Industrie automatisiert auf Hochtouren
Industrieroboter erobern weltweit Produktionsstätten

Industrie automatisiert auf Hochtouren
Industrieroboter erobern weltweit Produktionsstätten
Der weltweite Robotikboom hat sich ungebrochen fortgesetzt: Die IFR schätzt, dass bis 2020 rund 1,7 Millionen neue Industrieroboter verkauft werden. (Bild: Messe München GmbH)
Die Automation in der Schweiz läuft auf Hochtouren, immer mehr Industrieroboter werden in der eidgenössischen Fertigungsindustrie installiert. Nach jüngsten Zahlen des Weltroboterverbands IFR stieg die Gesamtzahl um 8 Prozent auf einen neuen Rekord von rund 6.800 operativen Einheiten (2015-2016).
Die Schweiz installierte 2016 insgesamt 805 Industrieroboter (+10 Prozent) – so viele wie nie zuvor in einem Jahr. Wichtigste Wachstumstreiber der Roboternachfrage sind die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Automobilzulieferer. Dazu kommen traditionell absatzstarke Sektoren wie Metallverarbeitung, Maschinenbau, Chemie und pharmazeutische Industrie (siehe Abbildung 1).


Deutsche Robotik und Automation auf Wachstumskurs
Deutschland ist der mit Abstand grösste Markt für Robotik und Automation in Europa. Der Branchenverband VDMA hat die Wachstumsprognose für 2017 jüngst von 7 Prozent auf 11 Prozent erhöht. Erstmals dürfte damit die Rekordmarke von 14 Milliarden Euro Branchenumsatz übertroffen werden. Für 2018 stehen die Zeichen ebenfalls auf Wachstum: Der VDMA rechnet mit einem weiteren Umsatzplus von 10 Prozent. Die positive Entwicklung zeigt sich auch beim stetig steigenden Exportanteil von zuletzt 57 Prozent.
In allen drei Segmenten der deutschen Robotik und Automation - also der Robotik, der Industriellen Bildverarbeitung und den Integrated Assembly Solutions – werden die Markterwartungen für 2017 übertroffen: Die Robotik erwirtschaftet der VDMA-Prognose zufolge mit 4,1 Milliarden Euro ein Umsatzplus von 15 Prozent. Die Industrielle Bildverarbeitung wird nach neuer Prognose ein Umsatzplus von 18 Prozent erreichen. Das entspricht einem Branchenumsatz von 2,6 Milliarden Euro. Integrated Assembly Solutions mit intelligenten Montage- und Handhabungslösungen erzielt als grösste Teilbranche ein Umsatzwachstum von 6 Prozent auf den neuen Rekord von 7,4 Milliarden Euro.
Industrieroboter erobern weltweit Produktionsstätten
Der weltweite Robotikboom hat sich ungebrochen fortgesetzt: 294.000 Industrieroboter wurden 2016 weltweit installiert – ein Plus von 16 Prozent. Die IFR schätzt, dass bis 2020 rund 1,7 Millionen neue Industrieroboter verkauft werden. Neben der Automobilindustrie als Hauptabnehmer investiert die Elektronikindustrie – insbesondere in Asien – besonders stark in die Robotik.
Fünf Hauptmärkte für Industrieroboter
Weltweit entfallen 74 Prozent der Gesamtinstallationen der Industrieroboter auf fünf Hauptmärkte: China, Südkorea, Japan, die Vereinigten Staaten und Deutschland. Dabei hat China seine führende Position mit einem Marktanteil von 30 Prozent der Gesamtlieferungen im Jahr 2016 ausgebaut. Mit rund 87.000 verkauften Einheiten näherte sich China sogar dem Gesamtabsatz von Europa und Amerika zusammengerechnet (97.300 Einheiten).

Roboterdichte in der Fertigungsindustrie
Die durchschnittliche Roboterdichte – also die Anzahl der Industrieroboter je 10.000 Beschäftigte – erhöhte sich in Europa auf 99 Einheiten, in Amerika auf 84 und in Asien auf 63 Einheiten – so die jüngste Statistik der IFR. Die Schweiz liegt mit 128 Einheiten deutlich über dem europäischen Durchschnitt.
Die Top 5 der am meisten automatisierten Länder der Welt sind: Südkorea, Singapur, Deutschland, Japan und Schweden (siehe Abbildung 3). Diese Länder zählen zu den fortschrittlichsten Industrienationen und spiegeln die positive Wirkung der Roboter-Automation auf die Wettbewerbsfähigkeit wider. Innovation ist dabei nicht nur für Industriekonzerne wichtig, sondern ebenso für kleine und mittelständische Betriebe. Hier entstehen jetzt und in Zukunft die meisten Arbeitsplätze.
Rekorde auf der Weltleitmesse Automatica in München
«Rekorde bei den Aussteller- und Besucherzahlen auf der Branchenleitmesse Automatica in München zeigen eindrucksvoll das weltweit steigende Interesse an der Robotik und Automation», sagt Dr. Martin Lechner, Experte für Neue Technologien bei der Automatica.
«Die Automatica bündelt das weltweit grösste Angebot an Industrieroboter und Servicerobotik, Montageanlagen, Industriellen Bildverarbeitungssystemen und Komponenten. Im Mittelpunkt stehen dabei die digitale Transformation in der Fertigung, Mensch-Roboter-Kollaboration, Servicerobotik und die Zukunft der Arbeit – vom 19. bis 22. Juni 2018 in München.»
In our press release, we show how #robotics and #automation are employed in the #foodindustry and #beverageindustry. With examples from @YaskawaEurope, @Cognex_Corp, and @KawasakiRobot. https://t.co/sDMaUDGc3J pic.twitter.com/JaGvYWLXWb
— automatica (@automaticafair) 9. Februar 2018
Nachfrage nach Robotik wird weiter steigen
«Die Investitionsbereitschaft in den Sektoren Automotive und Elektronikindustrie wird weltweit für Wachstumsimpulse sorgen. Elektromobilität und die erforderlichen Komponenten, vor allem Batterien, erfordern neue oder zusätzliche Fertigungsanlagen. Die Automatisierung in der Elektronikfertigung, allen voran in Asien, wird in den kommenden Jahren auch die Nachfrage nach Robotik und Automation aus Europa antreiben», sagt Patrick Schwarzkopf, Geschäftsführer VDMA Robotik + Automation.
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Textquelle: VDMA
Bildquelle: VDMA/Messe München
Publiziert von Technik und Wissen (ea)
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