
Beyond Gravity vervielfacht seine Produktionskapazitäten für Ausrichtemechanismen von Satellitensolarflügeln und stärkt damit den Schweizer Standort Zürich-Seebach. Mit der Erweiterung reagiert das Unternehmen auf die weltweit steigende Nachfrage in Raumfahrtprogrammen – von der ESA-Mission zum Merkur bis zur NASA-Mondlandung.
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Die Raumfahrt wird industrieller – und mittendrin steht Zürich-Seebach. Das Schweizer Raumfahrtunternehmen Beyond Gravity hat seine Produktionsfläche für sogenannte Ausrichtemechanismen in Zürich verdoppelt und gleichzeitig die Kapazitäten verfünffacht.
Statt bisher 36 Einheiten können nun jährlich bis zu 200 dieser hochpräzisen Bauteile gefertigt werden. Eingesetzt werden sie unter anderem in den Solarsystemen von Satelliten, die im Orbit zuverlässig zur Sonne ausgerichtet werden müssen.

Energiegewinnung im All: kleine Teile, grosse Wirkung
Ob für Internetzugang in abgelegenen Regionen oder für die Klimaforschung – viele Anwendungen im All sind auf energieautarke Satelliten angewiesen. Drehbare Solarflügel gehören deshalb zur Grundausstattung vieler Raumsonden. «Diese Flügel müssen im All exakt zur Sonne ausgerichtet werden – unsere Mechanismen aus Zürich leisten das zuverlässig», erklärt Oliver Grassmann, Leiter der Satellitendivision von Beyond Gravity.
Laut Alexandra Isele, Leiterin des Mechanismen- und Strukturgeschäfts, sei der Standortausbau in Seebach eine Reaktion auf die stark steigende Nachfrage: «Wir zählen weltweit zu den führenden Anbietern solcher Mechanismen.»

Raumfahrt «made in Zürich» – von Merkur bis Mond
Die hochpräzisen Antriebe von Beyond Gravity sind bereits heute Bestandteil namhafter Raumfahrtprojekte: etwa bei der Merkurmission BepiColombo der ESA, bei der NASA-Mondmission Artemis oder in der Asteroidenabwehrmission Hera. Auch bei den neuen europäischen Wettersatelliten der Reihe Meteosat Third Generation kommen sie zum Einsatz.
Zukunftstechnologie mit Skaleneffekt
Mit der neuen Produktionslinie in Zürich will Beyond Gravity nicht nur mehr liefern, sondern auch neue Technologien etablieren. «Die Zukunft der Raumfahrt entsteht dort, wo Innovation auf Skalierbarkeit trifft», betont Grassmann. Bereits dieses Jahr hat das Unternehmen mehr Mechanismen ausgeliefert als in den letzten drei Jahren zusammen. Parallel läuft die Entwicklung einer neuen Generation mit zweiachsiger Ausrichtung – sie soll die Energieausbeute weiter steigern.
Standortvorteil Schweiz: Kompetenz, Qualität, Innovation
Der Ausbau stärkt nicht nur die Position von Beyond Gravity, sondern unterstreicht auch den Anspruch der Schweiz als Hightech-Standort für Raumfahrtkomponenten. Beyond Gravity beschäftigt weltweit rund 1’800 Mitarbeitende an zwölf Standorten, darunter auch in Schweden, Österreich, Finnland, Portugal und den USA. Am Hauptsitz in Zürich werden zentrale Komponenten für Satelliten und Trägerraketen entwickelt – mit einem klaren Fokus auf Effizienz, Qualität und Innovationskraft.
Fazit: Schweizer Mechanik auf dem Weg zu den Sternen
Mit der Verfünffachung seiner Produktionskapazitäten in Zürich-Seebach untermauert Beyond Gravity seine Rolle als internationaler Technologietreiber in der Raumfahrt. Die Nachfrage nach präziser, skalierbarer Mechanik für Solarsysteme im All steigt – und die Schweiz liefert. Zukunftsprojekte der grossen Raumfahrtagenturen sind ohne Know-how aus Zürich kaum noch denkbar.
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Textquelle: Beyond Gravity
Bildquelle: zVg (ESA, Beyond Gravity)
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