Copilot für die Fertigung

Microsoft zeigt auf der Hannover Messe 2024 neue KI-Assistenten für die Industrie

Microsoft Intelligent Manufacturing Award 2024

Immer mehr Industrie-Unternehmen nutzen das Potenzial generativer künstlicher Intelligenz (KI) und integrieren sie in ihre Produktionsprozesse. «Die Ergebnisse sind erstaunlich», sagt der Geschäftsführer von Microsoft Deutschland, Florian Deter. «Sie zeigen, wie schnell Industrie-Unternehmen durch generative KI die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine produktiver gestalten.» Auf der Hannover Messe zeigt Microsoft praktische Anwendungen und stellt neue Standardwerkzeuge vor, durch die jedes Unternehmen seinen eigenen Industrial Copilot bauen kann.

«Der Vormarsch der industriellen Copiloten beeindruckt und zeigt, wie schnell echter Fortschritt beim Schulterschluss zwischen Industrie und Technologie entsteht», erklärt Florian Deter. Viele KI-Lösungen sind bereits auf Knopfdruck in Standard-Software verfügbar und können «as-a-Service» über die Cloud abgerufen werden. Auf der Hannover Messe stellt Microsoft ausserdem neue Standard-Werkzeuge für generative KI-Anwendungen in der Industrie vor: «Manufacturing Data Solutions in Microsoft Fabric» sowie «Copilot Template for Factory Operations» sind nun als Private Preview verfügbar.

Generative KI: Fachkräftemangel ausgleichen und Wettbewerbsvorteile realisieren

Durch seine starke Industrie sind Deutschland und die Schweiz einzigartig positioniert, um von der KI-Revolution zu profitieren. Generative KI ermöglicht, trotz Fachkräftemangels weiter zu wachsen und Wettbewerbsvorteile zu realisieren. Nach den Zahlen des Internationalen Währungsfonds gehört zum Beispiel die Bundesrepublik zu nur drei Ländern, die weltweit den grössten Nutzen aus KI ziehen können. Vor diesem Hintergrund ist auch das jüngste Investment in den Standort zu sehen: Im Februar kündigte Microsoft an, 3,2 Milliarden Euro in den Ausbau von KI-Infrastruktur und Cloud-Kapazitäten sowie die Qualifizierung von über 1,2 Millionen Menschen in Deutschland zu investieren. Und im März startete Microsoft zusammen mit lokalen Partnern aus Wirtschaft, Kommunen, Schulen und Bildungsträgern seine grosse KI-Qualifizierungsoffensive in Nordrhein-Westfalen.

Neue Studie: Generative KI zeigt ihren Nutzen in der Industrie

Heute glauben 37 Prozent der industriellen Entscheider*innen in Deutschland, dass generative KI den digitalen Wandel in ihren Unternehmen beschleunigen kann. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, denn 2023 waren es noch 29 Prozent. Dies gilt besonders für Grossunternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden, wo sogar mehr als die Hälfte der industriellen Entscheider*innen (52 Prozent) an einen Digitalisierungsboost durch generative KI glaubt. Im vergangenen Jahr lag dieser Umfragewert noch bei knapp 32 Prozent. Das zeigt eine neue repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Microsoft, für die 1.500 Industrie-Entscheider*innen in Deutschland befragt wurden.

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen (71 Prozent; 2023: 62 Prozent) sehen demnach einen mehrfachen Nutzen durch generative KI in der Industrie. Ihnen zufolge sind die Hauptvorteile: Effizienzsteigerungen (48 Prozent; 2023: 36 Prozent), Kosteneinsparungen (46 Prozent; 2023: 41 Prozent) sowie die Steigerung der Produktivität (35 Prozent; 2023: 25 Prozent). Dabei zeigt sich, dass generative KI immer mehr in den Unternehmen ankommt: Bereits 22 Prozent der Entscheider*innen geben an, sie produktiv in ihrem Unternehmen einzusetzen, während es 2023 nur 8 Prozent waren. Weitere 6 Prozent planen den Einsatz von generativer KI in den nächsten zwölf Monaten (2023: 4 Prozent).

Messe-Highlights: BMW-Showcase und Erweiterungen von Siemens Industrial Copilot

Auf dem Messestand zeigen besonders zwei Beispiele, wie KI erfolgreich eingesetzt wird. BMW präsentiert in einem Showcase auf der Hannover Messe ein gemeinsam mit Microsoft entwickeltes Projekt. Der Copilot in Microsoft Dynamics 365 Guides hilft bei BMW per Sprachsteuerung dabei, Daten für die Fahrzeugentwicklung aus unterschiedlichen Systemen zu integrieren, Schlüsse abzuleiten und damit die Entwicklungsprozesse spürbar zu vereinfachen und zu beschleunigen. Dabei setzt BMW auch auf HoloLens 2, über welche die datenbasierten Ergebnisse als Hologramme auf reale Bauteile projiziert werden.

Und Siemens stellt den Siemens Industrial Copilot, der zusammen mit Microsoft und weiteren Co-Creation-Partnern entwickelt wird, für die gesamte Wertschöpfungskette vor: von Design und Planung über Engineering und Operations bis zum Service. Mit dem Siemens Industrial Copilot für Operations, der auf dem Microsoft-Stand präsentiert wird, lassen sich beispielsweise Informationen von Maschinen in natürlicher Sprache abfragen, statt sie umständlich in Handbüchern zu suchen. Die nahtlose Verbindung des Siemens-Portfolios mit Microsoft Azure OpenAI Service schafft maximale Konnektivität, beschleunigt Abläufe und hebt die Mensch-Maschine-Interaktion auf ein neues Niveau.


Diese vier Trends prägen die Automatisierung im Jahr 2024
KI, Kollaboration, IT/OT-Konvergenz und Logistik


Neue Microsoft-Lösungen: Industrie-Copiloten für jedes Unternehmen

Microsoft hat die private Vorschau von «Manufacturing Data Solutions in Microsoft Fabric» sowie von «Copilot Template for Factory Operations» angekündigt, das in Azure KI verfügbar sein wird. Diese Lösungen helfen Fertigungsunternehmen, ihre Datenbestände aus OT und IT zusammenzuführen sowie die Datentransformation in Microsoft Fabric zu beschleunigen und zu skalieren, die für den KI-Einsatz nötig ist. Mit «Copilot Template for Factory Operations» können Unternehmen ausserdem eigene Copiloten erstellen, durch die ihr Fertigungspersonal solche Datenbestände in natürlicher Sprache abfragen kann, um Informationen zu finden, Schulungen durchzuführen, Probleme zu lösen oder Anlagen zu warten. Das ist beispielsweise für den deutschen Mittelstand besonders interessant. Microsoft stellt beide Lösungen gemeinsam mit Partnern auf der Hannover Messe vor.

Industrie-Copiloten: Weitere Showcases im Überblick

Der KUKA Copilot interpretiert, kommentiert und generiert den neuen KUKA Robotic Language Code auf Basis der Azure OpenAI Services. Damit können Unternehmen Roboter einfacher programmieren und mit weniger Erfahrung konfigurieren, was die Amortisationszeit ihrer Investition verbessert.

Mit dem Schneider Electric PLC Code Generation Copilot erzielen SPS-Ingenieur*innen, die Steuerungen von Maschinen programmieren, eine höhere Effizienz, indem sie ihre Arbeitsabläufe bei der Programmierung optimieren, die Entwicklungszeit verkürzen und die Konsistenz und Qualität des Codes sicherstellen.

Der ANDRITZ Metris Copilot kombiniert die Erkennung von Anomalien mit einem digitalen KI-Assistenten mit Chat-Schnittstelle, der Informationen nahezu in Echtzeit liefert und bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Die Lösung nutzt Daten von IoT-Sensoren und Steuerungssystemen, um Störungen, Fehler und Ausfälle mithilfe von Algorithmen zu erkennen und zu vermeiden.

Von der Erstellung von Arbeitsaufträgen mit den richtigen Informationen bis hin zur Zuweisung an die richtigen Techniker*innen, um den Auftrag erfolgreich abzuschliessen: Volvo Penta nutzt den Copilot in Dynamics 365 Field Service und den Copilot in Guides mit HoloLens 2 zur Unterstützung seines Personals in Service und Produktion.

HARTING zeigt die KI-gestützte Entwicklung von Steckverbindern. Gemeinsam mit den Partnern Microsoft und Siemens präsentiert das Unternehmen, wie KI kundenspezifische Anpassungen bei industriellen Produkten revolutionieren kann: Eingaben in natürlicher Sprache werden durch hochentwickelte Microsoft-Erkennungsalgorithmen und kontextbezogenes Verständnis interpretiert, um Produkte durch eine HARTING-Steckverbinder-KI an spezifische Anforderungen anzupassen und 3D-Modelle für die CAD-Software Siemens NX zu erstellen. Dies beschleunigt Entwicklungsprozesse, ermöglicht ideal an die Anwendung angepasste Konnektivitätslösungen und sorgt für einen geringstmöglichen Ressourceneinsatz.

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