orientierte Unternehmen mit wissensintensiver Produktion sowie Dienstleitungsunternehmen mit hohem Fachkräfteanteil anziehen.
Auf dem Innovations-Campus von uptownBasel sollen Firmen nicht nur kollaborativ Zusammenarbeiten, sondern auch vollautomatisiert produzieren können. Damit dies geschehen kann, müssen drei Schlüsselfaktoren ineinandergreifen.
Wer an Industrie 4.0 denkt, sieht meist eine vollautomatisierte Produktion vor sich: Roboter stehen vor Werkzeugmaschinen und beladen sie. Die Maschinen kommunizieren miteinander, regeln die Produktionswege, fordern Instandhaltung an und fabrizieren rund um die Uhr in Losgrösse 1.
Es dürfte noch ein weiter Weg sein, bis die vollautomatisierte Produktion überall Einzug hält. Denn bei vielen Unternehmen scheitert der Versuch bereits daran, die Anlagendaten aus den Maschinen zu bekommen und diese anschliessend in homogener Form zu verwenden.
Und doch ist die vollautomatisierte Produktion kein Zukunftstraum – und genau das soll in Arlesheim auf dem Schorenareal unter Beweis gestellt werden. Denn die Firmen, die dort im Innovations-Campus von uptownBasel mit ihren Teams einziehen, sollen nicht nur im Bereich des kollaborativen Arbeitens neue Wege gehen, sondern auch in der Art und Weise, wie Produkte in der digitalen Welt gefertigt werden.
Drei Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Implementierung
Dass es aber nicht reicht, neuste Technologien in eine Fabrikhalle zu stellen, das dürfte manch ein Pionier schon schmerzlich erfahren haben. Deshalb haben die Arealentwickler von uptownBasel die drei Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Implementierung einer vollautomatisierten Produktion genauer untersucht. Aus den Erkenntnissen wird nun die Produktion in der grossen, ehemaligen Panzerhalle aufgebaut.
Die Produktionstechnologien
Ein Schlüsselfaktor ist die Technologie selbst. Dabei ist das Spektrum neuer Produktionstechnologien gross. Dazu gehören roboterbasierte Fertigungslinien, Matrix-Produktion oder mobile Plattformen. Anpassungsfähige Produktionsmaschinen ergänzen die zuvor erwähnten Technologien durch CNC-Maschinen, 3-D-Drucker oder roboterbasierte Anlagen. Das alles wird in den Produktionshallen in Arlesheim vorhanden sein und durch die Kombination von Operational Technology (OT) und Information Technology (IT) werden die bisherigen Grenzen von Produktionsanlagen pulverisiert. OT ist dabei die Hardware und Software, die durch direkte Überwachung oder Kontrolle physischer Geräte, Prozesse und Zustände in der Produktion Änderungen erkennt oder selbst vornimmt und damit eine gewichtige Rolle einnimmt in der vollautomatisierten Produktion.
Der Mensch
Der Mensch ist ein weiterer Schlüsselfaktor und darf in all diesen Szenarien nicht vernachlässigt werden. Er behält aufgrund seiner Kreativität und seiner Flexibilität sogar die Schlüsselrolle in der vollautomatisierten Produktion. Die smarten Technologien unterstützen die Produktionsmitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit und übernehmen repetitive oder körperlich harte Aufgaben. Neue Assistenzsysteme wie Cobots, Augmented Reality und Virtual Reality werden täglich in den Fabriken verwendet, schaffen völlig neue Arbeitsweisen, die dank der technologischen Unterstützung effizienter, mit besserer Qualität und grösserer Ergonomie ausgeführt werden können. Dies gelingt jedoch nur wenn die Schnittstelle zwischen Menschen und Maschine optimal und intuitiv zu bedienen ist – wie die Bedienung eines Smartphones.
Die Adaptionsbereitschaft
Neue Technologien und Arbeitsmethoden kommen und gehen. Auf diesen Wechsel muss sich auch eine Produktion ausrichten. Ihr ist der dritte Schlüsselfaktor gewidmet: die Adaption und damit die Kunst der Anpassung. Bestehende Prozesse, Systeme und Anwendungen müssen immer wieder schnell auf sich verändernde Anforderungen und Marktentwicklungen angepasst werden. Dieser Faktor ist wichtig, denn er bedeutet ganz konkret, dass dafür eine Barrierefreiheit zwischen den Systemen und Anwendungen existieren muss.
Für alle Mieter gleiche Voraussetzungen
Auf die konkrete und praxisnahe Auseinandersetzung mit diesen drei Schlüsselfaktoren dürfen sich in Kürze die ersten Mieter auf dem Schorenareal freuen, wo in grossen, hohen und stützenfreien, flexibel gestaltbaren Hallen die miteinander verbundenen CNC-Maschinen, 3D-Drucker, Cobots, Roboter und fahrerlose Transportsysteme (FTS) untergebracht sind.
Unter den ersten Mietern werden die Firmen Axians und Bouygues sein, die als IT- und OT-Spezialisten selbst ein grosses Fachwissen miteinbringen. Doch mit oder ohne Fachwissen auf dem Gebiet der Digitalisierung: Im Kompetenzzentrum für Industrie 4.0 in Arlesheim werden alle zukünftigen Mieter die gleiche, perfekte Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche und vollautomatisierte Produktion haben.
Innovations-Campus uptownBasel
Zur Rubrik «Kollaboratives Arbeiten»
Die fortlaufende Rubrik «Kollaboratives Arbeiten» entsteht in Zusammenarbeit mit uptownBasel und wird von ihr finanziell unterstützt. Die Rubrik beschreibt die Möglichkeiten, welche sich Industriefirmen bieten im Zeitalter der Digitalisierung: vom kollaborativen Arbeiten bis zur vollkommen vernetzten Produktion wie sie in Arlesheim im «Kompetenzzentrum Industrie 4.0» derzeit aufgebaut wird.
Impressum
Textquelle: Eugen Albisser
Bildquelle: uptownBasel
Publiziert von Technik und Wissen
Informationen
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