Bastian Régondeau (links) und Denis Fleury am SIPBB vor der 3D-Druckanlage, auf der die individuellen Drohnen gefertigt werden.
Bastian Régondeau (links) und Denis Fleury am SIPBB vor der 3D-Druckanlage, auf der die individuellen Drohnen gefertigt werden.

Der ERP-Anbieter proAlpha ist weltweit erfolgreich unterwegs. Seit Kurzem will der Softwareanbieter die Marke auch in der französischsprachigen Schweiz etablieren. Wir trafen Denis Fleury und Bastian Régondeau im Switzerland Innovation Park Biel/Bienne zu einem Gespräch über ihren ersten Auftritt auf der Siams und natürlich über ihre Lösung für die Mikrotechnik-Branche.


Ein Beitrag von Technik und Wissen
Text und Fotos: Eugen Albisser

Die Firma proAlpha wird in Kürze zum ersten Mal auf der Siams in Moutier ausstellen. Das ist wohl doppelt speziell für Sie. Erstens wegen der Premiere, aber auch weil schon längere Zeit keine Messen mehr stattgefunden haben und die letzte Siams vor rund vier Jahre stattfand.

Denis Fleury, Senior Sales Consultant bei proAlpha: Das ist so. Aber die Situation ist noch aus einer weiteren Sicht besonders. Denn Bastian Régondeau und ich sind erst seit rund einem Jahr bei proAlpha angestellt und so kommt auch noch diese «Premiere» hinzu.  Mich persönlich freut es, endlich wieder auf eine Messe zu gehen und Firmen zu treffen, die wir teilweise schon lange kennen. Denn obwohl wir erst seit Kurzem für proAlpha arbeiten, sind wir schon lange in der ERP-Branche zu Hause und kennen auch die Industrie ziemlich gut.

Warum hat sich proAlpha entschieden, auf einer Fachmesse für Mikrotechnik auszustellen?

Bastian Régondeau, Sales Business Development bei proAlpha: Es gibt da mehrere Gründe. Einerseits decken wir mit der ERP-Lösung von proAlpha die Bedürfnisse vieler Branchen ab, darunter auch jene der Mikrotechnik und der Uhrenindustrie. Anderseits haben wir uns als proAlpha zur Aufgabe gemacht, nachdem wir in der deutschsprachigen Schweiz erfolgreich unterwegs sind, unser Produkt auch in der französischsprachigen Schweiz bekannter zu machen.

Das Unternehmen proAlpha

proAlpha ist ein mittelständischer Softwareanbieter, der ein ERP-System anbietet, das auf den Mittelstand zugeschnitten ist. Die Firma wurde 1992 in Deutschland gegründet, hat über 7700 Kundinnen und Kunden weltweit, 1700 Mitarbeitende und ist an 49 Standorten in aller Welt vertreten. Ihre ERP-Lösung wird in verschiedenen Branchen eingesetzt, unter anderem bei Automobilzulieferern, in der Elektronikindustrie, im Fahrzeugbau, Grosshandel, in der Kunststoffindustrie, Medizintechnik, Metallverarbeitung, im Maschinen- und Anlagenbau und einigen weiteren Branchen.

Ein wenig Messeluft haben Sie im vergangenen Jahr schnuppern können an der EPHJ in Genf, dem ersten grossen Messe-Auftritt in der französischsprachigen Schweiz für proAlpha. Welche Erfahrungen haben Sie da gewonnen?

Denis Fleury: Es war tatsächlich ein grosser, erster Schritt für proAlpha. Nun folgt mit der Siams die zweite Messe, die viel Ähnlichkeit mit der EPHJ hat. Wir haben damals auf der EPHJ bemerkt, dass wir mit einem kompletten ERP-System, wie es proAlpha anbieten kann, bei vielen Besuchenden gut ankommen. Zu erkennen, dass dieser Mehrwert unseres Systems für die Branche enorm wichtig ist, war für mich persönlich sehr hilfreich.

Was meinen Sie genau mit einem kompletten ERP-System?

Denis Fleury: Wir haben ja den Slogan «Weit über ERP hinaus». Damit möchten wir aufzeigen, dass wir eine Komplettlösung anbieten können, die den gesamten Material- und Wertefluss im Unternehmen abbilden kann. Das heisst, man kann von Beschaffungs- und Lieferantenmanagement über das Produktionsmanagement MES bis hin zu Qualitätsmanagement, Zutrittsmanagement und Advanced Analytics, also der Auswertung von Big Data, alles integriert haben.

Bastian Régondeau: Und man muss vielleicht dazu erwähnen, dass das System immer zugeschnitten ist auf mittelständische Unternehmen, die für uns klar im Fokus stehen.

Bastian Régondeau: «Unser Ziel ist es, mindestens auf die Shortlist der Firmen zu kommen, welche einen ERP-Wechsel ins Auge fassen. Denn dann können wir das grosse Potenzial der Lösung zeigen, da wir alles abdecken können von der Forschung und Entwicklung
Bastian Régondeau: «Unser Ziel ist es, mindestens auf die Shortlist der Firmen zu kommen, welche einen ERP-Wechsel ins Auge fassen. Denn dann können wir das grosse Potenzial der Lösung zeigen, da wir alles abdecken können von der Forschung und Entwicklung bis zum Kundenservice.»

Eine Komplettlösung für die vernetzte Produktion

Wir führen dieses Interview in der grossen Halle des Switzerland Innovation Park Biel/Bienne, in der unter anderem mithilfe von proAlpha eine vernetzte Produktion aufgebaut wird. Dieses «Vernetzen» und «Digitalisieren» gehört ebenfalls zu dieser Komplettlösung, oder?

Bastian Régondeau: Definitiv. Ich war übrigens kürzlich bei einem Kunden, der uns sehen wollte, weil er die Produktion optimiert. Sie wechseln von einem Batch-Prozess zu einem agilen Prozess. Um mehrmals täglich die Produktion zu ändern und flexibel auf Aufträge reagieren zu können, ersetzten sie die grossen Maschinen durch mehrere kleinere, binden mehr Automation ein und wollten natürlich auch die Maschinen komplett vernetzen. Bei einer solchen Modernisierung spielte aber das alte ERP-System nicht mehr mit und es gab auch zu viele «Black Boxes», also Daten, an die man nicht herankommt. Hier kommen wir mit der Lösung von proAlpha ins Spiel – und zwar als Anbieter einer Komplettlösung. Diese Komplettlösung wollen wir tatsächlich auch hier am SIPBB zeigen.

Denis Fleury: Und auch auf der Siams. Denn ich glaube, dass dieses Beispiel, das Bastian angesprochen hat, nicht einmalig ist und es betrifft viele Besuchende der Siams. Sie müssen ihre Produktion modernisieren, besser vernetzen und für die Zukunft aufstellen.

Bastian Régondeau und Denis Fleury mit Drohnen aus der vernetzten Produktion am SIPBB, bei der das ERP von proAlpha eine wichtige Rolle spielt.
Bastian Régondeau und Denis Fleury mit Drohnen aus der vernetzten Produktion am SIPBB, bei der das ERP von proAlpha eine wichtige Rolle spielt.

Werden Sie auf der Siams am Stand etwas Besonderes ausstellen?

Bastian Régondeau: Zuerst einmal muss ich sagen, dass wir einen kleinen Stand haben. Er misst gerade einmal neun Quadratmeter! (lacht) Aber: Er ist perfekt platziert, weil ein Teil des Besucherstroms automatisch bei uns vorbeikommen wird.

Denis Fleury: Wir benötigen aber auch keinen grossen Stand. Denn die Idee ist ja, dass wir in Gesprächen proAlpha vorstellen und uns ausserdem positionieren als die «neuen» Mitarbeiter von proAlpha, damit die Leute diesen Wechsel auch wahrnehmen.

Welche Fragen tauchen eigentlich immer wieder auf, wenn sich Kundinnen und Kunden bei proAlpha über das ERP-System informieren?

Bastian Régondeau: Die ganz grosse Frage lautet natürlich: Passt das Produkt zu den Bedürfnissen der Firma. Das ist eine grosse Frage, die zu Beginn sicher schwierig zu beantworten ist. Ein IT-Verantwortlicher fragt normalerweise viel über die Technologie, speziell rund um unsere Business-Cloud und Richtung SaaS, Managed Hosting und Implementation Hosting, welche wir alle drei anbieten – aber natürlich auch die On-Premises-Software für das eigene Rechenzentrum. Die Mitarbeitenden in der Produktion wollen wissen, ob proAlpha APS beherrscht, also Advanced Planing Solution, und wer die Finanzen unter sich hat, fragt eher nach dem ROI.

Denis Fleury: Und was auch immer wieder gefragt wird, und sehr wichtig ist: Haben Sie – in unserem Fall – französischsprachige Ressourcen, um das System aufzubauen? Denn wenn die Firmen beginnen, mit uns zu arbeiten und ein ERP einführen, dann muss diese Einführung meistens ziemlich schnell gehen. Aber die Frage nach den französischsprachigen Ressourcen können wir mit gutem Gewissen bejahen. Wir zählen mehr als 30 Mitarbeitende mit französischer Erstsprache und haben rund 100 französischsprachige Kundinnen und Kunden.

Bastian Régondeau: Mir kommt mir auch noch eine Frage in den Sinn, die immer wieder gestellt wird: Wie sieht die Strategie von proAlpha aus? Das ist für viele wichtig, denn sie sehen viele ERP-Systeme kommen – und leider auch schnell wieder gehen.  Aber proAlpha gibt es schon seit den 1990er-Jahren, und die Firma hat sich hervorragend etabliert. Ausserdem hat sie in den letzten Jahren gezeigt, dass sie zu einer technologischen Vorreiterin geworden ist unter den ERP-Systemen und die neuste Version, die bald kommen wird, zeigt, dass wir weiterhin die ERP-Zukunft mitgestalten werden.

Denis Fleury: «Wenn ich ein Unternehmen wäre in dieser Zeit, dann würde ich auf ein ERP setzen, das eine komplette Lösung für die Firma darstellt, alle Maschinen mit Leichtigkeit anbinden kann – und wie aus einem Guss kommt.»
Denis Fleury: «Wenn ich ein Unternehmen wäre in dieser Zeit, dann würde ich auf ein ERP setzen, das eine komplette Lösung für die Firma darstellt, alle Maschinen mit Leichtigkeit anbinden kann – und wie aus einem Guss kommt.»

Apropos Zukunft: Sie sind ja daran, die Marke proAlpha in der französischsprachigen Schweiz zu etablieren. Was sind die nächsten Schritte?

Denis Fleury: Wir werden in Kürze ein Büro in Lausanne eröffnen. Und nun, da es wieder möglich sein wird, vermehrt Kundschaft zu besuchen, wollen wir auch eine kleine Roadshow nach der Siams veranstalten.

Haben Sie sich auch Ziele gesetzt?

Bastian Régondeau: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, dass in Kürze die Industrie-Firmen in der Westschweiz, sobald sie einen Wechsel oder den Einstieg in ein ERP-System ins Auge fassen, an proAlpha denken. Wir wollen mindestens auf die Shortlist kommen, denn dann können wir das grosse Potenzial der Lösung zeigen, da wir alles abdecken können von der Forschung und Entwicklung bis zum Kundenservice.

Denis Fleury: Mehr als ERP eben! (lacht) Aber ehrlich, und das sage ich nicht einmal, weil ich für proAlpha arbeite: Wenn ich ein Unternehmen wäre in dieser Zeit, dann würde ich mit Sicherheit auf ein ERP setzen, welches eine komplette Lösung für die Firma darstellt, alle Maschinen mit Leichtigkeit anbinden kann – und wie aus einem Guss kommt.


Französische Version dieses Artikels: "LORS D'UN CHANGEMENT D'ERP, IL FAUT PENSER À PROALPHA"


Impressum

Autor: Eugen Albisser

Bilder: Eugen Albisser

Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

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