Smarte Demonstratoren an der Hannover Messe
Sonderschau «Intelligente Fluid- und Antriebstechnik»
Smarte Demonstratoren an der Hannover Messe
Sonderschau «Intelligente Fluid- und Antriebstechnik»
Welchen gemeinsamen Nenner haben ein «gläsernes» Fahrrad, ein cleverer, leuchtender Tank und ein Hydraulikaggregat mit Industrie 4.0-Schnittstelle? Es sind drei von mehreren, smarten Demonstratoren der Sonderschau «Intelligente Fluid- und Antriebstechnik» des VDMA und der Hannover Messe.
«Moderne Hydraulik kann alles, was elektromechanische Antriebe können - und das kraftvoller, robuster und mit kompakteren Baumassen», betont Dr. Steffen Haack, Leiter der Business Unit Industrial Hydraulics bei der Bosch Rexroth AG, Lohr. Als Beispiel für ein derartiges intelligente Antrieb nennt er CytroPac, ein ultrakompaktes Hydraulikaggregat mit eigener Intelligenz und Industrie 4.0-Schnittstelle.
Der Hersteller hat einen drehzahlvariablen Sytronix-Pumpenantrieb mit Frequenzumrichter, Sensorik und Datenschnittstelle zu einem schaltschranklosen Kompaktaggregat zusammengefasst. Dank der bedarfsgerechten Drehzahlregelung lässt sich der Energiebedarf im Vergleich zu konventionellen Aggregaten laut Firmenangaben um bis zu 80 Prozent senken.
WENN DIE HYDRAULIK MITDENKT Bosch Rexroth: Auftritt auf der Sonderschau «Intelligente Fluid- und Antriebstechnik»
Bucher Hydraulics GmbH – Hybridtechnik
Hybridtechnik gibt es bei der Bucher Hydraulics GmbH aus Klettgau zu sehen, deren Produkt-Portfolio-Manager Dierk Peitsmeyer auf die Verbindung von «elektrischer und hydraulischer Antriebstechnik zu hoch effizienten und gut funktionierenden Systemen» setzt. Wie das Ergebnis aussieht, führt Bucher in Hannover mit dem Alpha-X-Demonstrator vor, der ein typisches, in vielen Maschinen vorkommendes Lastprofil abbildet. Besucher können den mit einem kräftigen Federpaket (20 Kilonewton) und einer grossen Lastmasse (350 Kilogramm) ausgestatteten Demonstrator mit einem Joystick bedienen.
Moog GmbH – systemische Intelligenz für die Überwachung
Auf Hybridbauweise setzt auch die Moog GmbH aus Böblingen bei dem elektrohydrostatischen Antriebssystem (EAS). Herzstück ist die elektrohydrostatische Pumpeneinheit (EPU), mit der sich dezentrale Antriebsstrukturen verwirklichen lassen. Zweigleisig fährt das Unternehmen bei der Intelligenz. Dr.-Ing. Dirk Becher, Engineering Manager Pumps and Laboratory. «Wir verwenden systemische Intelligenz zum Beispiel für die Überwachung», erklärt Dr. Becher.
«Sie überprüft, ob das geschlossene hydrostatische System Öl verliert. Ausserdem übernimmt es das Monitoring wichtiger Regelgrössen und die Überwachung etwa der richtigen Funktionsweise von Sicherheitsventilen.» Alle diese dabei erfassten Daten kann das dezentral ausgelegte EAS über Standard-Schnittstellen an ein übergeordnetes Leitsystem weiterleiten.
Linde Hydraulics GmbH – Fahrantrieb «Shift in Motion»
«Ausprobieren geht über studieren», sagt sich die Linde Hydraulics GmbH & Co. KG aus Aschaffenburg, die Besucher den neuartigen Fahrantrieb «Shift in Motion» testen lässt. Mit dem Aggregat lassen sich mehrstufige Stillstandsschaltgetriebe bei fahrender Maschine schalten. «Das Besondere ist die elektrohydraulische Synchronisierung», erklärt Moritz Kelm von der Abteilung «Products & Markets».
«Im Gegensatz zur mechanischen Synchronisierung werden hier weder Synchronringe noch Kupplungen benötigt.» Die Anpassung der Drehzahlen zwischen Getriebeein- und -ausgang läuft lastfrei ab. Das macht den Schaltvorgang verschleissfrei und steigert den Nutzungsgrad. Linde Hydraulics simuliert auf der Sonderschau den Fahrbetrieb eines Radladers.
Auslegungssache: So könnte die Konstruktion eines Radladers mit dem neuen «Shift in Motion»-Fahrantrieb ausssehen, den Linde Hydraulics in Hannover simuliert. (Grafik: Linde Hydraulics)
Argo Hytos GmbH – einen Hybridtank mit integrierter Sensorik
«Wer stellen auf der Sonderschau einen Hybridtank mit integrierter Sensorik aus», sagt Uli Seeger, Leiter Produktmanagement Argo-Hytos GmbH aus Kraichtal-Menzingen. Animierte LED-Leisten visualisieren, wie der Datenstrom aus dem Tank in einen Controller fliesst. Ein aufgeschnittener Tank demonstriert, wie problemlos sich Sensorik zur Ölzustandsüberwachung in das Produkt integriert lässt. Seeger: «Wir zeigen mit den drei bereits integrierten Sensoren die Möglichkeiten auf, die das Erfassen von Daten aus der Hydraulikflüssigkeit bieten.»
Schaeffler Technologies AG – das «gläserne Fahrrad»
Ein Eyecatcher der Sonderschau ist sicherlich auch das «gläserne Fahrrad» der Schaeffler Technologies AG & Co. KG aus Schweinfurt. Christian Zeidlhack, Mitglied der Geschäftsleitung Industrie: «Es steht für unsere Strategie «Mobilität für morgen».»
In dem Demonstrator steckt die automatische Fahrradschaltung VELOMATIC, die für den optimalen Gang und Schaltvorgang sorgt. Der Fahrer entscheidet dabei selbst, ob er die automatische Einstellung übernimmt oder sie über ein kundenspezifisches Schaltmodul oder die App Velodatptic ändert.
Aventics – das smarte Zusammenspiel von Luftverbrauchern
Doch auch clevere Pneumatik kann sich sehen lassen. Aventics demonstriert mit dem weiterentwickelten Smart Pneumatics Monitors (SPM) das smarte Zusammenspiel von Luftverbrauchern. Dieter Michalkowski vom Global Account Management Bosch bei der Aventics GmbH in Fellbach: «Unser Messestand dient als virtuelle Fabrik, in der sich der Besucher den jeweiligen Luftverbrauch einzelner Exponate ansehen kann. Jedes Exponat steht exemplarisch für eine Maschine in einer Werkshalle. Wir haben also nicht mehr nur die einzelnen Luftverbraucher, sondern die gesamte Produktion im Visier.»
Impressum
Autor: Nikolaus Fecht im Auftrag des VDMA
Bildquelle: diverse
Publiziert von Technik und Wissen (ea)
Informationen
Sonderschau «Intelligente Fluid- und Antriebstechnik»
Hannover Messe - Halle 23, Stand A19
hannovermesse.de
VDMA
vdma.org/
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