Die International Federation of Robotics mit Sitz in Frankfurt vertritt nationale Roboterverbände, Forschungseinrichtungen und Hersteller aus über zwanzig Ländern. Seit 1987 veröffentlicht sie jährlich das World Robotics-Jahrbuch mit Kennzahlen, Marktanalysen und Länderstatistiken.

2024 wurden weltweit über eine halbe Million neue Industrieroboter installiert – doppelt so viele wie noch vor einem Jahrzehnt. Besonders Asien treibt den Trend, doch auch Europa und Amerika profitieren vom Automatisierungsschub.
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Die industrielle Robotik bleibt ein Wachstumsmotor: Laut dem neuen World Robotics 2025-Jahrbuch der International Federation of Robotics (IFR) stieg die Zahl der weltweiten Neuinstallationen 2024 auf 542 000 Einheiten. Damit wurde zum vierten Mal in Folge die Marke von einer halben Million überschritten – mehr als doppelt so viele wie 2014. Der globale Bestand an Industrierobotern wuchs um neun Prozent auf 4,66 Millionen Systeme.
«Der Übergang vieler Branchen in das digitale und automatisierte Zeitalter sorgt für eine ungebrochene Nachfrage», sagt IFR-Präsident Takayuki Ito.

Asien dominiert den Markt
Asien bleibt das Zentrum der Robotik: 74 Prozent aller neuen Systeme wurden dort installiert. Besonders China setzt den Takt – mit 295 000 neuen Robotern im Jahr 2024, ein weltweiter Höchstwert. Der operative Bestand überstieg zwei Millionen Einheiten. Bemerkenswert: Erstmals verkauften chinesische Hersteller mehr Roboter im eigenen Land als ausländische Anbieter.
Auch Japan und Südkorea bleiben zentrale Akteure. Japan installierte 44 500 neue Roboter, Südkorea rund 30 600. Indien hingegen entwickelt sich zur dynamischen Aufsteigerin: Mit 9100 Installationen und einem Plus von sieben Prozent rückte das Land auf Rang sechs der weltweiten Robotermärkte vor.
Europa profitiert vom Nearshoring-Trend
In Europa sank die Zahl der Installationen 2024 leicht um acht Prozent auf 85 000 Einheiten, bleibt aber auf hohem Niveau. Rund 80 Prozent entfielen auf die EU-Staaten. Deutschland bleibt der grösste europäische Markt mit 27 000 installierten Robotern, gefolgt von Italien (8800) und Spanien (5100). Frankreich verlor deutlich und fiel hinter Spanien zurück.
Laut IFR profitiert Europa besonders von der Rückverlagerung von Produktionsprozessen («Nearshoring»). Zwischen 2019 und 2024 lag das durchschnittliche Wachstum bei drei Prozent pro Jahr.
Amerika stabil, USA weiter führend
In Nord- und Südamerika wurden 2024 rund 50 000 Roboter installiert – das vierte Jahr in Folge oberhalb dieser Schwelle. Die USA führen mit 34 200 Einheiten, auch wenn die Zahl um neun Prozent sank. Viele Systeme stammen aus Japan und Europa, da es in den USA nur wenige Hersteller gibt.
Mexiko und Kanada verzeichneten ebenfalls leichte Rückgänge, die Automobilindustrie bleibt dort aber weiterhin die wichtigste Abnehmerin.
Prognose: Wachstum setzt sich fort
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und globaler Handelskonflikte bleibt die IFR optimistisch: Für 2025 wird ein Plus von sechs Prozent erwartet – auf 575 000 neu installierte Roboter. Bis 2028 soll die Zahl auf über 700 000 steigen.
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