Mario Bolla und Sohn Adrian Bolla vor dem neuen Gebäude
Mario Bolla und Sohn Adrian Bolla vor dem neuen Gebäude.

Der Industrieelektronikhersteller Telma aus Seftigen ist in einen grosszügigen Neubau umgezogen. Ausserdem übergibt Geschäftsführer Mario Bolla im 2022 die Position des Geschäftsleiters an seinen Sohn Adrian.

Seit 46 Jahren entwickelt und produziert Telma Elektronik für Industriekunden. Die Geschichte des Unternehmens geht zurück bis 1975. Damals gründeten die Brüder Lino und Antonito Bolla – Besitzer einer Fabrik für gewerbliche Geschirrspüler in Bern – die Telma AG. Nach einer elektronischen Steuerung für gewerbliche Abwaschmaschinen produzierte die aufstrebende Firma schnell eine ganze Reihe von Produkten für Apparate und Maschinen. Seither hat sich der Elektronikbedarf stetig entwickelt. Das anhaltende Wachstum des Unternehmens sowie ein guter Geschäftsgang liess im Jahr 1991 den Bezug des ersten eigenen Firmengebäudes in Seftigen zu. Mit einem erneuten Umzug, in einen grosszügigen Neubau in diesem Jahr, hat Telma die Weichen für die weitere Entwicklung gestellt.

Weshalb das Vorhaben eines Neubaus?

Dazu Mario Bolla: «Es ging darum, mit einer Baulandreserve, die Zukunft und das Wachstum der Telma sicherzustellen. Am bisherigen Standort war das nicht möglich.» In der Tat: Zwar gab und gibt es in unmittelbarer Nähe «theoretisch mögliche» Standorte, die sich aber aus verschiedenen Gründen und Überlegungen nicht realisieren liessen. Die Idee einer längerfristigen Entwicklung stammte aus dem Jahr 2007: «Wir wollten, gemäss unserer Unternehmensstrategie, immer in Seftigen bleiben. Also haben wir uns mit den Verantwortlichen der Gemeinde ausgetauscht», sagt Mario Bolla.

2011 wurde, in Zusammenhang mit der Parzelle zur Erstellung der Dreifachturnhalle in Seftigen, eine Restfläche ausgeschieden, welche wir als Firma übernehmen konnten. Dazu gesellte sich eine passende Fläche aus einem nebenanliegenden Terrain. Insgesamt stand der Telma damit ein Grundstück von 3'700 m2 zur Verfügung. Mario Bolla: «Wir hatten zu Beginn einen «Plan B»-Standort im Kanton Bern – und sogar einen «Plan C», bei dem wir am bisherigen Standort um eine Etage aufgestockt hätten, was aber nur kurzfristig geholfen hätte.» Der 66-Jährige zeigt sich befriedigt, dass man keine Alternativen näher prüfen musste. Wie aber für die Zukunft planen? Heute bereits zeigt sich, dass grosszügige Überlegungen zum Platzbedarf nicht falsch waren. Denn: Eine, ursprünglich als Reserve geplante, Fläche wurde nach dem Umzug belegt, um die Aufträge eines Grosskunden abwickeln zu können.

Nachhaltige Investition

«Der Neubau ist nicht einfach die Weiterführung unserer bisherigen Arbeiten und Dienstleistungen», sagt Adrian Bolla, Sohn von Mario und zurzeit Leiter Dienste. Seine Überlegungen zeugen von Know-how und von ausgesprochenem Gespür, sowohl für die Produktion als auch für die Mitarbeitenden. Im Vorfeld des Baubeginns wurden sämtliche Prozesse hinterfragt und das Verbesserungspotenzial in die Abläufe am heutigen Telmaweg 2 implementiert: Adrian Bolla: «Was nützt sonst ein neuer Standort, wenn Altlasten nicht dort bleiben, wo sie bisher waren?» 

Dass bei der Planung und Realisation nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische Aspekte berücksichtigt wurden, ist für Mario Bolla selbstverständlich. Zum Beispiel wurde an die Wärmerückgewinnung und Vorbereitung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach gedacht. Die Gesamtkosten für den Neubau belaufen sich auf rund 8 Millionen Franken. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme zählte Telma 35 Mitarbeitende – mit steigender Tendenz.

Neues Gebäude der Firma Telma
Der Industrieelektronikhersteller Telma hat in Seftigen einen grosszügigen Neubau realisiert. (Bild: Telma)

Führungswechsel geplant

Nach 40 Jahren wird Mario Bolla, der bisherige Geschäftsleiter und Miteigentümer, die operative Führung des Familienunternehmens an seinen Sohn Adrian abgeben. Der Wechsel ist auf den Sommer 2022 geplant. Dann soll der Neubau auch offiziell eingeweiht werden – mit einem Tag der offenen Türen, welcher pandemiebedingt 2021 nicht durchgeführt werden konnte. Adrian Bolla hat bereits seine Ausbildung zum Elektroniker bei der Telma absolviert. Es folgen laufend Aus- und Weiterbildungen im Bereich «Betriebswirtschaft» und auch in der Elektronik, beispielsweise als Techniker für Leiterplattendesign. Parallel zum Wirtschaftsstudium arbeitet Adrian Bolla seit 2018 wieder als Produktmanager im Unternehmen. Zudem ist er im Verkauf engagiert – und im Marketing. Seit 2021 ist er Kadermitglied als Leiter «Ressourcen» und führt unter anderem das Personalwesen.

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Zur Person Adrian Bolla

Adrian Bolla ist 1987 geboren. Aufgewachsen in Seftigen ist er heute wohnhaft in Uttigen. Neben seiner Haupttätigkeit als Kadermitglied und zukünftiger Unternehmer bei Telma ist er Spiele-Erfinder bei «Suncoregames». Mittlerweile ist sein 6. Spiel auf dem Markt. In seiner Freizeit widmet er sich seit 15 Jahren der Skilagerbegleitung bei der Schule Wattenwil. Seit 8 Jahren ist er zudem Laienschauspieler bei der Musik Seftigen.

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