Fertigung von Silikonprototypen innert kürzester Zeit
Mit additiver Werkzeugfertigung und agilem Misch- und Einspritzsystem

Fertigung von Silikonprototypen innert kürzester Zeit
Mit additiver Werkzeugfertigung und agilem Misch- und Einspritzsystem
Drastische Reduktion der Durchlaufzeit vom Prototypen (links) bis zum Serienbauteil (rechts). Statt sechs Wochen nur noch drei Tage. (Bild: Injex)
Die Firma Injex hat es verstanden, wie man die additive Fertigung auch für den Spritzguss effizient nutzen kann. An der Swiss Plastics Expo präsentieren die Zürcher, wie sie dank eines raffinierten Spritzgussprozesses die Effizienz in der Produktion gesteigert haben.
Ein Fachbericht der Messe Luzern
«Durchlaufzeiten von mehreren Wochen auf wenige Tage reduzieren» – so lautet das Resultat dieser Geschichte von Injex. Das Unternehmen aus Zürich produziert Spritzgussprototypen und Kleinserien, basierend auf einer additiven Werkzeugfertigung. Mit diesen schneller hergestellten und seriennahen Prototypen will Injex die allgemeine Innovationskraft stärken – und das mit Erfolg.
An der Swiss Plastics Expo vom 21. bis 23. Januar 2020 präsentiert Injex ihre Innovation, die «Silikon-Spritzgussprototypen für Hörgeräte». Mit diesem Showcase demonstriert Injex, wie sie dank eines raffinierten Spritzgussprozesses die Effizienz in der Produktion gesteigert haben.

Silikon als Herausforderung
Heutige Hörgeräte besitzen auf dem im Gehörgang sitzenden Lautsprecher ein kleines Schirmchen, auch Dom genannt. Dieses fixiert den Lautsprecher im Gehörgang und wird für den optimalen Tragekomfort aus Silikon gefertigt. Zudem weist dieser Werkstoff hervorragende Biokompatibilität auf.
Im Prototypenstadium stellt Silikon jedoch eine Herausforderung dar. Aufgrund der komplexen und sehr dünnwandigen Geometrien lassen sich die Prototypen nur mit werkzeugbasierten Methoden herstellen, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Auch vergleichsweise einfache Presswerkzeuge benötigen mindestens vier bis sechs Wochen Produktionszeit. Solch lange Wartezeiten hindern eine effiziente Entwicklung und sollten möglichst vermieden werden.
Produktion in drei Tagen
So haben Injex und Sonova, ein Hersteller von Hörlösungen, in enger Zusammenarbeit ein Spritzgussverfahren entwickelt, welches die Fertigung von Silikonprototypen innert kürzester Zeit ermöglicht. Der Grundstein dafür ist die additive Werkzeugfertigung von Injex. Dazu kommt ein sehr agiles Misch- und Einspritzsystem, welches sich besonders für RTV-Silikone eignet, jedoch auch für LSR-Silikone angewendet werden kann. Mit diesem Verfahren konnten die Durchlaufzeiten für Prototypen aus Silikon von sechs Wochen auf drei Tage reduziert werden. Besonders geeignet ist es für Losgrössen im Bereich von 10 bis 100 Stück.
Es wurde ein direkter Vergleich zwischen einem Serienbauteil und einem von Injex gefertigten Prototypen durchgeführt. Dabei wurden die benötigten Abzugskräfte und das Dichtverhalten am Lautsprecher verglichen. Diese Untersuchung zeigte, dass die mechanischen Eigenschaften der Prototypen so nahe am Serienbauteil liegen, dass aussagekräftige mechanische Tests damit durchgeführt werden können.
Konkrete Projekte als Initialzündung
Die neuartige In-Ear Silikonschale ist nur eine von vielen Erfolgsgeschichten, die an der Swiss Plastics Expo 2020 erzählt werden. Die Aussteller zeigen ihre Neuheiten, Praxisbeispiele oder Kundenprojekte in Aktion — als Showcases.
Damit lernen die Besuchenden konkrete, im Markt bereits umgesetzte Projekte kennen und können sich davon für Ihre eigenen Herausforderungen inspirieren lassen.
Die Produkte und Lösungen der Aussteller können bereits jetzt auf der Webseite unter swissplastics-expo.ch im Detail angeschaut werden.
Impressum
Autorin: Messe Luzern
Bildquelle: Injex
Publiziert von Technik und Wissen
Informationen
Swiss Plastics Expo 2020
21. bis 23. Januar 2020
visit.swissplastics-expo.ch
Injex
injex.ch
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