Viele Unternehmen zögern noch, in den Metall-3D-Druck zu investieren. Doch das Schweizer Start-up a-metal hat ein einzigartiges Verfahren entwickelt, das den Einstieg in die Metall-3D-Drucktechnologie für alle Unternehmen kostengünstig und einfach macht. Jetzt werden weitere Pilotkunden gesucht. Ein Gespräch mit CEO Stephan Steiner.


Eugen Albisser

Autor: Eugen Albisser, Chefredaktor Online und Digitales Storytelling
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Artikel in aller Kürze

  • Das Schweizer Start-up a-metal hat ein Verfahren namens Laser-Powder-Bed-Fusion (LPBF) entwickelt, um den Metall-3D-Druck für ALLE Unternehmen zugänglich zu machen.

  • Das Verfahren reduziert die Maschinengrösse um 75 %, senkt die Herstellungskosten um 50 % und ermöglicht berührungsloses und sicheres Pulverhandling.

  • Das Unternehmen sucht Pilotkunden, die für einen Pauschalbetrag von CHF 50‘000 eine Pilotanlage, Pulvermaterial und Unterstützung erhalten.

  • Anmelden können sich Schweizer KMUs mit Erfahrung im 3D-Druck von Kunststoffen oder Metallen und einer einfachen Werkstatt. Die Pilotphase dauert 6 Monate und beginnt im 1. Quartal 2024.

Stephan Steiner, Sie haben zusammen mit Andreas Kuster die Firma a-metal gegründet mit dem Ziel, die additive Fertigung von Metall für alle Unternehmen zugänglich zu machen. Welche Technologie kommt dabei zum Einsatz?

Wir setzen auf das Verfahren Laser-Powder-Bed-Fusion (kurz LPBF), bei dem sehr feines Metallpulver mittels Laserenergie in jeweils dünnen Schichten aufgeschmolzen wird. Dieses Verfahren ist für spezielle Anwendungen in der Luftfahrt, der Medizintechnik, der Dentaltechnik, im Automobilbereich, im Werkzeugbau oder auch in der Schmuckindustrie sehr etabliert, aber leider überwiegend Grossunternehmen vorbehalten.

 

Warum soll das von euch entwickelte Verfahren für jedermann zugänglich sein? Worin liegt der Unterschied zu anderen Verfahren?

Wir haben in zahlreichen Gesprächen mit KMUs, Lehrwerkstätten und Entwicklungsgruppen herausgefunden, dass die Zugänglichkeit der Technologie vor allem durch den gefährlichen Umgang mit dem Metallpulver, den hohen finanziellen Aufwand - also die Anschaffung der Maschine und der entsprechenden Schutzperipherie - und auch durch die enorme Maschinen- und Standgrösse heutiger Maschinen eine grosse Hürde für die Investition in eine eigene Anlage darstellt.

Mit unserem gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Inspire entwickelten und zum Patent angemeldeten Beschichtungssystem - das ist die Einheit des Druckers, die das Metallpulver in die Prozesszone bringt - können wir die Maschinengrösse um ca. 75 % reduzieren, dabei ca. 50 % der Maschinenherstellungskosten einsparen und über ein integriertes Materialkartuschensystem das kritische Pulverhandling berührungslos und sicher realisieren.

Pilotprogramm auf zehn Plätze beschränkt

Wie weit seid ihr mit der Entwicklung dieses Verfahrens? Welche Herausforderungen sind noch zu meistern?

Ein Prototyp des angesprochenen Beschichters wurde bereits in einer Forschungsanlage getestet und hat eine sehr gute Prozessrobustheit gezeigt. Jetzt sind wir dabei, mit einer weiterentwickelten Version den Transfer von der Forschungsanlage in eine komplett selbst entwickelte Industrieanlage zu realisieren. Da wir die Mechanik, die Elektronik und auch die Software auf verschiedenen Prüfständen optimal aufeinander abgestimmt selbst entwickeln, steht zum einen die Integration in ein kompaktes Gehäuse und zum anderen die Umsetzung einer benutzerfreundlichen Bediensoftware an. Eine intensive interne Testphase wird dann die letzten Überarbeitungsschritte einleiten, bevor wir mit der Produktion der ersten Pilotmaschinen beginnen.

 

Jetzt werden Pilotkunden gesucht. Was dürfen diese Kunden erwarten?

Interessierte Pilotkunden erhalten für einen Pauschalbetrag von CHF 50‘000 eine Pilotanlage, das benötigte Pulvermaterial in unseren Kartuschen sowie exklusive Unterstützung und Betreuung – also ein Rundum-sorglos-Paket für den begleiteten Einstieg in die Metall-3D-Drucktechnologie. Um nahe bei unseren Kunden zu sein, beschränken wir das Pilotprogramm auf zehn Plätze. So können wir in regelmässigen Gesprächen auf Probleme und Wünsche eingehen und anhand von Applikationsbeispielen zeigen, was unser Gerät in der Industrie leisten kann.

a-metal-Team: Andreas Kuster und Stephan Steiner

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Auslieferung der ersten Maschinen im 1. Quartal 2024

Werden bestimmte Unternehmen mit bestimmten Produktgruppen gesucht oder wer kann sich melden?

Insbesondere Schweizer KMU aus der Industrie, die bereits Erfahrung im 3D-Druck von Kunststoffen oder über Dienstleister im 3D-Druck von Metallen gesammelt haben, intern eine 3D-Konstruktionssoftware einsetzen und über eine einfache mechanische Werkstatt verfügen, können bestens von unserem begleiteten Pilotangebot profitieren.

 

Wie lange dauert die Pilotphase mit den Kunden und ab wann beginnt sie?

Das Pilotprogramm beginnt mit der Auslieferung der ersten Maschinen im 1. Quartal 2024 und dauert 6 Monate. Im Anschluss an das Pilotprogramm verbleibt die Anlage im Besitz des Pilotkunden oder kann teilweise auf eine Serie-0-Anlage angerechnet werden.

 

Wie kann man sich anmelden?

Bei Interesse freue ich mich über eine direkte Kontaktaufnahme per E-Mail (Stephan Steiner, pilotprogramm@a-metal.com). Ich melde mich dann gerne mit einem Terminvorschlag für ein erstes Kennenlernen.

 

Was muss man sonst noch wissen?

Einer der maximal 10 Plätze ist bereits vergeben. Mit einer Anzahlung von 30 % kann man sich ab sofort einen Platz im Pilotprogramm reservieren.


Formular a-metal calendly
Über den Link im QR-Code erreicht man den Kalender von a-metal und kann sich für ein Erstgespräch eintragen.

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Impressum

Autor: Eugen Albisser

Bildquelle: a-metal

Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Informationen

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Kontaktaufnahme per E-Mail an Stephan Steiner, pilotprogramm@a-metal.com

a-metal / www.a-metal.com

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