«Die Märkte unserer Kunden sind unser zu Hause»
20 Jahre Weidmüller Schweiz AG
«Die Märkte unserer Kunden sind unser zu Hause»
20 Jahre Weidmüller Schweiz AG
Die Weidmüller Schweiz AG feiert in 2021 ihr 20-jähriges Bestehen. Im Gespräch mit Geschäftsführer Boris Savic über digitale Transformation, der Notwendigkeit zur Diversifikation und das veränderte Kundenverhalten.
Weidmüller Schweiz feiert im Januar 2021 sein 20-jähriges Bestehen. Inwieweit ist Ihnen angesichts der gegenwärtigen Situation überhaupt zum Feiern?
Bekanntlich zeigt sich der wahre Charakter in der Krise. Wir als Weidmüller Schweiz gehen unter Respekt der aktuellen Lage in die Feierlichkeiten hinein. Wir leben im hier und jetzt und wollen es nicht missen, die gemeinsamen 20 Jahre mit unseren Kunden, Partnern, Lieferanten und Mitarbeitern zu feiern respektive uns bei allen Beteiligten dafür zu bedanken.
Durch die mit Corona einhergehenden Einschränkungen lässt sich nicht wie sonst feiern. Wie begehen Sie das Firmenjubiläum?
Wir wollen nicht wie üblich an einem expliziten Ort und Datum feiern, sondern allen Weidmüller-Sympathisanten die Möglichkeit geben, mit uns gemeinsam während dem ganzen Jahr zu feiern und vor allem viele Überraschungsmomente zu zelebrieren.
Sie haben verschiedene Veranstaltungen in 2021 geplant. Welche sind sozusagen «öffentlich» und sollten auf keinen Fall verpasst werden?
Öffentliche Veranstaltungen hängen massgeblich davon ab, wie die Lage sich in Anbetracht der Corona-Pandemie entwickelt. Ein hoffentlich gemeinsamer Treffpunkt wird die Messe Sindex 2021 sein. Hierbei möchten wir eine verstärkte Networking-Plattform mit einer Chronik der letzten 20 Jahre Weidmüller Schweiz und einem Ausblick als optimaler Partner der breiten Gesellschaft darbieten.
Neue Geschäftswelt(en)
Kurz nach dem Platzen der Dotcom-Blase gegründet, zwischendurch mit den Auswirkungen der Lehman-Pleite gekämpft und jetzt Corona. Welchen Einfluss hatten diese Krisen auf Ihr junges Unternehmen und welche Lehren haben Sie aus diesen Krisen gezogen?
Ganz klar haben uns die jeweiligen Krisen beeinflusst, aber wiederum auch gestärkt. Wie in der aktuellen Krise ist mehrheitlich das Segment rund um den Maschinenbau mit Exportaffinität stark zusammengebrochen. Jedoch haben wir aus den vorherigen Krisen gelernt und uns in den vergangenen Jahren daher stärker diversifiziert, so dass heute die Märkte unserer Kunden unser zu Hause sind. Unsere Produkte und Lösungen für diverse Segmente, wie zum Beispiel Energie, Prozess, Transport, Gebäudeinfrastruktur und Gerätehersteller, helfen uns dabei, als innovativer Partner wahrgenommen zu werden.
Als Weidmüller Schweiz vor 20 Jahren startete, war nicht wirklich absehbar, wie das Internet die (Geschäfts-) Welt verändern wird. Was für Veränderungen hatte es bei Weidmüller zur Folge?
Die Evolution des World Wide Webs hat uns in den letzten 20 Jahren in einem rasanten Tempo mitbegleitet. Anfangs redeten die Unternehmen, die Kunden hörten zu und kauften dann. Heute ist es genau umgekehrt. Die Kunden kaufen, reden dann darüber und bringen so Dritte zum Handeln. Heute sind es die Unternehmen, die verstärkt zuhören sollten, da die Kommunikationshoheit inzwischen zu den Kunden gewandert ist. Soziale Netzwerke sind die Schlagzahlgeber und Suchmaschinen das neue Weltgewissen. Wir als Weidmüller befinden uns auf einem sehr guten Level, um uns auf den verschiedenen Ebenen des Word Wide Webs kundengerecht bewegen zu können.
Weidmüller und die Industrie 4.0
Die Digitalisierung leitete unter anderem die vierte industrielle Revolution ein. Welche Lösungen als Hersteller und Anbieter elektrischer Verbindungstechnik und Elektronik bieten Sie für «Industrie 4.0»?
Wir sind schon seit Jahren federführend im Bereich der industriellen Vernetzung alias Industrie 4.0. Unter anderem bieten wir mit dem Automated Machine Learning Tool eine Software an, mit der Domänenexperten ML-Modelle eigenständig erstellen können – ohne spezielles Wissen im Bereich Machine Learning. Hierbei nutzen wir beispielsweise die Daten und Konnektivität intelligenter Fabriken, um die Effizienz und Produktivität in der Fertigung deutlich zu verbessern.
Sie haben Business Development Automatisierungs-Spezialisten im Hause, um Anwendern auf ihrem Weg durch die digitale Transformation zu begleiten. Wie kommt dieses Angebot an?
Dieses Angebot kommt auf dem Schweizer-Markt hervorragend an. Wir möchten den Anwendern aus der Sichtweise eines Komponenten-Herstellers durch die digitale Transformation begleiten. Durch unsere Segment-Diversifikation, Einsicht auf etliche Anwendungen sowie Fachexpertise unserer Business Development Manager verfügen wir über umfangreiches Wissen, das wir als Mehrwert weitergeben können. Dies haben wir bereits in verschiedenen Projekten bewiesen, die wir so erfolgreich optimieren konnten.
Neue Lösungen von Weidmüller im 2021
Welche Neuerungen und Lösungen hat der Markt im Jubiläumsjahr zu erwarten?
Der Markt darf sich auf Innovationen in den Bereichen Elektromobilität, IIoT, Push-In-Anschlusstechnik, Machine Learning und Workplace Solutions freuen. Als Pionier der Industrial Connectivity verstehen wir uns auf die Entwicklung zukunftsorientierter und innovativer Lösungskonzepte, die Anwendern dabei helfen, die digitale Transformation erfolgreich zu bewältigen.
Dieser Ansatz beschränkt sich übrigens nicht nur auf unsere aktuellen Lösungen und Entwicklungen, sondern spiegelt sich in unserem kompletten Portfolio. Dieses umfasst inzwischen über 40000 Produkte in den Bereichen des Schaltschranks, auf der Feld- und Geräteebene sowie in der Automatisierungs- und Digitalisierungstechnik.
Ein kurzer Ausblick in Richtung 25-jähriges Bestehen. Welche Trends werden Ihrer Meinung nach die kommenden fünf Jahre prägen?
Wir werden den Ausbau des IIoT-Portfolios sowie den Bereich Digitale Plattformen «From Data to Value» vorantreiben. Das Industrial Internet of Things wird in den nächsten Jahren die industrielle Produktion massgeblich verändern, weshalb wir uns frühzeitig mit Lösungen in diesem Umfeld positionieren werden. Zusätzlich entwickeln wir perfekt aufeinander abgestimmte Lösungen und Services der Optimierung des modernen Schaltschrankbaus weiter.
Bei beiden Themen werden wir uns zu einem bedeutenden Player im Markt entwickeln. Dies soll für Produkte ebenso wie für die menschlichen Verbindungen gelten. Was hierzu in den letzten 20 Jahren schon erfolgreich geschehen ist, wollen wir zukünftig noch weiter intensivieren.
Wer ist Boris Savic?
Boris Savic (Jg. 1979) lernte zunächst Elektromonteur, bevor er 2002 bei Weidmüller Schweiz als Technischer Kundenberater begann. Während diverser Weiterbildungen legte er den Grundstein für den Aufstieg innerhalb des Unternehmens. So leitete er in der Niederlassung Neuhausen unter anderem Marketing und Verkauf und verantwortete zusätzlich die globale Funktion als Marcom Manager Central Europe. Seit 2017 ist er Geschäftsführer von Weidmüller Schweiz.
Impressum
Textquelle: Markus Back
Bildquelle: Susanne Seiler
Publiziert von Technik und Wissen
Informationen
Weidmüller Schweiz AG
weidmueller.ch
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