Vision Laser von Walter Ewag - kontaktlos, präzise und hochautomatisiert.

Die Bearbeitung superharter Werkstoffe wie PKD galt lange als Domäne von Schleifen und Drahterodieren. Doch mit der Laserbearbeitung ist ein neues Zeitalter in die Werkzeugfertigung eingezogen. Und Walter Ewag hätte da eine präzise und hochautomatisierte Lösung: den Vision Laser.


Von Eugen Albisser (Text) und Walter Ewag (Bilder)

Die Bearbeitung superharter Werkstoffe wie polykristallinem Diamant (PKD) stellt höchste Anforderungen an Präzision, Standzeit und Prozessstabilität. Mit der neuen «Vision Laser» bringt Walter Ewag eine Lösung auf den Markt, die auf kontaktlose Bearbeitung, höchste Effizienz und durchgängige Automatisierbarkeit setzt. Im Rahmen der Online-Pressekonferenz zum Open House 2025 stellte Produktmanager Silas Junger die Maschine und ihr Potenzial vor.

Markttrend: Wachstum bei PKD durch Leichtbau und E-Mobilität

Die Nachfrage nach PKD-Werkzeugen wird in den kommenden Jahren deutlich zulegen. Zwischen 2023 und 2029 wird laut Marktdaten eine Steigerung des Marktvolumens um 34 Prozent erwartet. Ein zentraler Treiber: die zunehmende Bearbeitung von Aluminiumlegierungen und Verbundwerkstoffen, etwa in der Automobil- und Luftfahrtindustrie.

«Der Trend zu leichten Konstruktionen treibt die Nachfrage nach hochpräzisen Werkzeugen spürbar an», erklärte Silas Junger. Der Fokus liegt dabei auf Werkstoffen wie PKD, CVD, MCD und Hartmetall – allesamt bearbeitbar mit der neuen Vision Laser.

Vision Laser: Kontaktlos, präzise und effizient

Die Vision Laser basiert auf der bekannten HELITRONIC VISION 400 L Serie und nutzt eine industrieerprobte Lasertechnologie. Besonders beeindruckend: Die Maschine erreicht Schnittgeschwindigkeiten von über 1,6 mm/min – gemessen an PKD-Werkstücken mit 1,6 mm Materialstärke.

Neben der Geschwindigkeit überzeugt die Maschine durch ausbruchsfreie Schneidkanten und die Fähigkeit, komplexe Geometrien – inklusive 3D-Spanbrecher – in einer einzigen Aufspannung zu bearbeiten. «Mit der Vision Laser bieten wir eine Lösung, die höchste Präzision mit maximaler Effizienz verbindet», so Junger.

Automatisierung und Nachhaltigkeit integriert

Ein weiterer Vorteil liegt in der Prozessökonomie: Die Bearbeitung erfolgt ohne Verbrauchsmaterialien wie Drähte, Kühl- oder Schmierstoffe. Dies reduziert nicht nur laufende Kosten, sondern auch Umweltbelastungen.

Auch in Sachen Automation ist die Vision Laser vorbereitet: Die Maschine lässt sich in automatisierte Fertigungsumgebungen integrieren und erlaubt mannlose Bearbeitung über längere Zeiträume hinweg. Besonders für Hersteller mit hohem Durchsatz oder Serienfertigung ist das ein zentraler Vorteil.

Vision Laser von Walter Ewag: Unterschied Drahterodieren vs Laserbearbeitung

Qualität durch integrierte Kalibrierung

Ein zentrales Feature der Vision Laser ist die automatische Kalibrierungsroutine. Diese ermöglicht gleichbleibend hohe Genauigkeit über den gesamten Produktionsprozess hinweg – ohne manuelles Eingreifen.

Für viele Anwender bedeutet dies: stabile Prozesse, reduzierte Fehlerquellen und eine deutliche Erhöhung der Serienqualität. Gerade bei der Bearbeitung von PKD-Werkstoffen, wo jedes Mikrometer zählt, schafft dies Vertrauen in die Wiederholgenauigkeit.

Komplexe Geometrien in einer Aufspannung

Dank der kontaktlosen Bearbeitung und flexiblen Laserführung eignet sich die Vision Laser insbesondere für die Bearbeitung komplexer 3D-Formen. Innenradien, Freiwinkel, Spanbrecher oder Kombinationen aus mehreren Schneidkanten können in einer einzigen Aufspannung realisiert werden.

«Komplexe Formen und mehrfach geschwungene Geometrien sind mit dem Laser problemlos umsetzbar – und das alles in einer Aufspannung», sagte Silas Junger im Rahmen der Vorstellung.

Fazit: Vision Laser als neue Prozessreferenz für PKD

Mit der Vision Laser bringt Walter Ewag eine zukunftsweisende Lösung für die Bearbeitung superharter Schneidstoffe auf den Markt. Die Kombination aus kontaktloser Präzision, hoher Geschwindigkeit, automatischer Kalibrierung und Nachhaltigkeit macht sie zu einem starken Werkzeug für moderne Fertigungsbetriebe.

Für Hersteller von PKD-, CVD- oder MCD-Werkzeugen eröffnet sich damit die Möglichkeit, sowohl komplexe Geometrien als auch wirtschaftliche Prozesse in Einklang zu bringen – ganz im Sinne effizienter und nachhaltiger Produktion.

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Impressum

Text: Eugen Albisser

Bildquelle: Walter Ewag

Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Informationen

www.ewag.com

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