Belle Époque kombiniert mit moderner Technik. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich der Umbau des Palace Hotels in Luzern bringen. Eine entscheidende Rolle im neuen Mandarin Oriental Palace Luzern spielt BACnet. Das Kommunikationsprotokoll bildet nicht nur die Voraussetzung für einen effizienten Betrieb, sondern bietet viele weitere Vorzüge.
Ein Beitrag der Firma Wago Contact SA
Zur Eröffnung 1906 lobte die Presse das Palace Hotel und zählte es zu den modernsten und elegantesten Häusern der Welt. An diese goldene Zeit wollten die neuen Betreiber, die Mandarin Oriental Hotel Group, anknüpfen. Während des rund fünfjährigen Umbaus liessen sie viele der denkmalgeschützten Teile in den ursprünglichen Zustand zurückführen und scheuten hierfür keine Kosten. Mit welchem Aufwand das verbunden war, davon verschafft Klaus Fabricius ein Bild. «Im Salon Alpine legten vier Handwerker ein halbes Jahr lang die Fresken frei und gestalteten den Saal neu», so der Director of Engineering des Mandarin Oriental Palace Luzern.
Ein anderes Beispiel, den Gründercharme zu bewahren, sind die Kronleuchter in den Sälen und Räumen des Hotels. Anstatt diese durch moderne Leuchten zu ersetzen, erhielten die handgefertigten Schmuckstücke energieeffiziente LED-Technologie. Dem Betrachter selbst bleibt dieser Trick, der den Energieverbrauch für die Beleuchtung auf ein Minimum reduziert, verborgen. Vielmehr kann er sich an der Detail-Liebe erfreuen, mit der die Kronleuchter einst in Manufakturfertigung entstanden.
Belle Époque kombiniert mit moderner Technik. Auf diesen kurzen Nenner lässt sich der Umbau des Palace Hotels in Luzern bringen. Eine entscheidende Rolle im neuen Mandarin Oriental Palace Luzern spielt BACnet. Das Kommunikationsprotokoll bildet nicht nur die Voraussetzung für einen effizienten Betrieb, sondern bietet viele weitere Vorzüge.
Ein Beitrag der Firma Wago Contact SA
Zur Eröffnung 1906 lobte die Presse das Palace Hotel und zählte es zu den modernsten und elegantesten Häusern der Welt. An diese goldene Zeit wollten die neuen Betreiber, die Mandarin Oriental Hotel Group, anknüpfen. Während des rund fünfjährigen Umbaus liessen sie viele der denkmalgeschützten Teile in den ursprünglichen Zustand zurückführen und scheuten hierfür keine Kosten. Mit welchem Aufwand das verbunden war, davon verschafft Klaus Fabricius ein Bild. «Im Salon Alpine legten vier Handwerker ein halbes Jahr lang die Fresken frei und gestalteten den Saal neu», so der Director of Engineering des Mandarin Oriental Palace Luzern.
Ein anderes Beispiel, den Gründercharme zu bewahren, sind die Kronleuchter in den Sälen und Räumen des Hotels. Anstatt diese durch moderne Leuchten zu ersetzen, erhielten die handgefertigten Schmuckstücke energieeffiziente LED-Technologie. Dem Betrachter selbst bleibt dieser Trick, der den Energieverbrauch für die Beleuchtung auf ein Minimum reduziert, verborgen. Vielmehr kann er sich an der Detail-Liebe erfreuen, mit der die Kronleuchter einst in Manufakturfertigung entstanden.
Mit BACnet zu technischen Anpassungen ohne Gäste zu stören
Für manch einen mag diese Kombination von Gründercharme und moderner Technik ein Widerspruch sein. Christian Wildhaber, General Manager des Mandarin Oriental Palace Luzern, sieht in ihr jedoch vielmehr eine wundervolle Fusion aus Geschichte, Moderne und Luxus: «Der Geist des Palace Hotels lebt weiter und ist nach wie vor spürbar.»
Waren es bei der Eröffnung 1906 die Badezimmer, die der Einrichtung einen Hauch von Extravaganz und Luxus verliehen, ist es heute die Gebäudeleittechnik. Diese gestattet einen effizienten Betrieb und erlaubt es, was Christian Wildhaber besonders wichtig ist, jederzeit technische Anpassungen vorzunehmen, ohne hierbei jedoch die Gäste zu stören. Voraussetzung für diese unbemerkten Eingriffe ist das Kommunikationsprotokoll BACnet. Dieses vereint diverse Bussysteme, über welche unter anderem Storen, Licht und HLK angesteuert werden, in der Leitebene.
BACnet beschleunigt Engineering
Wieso aber ausgerechnet dieses Kommunikationsprotokoll? «Es war eine strategische Entscheidung, da immer häufiger eine Umsetzung der Gebäudeautomation in BACnet verlangt wird», erklärt Geschäftsführer Marco Styger von der Rebsamen Technocasa AG aus Horw. Sie verantwortet den steuerungstechnischen Teil im Mandarin Oriental Luzern und setzte dort erstmals ein Grossprojekt in BACnet um. Wichtigster Lerneffekt beim Startschuss war die Handhabung grosser Datenmengen beim Importieren und Exportieren.
Einiges, was im Mandarin Oriental Palace Luzern umgesetzt wurde, floss in Bibliotheken ein, die heute mittels Drag-and-drop einfach in andere Projekte übertragen werden. Diesem beschleunigten Engineering, von dem Rebsamen nun profitiert, ging ein Initialaufwand voraus. «BACnet ist anfangs wegen der vielen Möglichkeiten sehr komplex», gesteht Projektleiter Drilon Ademi: «Doch spätestens nach dem ersten Projekt ist es wesentlich effizienter als andere Protokolle.» Wenn er jetzt vom Elektroplaner eine Datenpunktliste erhält, generiert er mit Hilfe eines Override-Files automatisch alle Objekte. Das spart ihm sehr viel Zeit.
Im Bild: Projektleiter Drilon Ademi (Bild: Susanne Seiler)
BACnet beschleunigt Engineering
Wieso aber ausgerechnet dieses Kommunikationsprotokoll? «Es war eine strategische Entscheidung, da immer häufiger eine Umsetzung der Gebäudeautomation in BACnet verlangt wird», erklärt Geschäftsführer Marco Styger von der Rebsamen Technocasa AG aus Horw. Sie verantwortet den steuerungstechnischen Teil im Mandarin Oriental Luzern und setzte dort erstmals ein Grossprojekt in BACnet um. Wichtigster Lerneffekt beim Startschuss war die Handhabung grosser Datenmengen beim Importieren und Exportieren.
Einiges, was im Mandarin Oriental Palace Luzern umgesetzt wurde, floss in Bibliotheken ein, die heute mittels Drag-and-drop einfach in andere Projekte übertragen werden. Diesem beschleunigten Engineering, von dem Rebsamen nun profitiert, ging ein Initialaufwand voraus. «BACnet ist anfangs wegen der vielen Möglichkeiten sehr komplex», gesteht Projektleiter Drilon Ademi: «Doch spätestens nach dem ersten Projekt ist es wesentlich effizienter als andere Protokolle.» Wenn er jetzt vom Elektroplaner eine Datenpunktliste erhält, generiert er mit Hilfe eines Override-Files automatisch alle Objekte. Das spart ihm sehr viel Zeit.
Im Bild: Projektleiter Drilon Ademi (Bild: Susanne Seiler)
Bis zu 78 Einstellungen in einem Objekt
Warum das Protokoll auf Einsteiger einschüchternd wirkt, weiss Willi Burkhalter von der Wago Contact SA in Domdidier: «Je nach Hardware lassen sich in BACnet bis zu 78 Parameter einstellen.» Die damit verbundenen Möglichkeiten zu erfassen und zu verstehen, bedarf einige Zeit. Doch diese, versichert der Gebäudeautomationsexperte, ist sehr gut investiert. Denn, wie Drilon Ademi bestätigt, reduziert sie unter anderem den Engineering-Aufwand.
Deutlich macht Willi Burkhalter diese Zeitersparnis anhand einer Temperaturregelung in Modbus. Dort braucht es allein schon für den Wert «Temperatur» ein Register. Soll zusätzlich ein Über- beziehungsweise Unterschwingen der Parameter erfasst werden, bedarf es eines zweiten Registers. Möchte man die Regelung zusätzlich mit einem Alarm versehen, einen Drahtbruch gemeldet bekommen und die Daten aufgezeichnet haben, kommen drei weitere Register hinzu.
«Es braucht also fünf Modbus-Adressen für eine Regelung», erklärt der 53-Jährige. In BACnet geht das deutlich einfacher. Dort sind sämtliche Parameter in einem Objekt, das die komplette PI-Regelung integriert, hinterlegt. Da sich diese beliebig oft kopieren und auf andere Objekte übertragen lassen, reduziert das die Arbeit enorm.
Alarmierungen einfach parametriert
Die leichte Adaptierbarkeit ist nur ein Vorzug von BACnet. Das Protokoll integriert zudem eine Alarmverwaltung, die sich über den Datenpunkt «AL» sogar klassifizieren lässt. Besteht für einen Menschen Gefahr, wählt der Programmierer im entsprechenden Register die «Ereignisklasse 1». Diese Wahl stellt sicher, dass bei einem Notfall der Befehl innerhalb der Datenströme mit allerhöchster Priorität behandelt wird. Weniger wichtige Datenpakete, wie zum Beispiel Befehle für die Konstantlichtregelung, rücken bei der Abarbeitung nach hinten.
Wie ein Vorfall der «Ereignisklasse 1» in einem Hotel aussehen könnte, beschreibt Drilon Ademi so: «Es geht jemand in den Kühlraum und die Türe, die sich von innen nicht öffnen lässt, fällt zu. Durch die steuerungstechnische Verknüpfung von Türkontakt und Präsenzmelder wird ein Alarm ausgelöst und der Eingeschlossene kann sofort aus der gefährlichen Situation befreit werden.»
Besteht keine unmittelbare Lebensgefahr, erhalten Alarmierungen die «Ereignisklasse 2» oder höher. Nutzen lässt sich das zum Beispiel für einen energieeffizienten Betrieb der Zimmer. Verlässt ein Gast sein Zimmer, setzt der Präsenzmelder nach einer frei wählbaren Zeit einen Befehl ab, der das Licht ausschaltet und die Klimaanlage oder Heizung gezielt herunterfährt. Da sämtliche Einstellungen des Gastes gespeichert sind, gehen bei Betätigung des Türschlosses Licht und Heizung oder Klimaanlage unbemerkt wieder an.
Apropos Türschloss. Anhand der Karte, mit der es geöffnet wird, erkennt die Steuerung, wer das Zimmer betritt, und aktiviert bestimmte Szenen. Diese sind bei einem Hotelgast anders als beim Reinigungspersonal oder dem technischen Dienst.
Daten dienen Verbrauchsoptimierung
Die Eröffnung des Mandarin Oriental Palace Luzern liegt bald zwei Jahre zurück. Damit wurde jede Jahreszeit mindestens einmal durchlaufen, so dass nun genügend Daten für erste energietechnische Optimierungen zur Verfügung stehen. Doch inwieweit sind diese angesichts des Gästekomforts in einem Fünf-Sterne-Hotel überhaupt möglich? «Das hängt vom Betreiber ab», sagt Marco Styger von Rebsamen und ergänzt: «Wenn in den Zimmern zum Beispiel eine schnelle Kühlung auf 16 Grad Celsius gewünscht ist, gibt es weniger Spielraum wie bei einer Temperaturanpassung auf nur 18 Grad Celsius.»
Diesem energie-technischen Spagat ist sich der Betreiber bewusst. Da er sich als GSTC*-zertifiziertes Hotel vertraglich dazu verpflichtet hat, seinen verursachten CO2-Ausstoss zu kompensieren, entschied er sich für einen Mittelweg. «Die Zimmer lassen sich in einem Temperaturbereich zwischen 18 und 24 Grad Celsius regulieren, da dieser einen relativ effizienten Betrieb erlaubt», sagt Klaus Fabritius. Selbstverständlich können Gäste auf Wunsch ihre Zimmer auch auf Temperaturen unter 18 Grad Celsius kühlen. Die Freigabe dafür, wie kann es anders sein, erfolgt über BACnet.
Abschliessend bleibt nur eine Frage. Wie technisch darf ein Hotelzimmer sein, ohne den Gast mit dieser Technik zu überfordern? Dazu hat General Manager Christian Wildhaber eine klare Meinung: «Gäste sollen sich wohlfühlen und in den Zimmern mühelos bewegen können, auch was die Technik angeht. Viele der technischen Finessen werden daher ausschliesslich von uns als Betreiber genutzt.»
Nachhaltiger Hotelbetrieb
Für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Ressourcen verfügt das Mandarin Oriental Palace Luzern über modernste Technik. Diese reicht von Präsenzmeldern, die Licht und HLK in den Zimmern regeln, über hocheffiziente Gaskessel bis hin zu modernen Wärmetauschern, die mit dem Wasser aus dem nahegelegenen Vierwaldstättersee betrieben werden. Anstatt die Wärme über Kühltürme abzuleiten, geschieht das im Fünf-Sterne-Hotel über vier Brunnen, über die das Warmwasser in den See geht. Um hierbei nicht das Gleichgewicht im See zu stören, darf Wasser, das wärmer als 30 Grad Celsius ist, nicht eingeleitet werden. Ist diese der Fall, muss die Kühlleistung für das Gebäude reduziert werden.
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Impressum
Textquelle: Wago
Bildquellen: Mandarin Oriental Hotel Group / Susanne Seiler
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Informationen
Wago Contact SA
Mandarin Oriental Palace, Luzern
Technocasa Rebsamen AG
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