Das ETH-Spin-off a-metal ermöglicht mit einem neuartigen Metall-3D-Drucker auch kleineren Unternehmen den erschwinglichen Zugang zur additiven Fertigung. Jetzt sind noch zwei von zehn Pilotplätzen frei.


Von Eugen Albisser


Stephan, für alle, die a-metal noch nicht kennen: Was genau macht ihr und was ist eure Vision?

a-metal ist ein Spin-off der ETH Zürich und Fachhochschule Nordwestschweiz, das an einem neuartigen Metall 3D-Drucker arbeitet. Dieser ist speziell zugeschnitten auf die Bedürfnisse von KMUs in der Industrie. Unsere Vision ist es, Technologie, die heute nur grösseren und investitionsstarken Unternehmen vorbehalten ist, auch kleineren, investitionsschwächeren Unternehmen zugänglich zu machen.

Ihr habt vor ein paar Monaten Pilotkunden gesucht, die in den Metalldruck einsteigen wollten. Wie gut hat das funktioniert?

Anfänglich haben wir Gespräche in diversen Industrien geführt. Von der Luftfahrt über die Medizintechnik, Zahntechnik, Automobilbau bis hin zum Werkzeugbau und zur Schmuckindustrie haben wir viele spannende Schweizer KMUs kennengelernt. Da unser Pilotprogramm auf maximal 10 Kunden beschränkt ist, haben wir Unternehmen sehr selektiv ausgewählt und den Kontakt gesucht. Besonders überrascht waren wir über die Nachfrage im Spritzgusswerkzeugbau und der Zahntechnik. Bisher durften wir acht Pilotprogrammpakete mit tollen Schweizer Unternehmen zusammenstellen, die wir nun bald ausrollen werden. Es läuft also wunderbar.

Das a-metal-Team (v.l.): Dennis Baumli, Florian Sercelj, Corsin Obrist, Andreas Kuster und Stephan Steiner.
Das a-metal-Team (v.l.): Dennis Baumli, Florian Sercelj, Corsin Obrist, Andreas Kuster und Stephan Steiner.

Qualitativ hochwertigen, stabilen Prozess gewährleisten können

Wie ist das Feedback dieser Testkunden?

Wir sind gerade dabei, die ersten Pilotanlagen zu montieren, die in den nächsten Monaten gestaffelt an unsere Pilotkunden ausgeliefert werden. Bisher hat also noch kein Pilotkunde eine Anlage von uns im eigenen Betrieb. Da es uns wichtig ist, unsere Kunden regelmässig auf den neusten Stand zu bringen, haben wir alle Kunden während der Entwicklungsphase zu uns nach Zürich eingeladen und an unserem damaligen Prototypen alle Funktionen des Geräts detailliert erklärt. Der neue Aufbau, einige neue Entwicklungen in unserem Anlagenkonzept und schlussendlich auch die Druckqualität haben bei diesen Besuchen eine grosse Vorfreude auf die Pilotphase ausgelöst.

Zu unseren Testkunden zählen in der Zahntechnik die Firmen Hostettler Dental, Signorelli-Moret Zahnarztpraxis und die Weber Zahntechnik. In der Luftfahrt die Pilatus Flugzeugwerke; im Werkzeugbau sind die Firmen Huber Kunststoff, Michel Werkzeugbau und Samuel Werder AG vertreten und als Dienstleister die Firma NT K+D AG.

Ich nehme an, dass das Feedback der Kunden die Entwicklung eurer 3D-Drucker vorantreibt. Woran habt ihr in den letzten Monaten gearbeitet und was kommt als nächstes?

Das stimmt. Das Feedback von Nutzer:innen in der Industrie ist für uns extrem wichtig, um das Gerät weiterzuentwickeln und schlussendlich fit für die Serienproduktion zu machen. Sicherlich wird die Bedienung des Gerätes noch stark überarbeitet und an das Feedback unserer Pilotkunden angepasst. Außerdem planen wir, die Sicherheit bei der Bedienung der Anlage - insbesondere beim Umgang mit dem gefährlichen Metallpulver - weiter zu verbessern. Zunächst ist es aber natürlich wichtig, dass wir einen qualitativ hochwertigen und stabilen Prozess gewährleisten können und eventuelle Kinderkrankheiten des noch sehr jungen Anlagenkonzepts behoben werden.



Jetzt habt ihr noch weitere Plätze im Pilotprogramm frei. Wen sucht ihr genau?

Wir haben noch zwei Pilotprogrammplätze frei, die wir gerne vergeben möchten. Besonders interessant wäre es für uns, einen weiteren Dienstleister - egal ob bereits mit Metallerfahrung oder reinem Kunststoffhintergrund - an unsere Seite zu holen und auch ein Unternehmen aus dem Bereich Prototyping beim Einstieg in den Metall-3D-Druck zu begleiten. Obwohl Prototyping ein sehr weit gefasster Bereich ist, glauben wir, dass es hier sehr viele spannende und wertschöpfende Anwendungen für den Metall-3D-Druck gibt.

Metallpulver, Verschleissteile und Support inbegriffen

Was erwartet einen Pilotkunden?

Neben der Pilotanlage erhält ein Pilotkunde Metallpulver (Standard 1.4404 als Flatrate), sowie alle Verschleissteile und unseren direkten Support durch das Entwicklungsteam während einer Pilotprogrammlaufzeit von 6 Monaten. Nach der Laufzeit bleibt das Gerät selbstverständlich im Besitz des Kunden, kann aber auch an eine spätere Serien-Anlagenbestellung angerechnet werden.

Welche Voraussetzungen muss man erfüllen, um als Testkunde in Frage zu kommen?

Damit wir unseren Kunden beim Einstieg in die Technologie mit unserer Anlage helfen können, ist es wichtig, dass wir die Anwendung bzw. die geplanten Absichten mit der Anlage verstehen und auf eine bereits bestehende mechanische Infrastruktur zurückgreifen können. Abgesehen von der Tatsache, dass die 3D-Modelle zunächst konstruiert werden müssen (in der Regel mit CAD-Software), müssen die Teile oft nachbearbeitet werden, was den Zugang zu einer mechanischen Werkstatt erfordert.

Muss man noch etwas wissen?

Dies sind die letzten beiden Pilotplätze. Wir werden keine weiteren Pilotprogramme mehr starten. Das Pilotprogramm startet gestaffelt. Für die letzten beiden Pilotprogrammplätze bedeutet dies, dass die Inbetriebnahme und der Projektstart im Zeitraum KW 36 bis KW 40 geplant sind.


Anmeldung

Bei Interesse genügt eine direkte Kontaktaufnahme per E-Mail (Stephan Steiner, pilotprogramm@a-metal.com) oder man kann direkt einen Termin buchen im a-metal-Kalender:

Formular a-metal calendly
Über den Link im QR-Code erreicht man den Kalender von a-metal und kann sich für ein Erstgespräch eintragen.

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Impressum

Autor: Eugen Albisser

Bildquelle: a-metal

Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Informationen

a-metal
www.a-metal.ch

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