Der Schweizer Strategietag ist seit Jahren der grosse Branchentreffpunkt, an dem sich das Who-is-who der Schweizer Industrie trifft, um sich inspirierende Ideen zu holen auf dem Weg in die digitalisierte Welt. In diesem Blog finden Leser/innen Infos rund um die Veranstaltung und zum Thema Digitalisierung, Industrie 4.0 und zum Schlagwort «Connected Industry».


Nachschlagen

Wofür steht schon wieder die Abkürzung XaaS und EaaS? Oder ist es nicht dasselbe? Und SaaS? Oder PaaS? IaaS? Gibt es bei Big Data fünf Dimensionen und wenn ja, wie heissen sie? Diese und viele weitere Fragen lassen sich beim (online)blättern im Industrie-4.0-Lexikon nachschlagen. Der Autor Johann Hofmann hat eine bemerkenswerte Sammlung zusammengetragen und diese fein säuberlich aufgelistet. Von A wie «Adaptive Produktion» über M wie «MOM» bis W wie «Wirtschaftlichkeitspotenziale».



Kooperationen und smarte Partnerschaften helfen

 

Welche Rolle spielt das Thema «Kooperation» im Arbeitsalltag zur Bewältigung von Herausforderungen in Zusammenhang mit der Digitalisierung? Die Frage muss im Zeitalter der Digitalisierung alle Firmen beschäftigen, denn alleine sind die Herausforderungen fast nicht zu schaffen. Wie GF Machining Solutions diese Herausforderung anpackt, erklärt Geschäftsführer Thomas Wengi.

Herr Wengi, der rote Faden des kommenden Strategietags bildet das Thema «Kooperation». Welche Rolle spielt das Thema in Ihrem Arbeitsalltag zur Bewältigung von Herausforderungen in Zusammenhang mit der Digitalisierung?

Thomas Wengi: Wir alle spüren täglich die kontinuierlich steigende Vernetzung. Diesem Trend zur Vernetzung kann man nur durch starke Partnerschaften und definierte Schnittstellen gerecht werden wie zum Beispiel mit UMATI.

Coopetition bzw. Kooperationswettbewerb bezeichnet die Dualität von Konkurrenz und Kooperation auf Märkten. Können Sie ein Beispiel nennen, wie GF Machining Solutions aktiv «coopetition» betreibt?

Um die ideale Produktionslösung für unsere Kunden zu schaffen, arbeiten wir zum Beispiel in der Automation eng mit EROWA zusammen. Wir bieten im Gegenzug auch unsere Automationslösungen mit Maschinen von Mitbewerberbern an, dies mit genau demselben Ziel, Kundennutzen zu schaffen.

Der wichtigste Partner wird in der Frage jedoch nicht erwähnt – der Kunde, für welchen wir über die Unternehmensgrenzen hinweg die optimale Lösung bieten. Mit zunehmender Komplexität der Lösungen wachsen auch die Anforderungen und Herausforderungen an den Kunden, damit die Fertigungslösung schnellstmöglich gewinnbringend eingesetzt werden kann.

Warum ist es wichtig, das Thema verstärkt in den Köpfen der Führungsebene von produzierenden Unternehmen in der Schweiz zu verankern?

In der Schweiz sind wir aufgrund der aktuellen Kostenstruktur gezwungen den technologischen Vorsprung zu verteidigen, um die nötige Effizienz bieten zu können. Im Zeitalter der Digitalisierung wird dies nur über Kooperationen und smarten Partnerschaften möglich sein. Dies bedeutet jedoch für viele Unternehmen einen Paradigmenwechsel, was oft die grössere Herausforderung darstellt als die Umsetzung und Implementierung danach.

Sie kennen den Schweizer Strategietag seit der ersten Durchführung im Jahr 2015. Warum empfehlen Sie Geschäftsführern und Inhabern von produzierenden Unternehmen eine Teilnahme am Branchentreff zum Jahresauftakt?

Der Schweizer Strategietag ist eine inspirierende Art das Jahr zu beginnen. Nach jedem dieser Anlässe bin ich anschließend mit neuen Ideen in den Geschäftsalltag zurückgekehrt, motiviert durch reale Beispiele, die gesammelten Ideen auch in die Tat umzusetzen. Durch Gespräche mit anderen Teilnehmern anlässlich des Strategietages entstehen interessante, neue Beziehungen, die nicht selten auch zu zukünftigen Geschäften führen. Ich freue mich auf den kommenden Anlass vom 09. Januar, denn es erwartet uns wiederum ein spannendes Programm.



«Müssen proaktiv neue Technologien miteinbeziehen»

Am Strategietag darf auch das Thema «Künstliche Intelligenz» nicht fehlen. Im Vorfeld haben wir daher bereits zwei Redner befragt.

Thilo Spielmann ist Dozent für Informatik an der ZHAW School of Engineering und wissenschaftlicher Leiter der Initiative «ZHAW digital» und Josia Pantli ist Geschäftsleiter der Firma BW-TEC, welche unter anderem Maschinen und Vorrichtungen für Kunden aus der Medizinaltechnik entwickelt und baut. Beide haben an einem Projekt zusammengearbeitet, dass BW-Tec, ein Familienunternehmen, schlussendlich erlaubt, Künstliche Intelligenz anzuwenden und vielleicht eine Weltmarktführerschaft zu erlangen. 

[AUSZUG aus dem Interview]

Herr Pantli, Sie haben zusammen mit der ZHAW ein Projekt am Laufen und werden dieses auch am Strategietag vorstellen unter dem Titel «KMU kann KI». Um welches Projekt handelt es sich da?

Josia Pantli: Unsere Kunden aus der Medizinaltechnik produzieren auf unseren Maschinen Ballone, welche die Ärzte dann in vielfältigen Anwendungen einsetzen. In der Medizinaltechnik sind die Qualitätsstandards zu unser aller Glück sehr hoch. Entsprechend aufwendig ist die Qualitätskontrolle für diese Produkte. In der Regel wird jeder Ballon vor der Weiterverarbeitung durch einen Mitarbeiter optisch auf mögliche Defekte inspiziert. Hier möchten wir eine Vereinfachung schaffen und mit KI unseren Kunden eine automatisierte Lösung bieten.

[...]

Herr Stadelmann, wie schätzen Sie das Projekt mit BW-TEC ein? Welches ist die grosse Herausforderung und was sind die Chancen?

Thilo Stadelmann: Die Chance ist sehr hoch, dass hier ein kleines Familienunternehmen zum Weltmarktführer in einem Bereich wird, von dem viele denken, er sei den grossen Internetfirmen vorbehalten. Die Herausforderung ist, das entwickelte System in der Praxis weiter zu pflegen und das Know-how im Unternehmen auszubauen. Auf der technischen Seite bestand die Herausforderung im Projekt darin, ein robustes System basierend nicht auf «big data», sondern eher auf «small data» aufzubauen.


Die Themen des Strategietags 2020

Grusswort — Die Industrie hat mit der Digitalisierung derart viele Perspektiven bekommen, dass noch nicht alle eingeordnet werden können. Aber eines ist sicher: Erreichen können Firmen die darin vorgesehenen Ziele nur, wenn sie sich gegen aussen öffnen. Aus diesem Grund wird das Wort «Cross» zu einem dieser Schlagworte, um das sich vieles drehen wird in den nächsten Jahren.

Keine erfolgreiche Firma wird um cross industry, cross organisation und cross generation herumkommen.

Keine erfolgreiche Firma wird um cross industry, cross organisation und cross generation herumkommen. Firmen sollten also lernen, branchenübergreifend zu denken. Aber fast noch wichtiger: Sie müssen lernen, sich mit anderen Firmen partnerschaftlich auszutauschen und gemeinsam an Entwicklungen und Strategien zu arbeiten. Und schliesslich wird es wichtig sein, dass Firmen sich generationenübergreifend aufstellen können.

Das sind die topaktuellen Themen, die beim 5. Schweizer Strategietag in der ganzen Tiefe behandelt werden. Wie immer zeigen an diesem hochklassigen Anlass am Anfang des Jahres renommierte Rednerinnen und Redner neue Wege auf, werden Ideen liefern und Sie so sehr inspirieren, dass die wichtige Sicht über die eigene Firma hinaus bereits im 2020
starten kann.

Rückschau Schweizer Strategietag

Fachbeitrag — In der Schweiz gibt es rund um das Thema Industrie 4.0 keinen hochkarätigeren Anlass als den Strategietag. Prominente Redner und Rednerinnen streben unterschiedliche Perspektiven zu den Schwerpunktthemen an, die in Roundtable-Runden und während den Fachforen vertieft werden. Ein multimedialer Rückblick bietet diese Story der dritten Austragung.

Zur Multimediastory «Technologie im Vordergrund - der Mensch im Mittelpunkt»

Rückschau Schweizer Strategietag

Fachbeitrag — In der Schweiz gibt es rund um das Thema Industrie 4.0 keinen hochkarätigeren Anlass als den Strategietag. Prominente Redner und Rednerinnen streben unterschiedliche Perspektiven zu den Schwerpunktthemen an, die in Roundtable-Runden und während den Fachforen vertieft werden. Ein multimedialer Rückblick bietet diese Story der dritten Austragung.

Zur Multimediastory «Technologie im Vordergrund - der Mensch im Mittelpunkt»



Wir machen Industrie 4.0 - Experten raten: Räumen Sie zuerst auf!

Briefmarke Urs Wehrli Aufräumen

Fachbeitrag — Industrie 4.0 muss nicht mehr erklärt werden. Oder doch? Am besten rätselt man dann nicht um die allgemeine Definition, sondern stellt sich gleich diese Frage: Was bedeutet Industrie 4.0 für das eigene Unternehmen? Und wer schon von Losgrösse 1 träumt, dann bitte die Frage nach der Komplexität nicht vergessen. Und da lautet die einfachste Lösung: her mit dem morphologischen Kasten! 


Definitionsfragen haben es in sich. Sie lassen uns resignieren oder optimistisch werden. Je nachdem, ob man mannigfaltige, pluralistische und dialektische Antworten mag. Denn nicht immer gibt ein Nachschlagewerk eine befriedigende Antwort auf die Frage «Was ist …?», sondern man gelangt erst über die Zwischenfrage «Was etwas ist, definiert sich erst dadurch, was man damit machen will?» zur befriedigenderen Antwort. Und diese kann entsprechend vielfältig sein. Auf diese Weise muss auch jedes Unternehmen die Frage nach einer Definition von Industrie 4.0 individuell für sich beantworten: «Was wollen wir damit machen und erreichen?» [...]

Vollständige Multimediastory lesen


Braucht die Schweiz ein Testlabor für Cyber-Produkte?

Kuratierter Beitrag — Digitale Unternehmen sind angreifbarer geworden. Das ist nicht verwunderlich. Überraschend sollte aber sein, dass der Sicherheit noch immer wenig Beachtung geschenkt wird. Ein White Paper deckt sogar «erschreckende Schwachstellen» auf und stellt die Frage, ob es in der Schweiz gar ein Testlabor für Cyber-Produkte braucht. Bis heute würden unabhängige Tests fehlen, welche die Integrität der gekauften Cyber-Produkte hinreichend sicherstellen würden, heisst es im Bericht.

Zum Bericht «Braucht es ein Schweizer Testlabor für Cyber-Produkte?»

Zum White Paper «Supply Chain Security»

Impressum

Textquelle: Technik und Wissen

Bildquelle: diverse

Publiziert von Technik und Wissen

Informationen

Schweizer Strategietag 2020
strategietag.ch

 

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