Switches bilden das Rückgrat der Digitalisierung. Um dabei von maximaler Sicherheit und Funktionalität zu profitieren, bietet Wago für jede Anwendung den passenden Switch. Was diese können, erklärt Technical Manager Stéphane Rey.
Von Markus Back (Text) und Ruben Sprich (Fotos)
Wago führt in seinem Portfolio verschiedene Switches. Können Sie kurz etwas zu den einzelnen Typen sagen?
Wir verfügen über ein breites Portfolio für die unterschiedlichsten Anwendungen. Die einfachsten Geräte sind unsere Öko-Switches, die mit ihrem kompakten Gehäuse speziell für kostensensitive Anwendungen entwickelt wurden.
Auf diese bauen unsere Power over Ethernet Switches auf, die es erlauben, einen Verbraucher, wie zum Beispiel eine Kamera oder ein HMI, direkt mit Energie zu versorgen.
Diesen folgen unsere MAC-Security-Switches für Anwendungen im Infrastrukturbereich, unsere Profinet-Switches für industrielle Applikationen sowie unsere IEC 61850-2 konformen Switches für die Verwendung in elektrischen Schaltanlagen der Mittel- und Hochspannungstechnik.
Abgerundet wird dieses Angebot durch zwei Familien an lean managed Switches und full managed Switches. Erstere bieten ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis und lassen sich selbst durch Leute ohne ITC-Kenntnisse einfach konfigurieren. Unsere full managed Switches stellen alle Schnittstellen bereit, die IT-Experten erwarten. Diese lassen sich auch über eine Shell konfigurieren.
Welcher Switch für welche Anwendung?
Woher weiss der Anwender, welcher Switch für seine Anwendung nun genau der richtige ist?
Das ist tatsächlich nicht so einfach und bedarf ein wenig Erfahrung. Ein Faktor ist natürlich der Preis. Allerdings sollte dieser nicht das einzige Kriterium sein, da leistungsfähigere Switches einen grösseren Funktionsumfang bereitstellen und so bei einem Maschinen- oder Anlagenstillstand die Fehlersuche massiv erleichtern.
Welche Unterstützung oder welche Werkzeuge bietet Wago für die Inbetriebnahme seiner managed Switches?
IT-Fachleute oder OT-Verantwortliche finden auf unserer Webseite verschiedene Werkzeuge, die sie zur Konfiguration der Switches nutzen können. Diese bietet selbst die Möglichkeit, die Switches über eine Shell zu konfigurieren, wobei sich die Wago-Shell an die von Cisco anlehnt. Spezielle Switches wie der Profinet Switch lassen sich dagegen direkt über einen Profinet-Controller in Betrieb nehmen.
Werkzeuge für Service und Diagnose der Switches
Und was für Werkzeuge werden für den Service und die Diagnose bereitgestellt?
Die einfachste Möglichkeit ist ein Meldekontakt, der aus einer SPS eine Information ausliest und weiterleitet. Dessen Konfiguration erfolgt über einen DIP-Schalter oder einen Web-Server und der Switch meldet sich im Fehlerfall. Allerdings lässt sich ein solcher Fehler nicht aus der Ferne beheben, weshalb sich jemand vor Ort begeben muss.
Unsere lean und full managed Switches stellen über einen Webserver alle relevanten Informationen und Ereignisse dagegen bereit und ermöglichen einen Fernzugriff. Da diese ausserdem SNMP-fähig sind, lässt sich über einen entsprechenden Manager auf verschiedene Informationen der Switches zuzugreifen. SNMP ermöglicht es auch Textnachrichten zu verschicken, die andernorts ausgewertet werden können. Unser Profinet-Switch erstellt dagegen automatisch Diagnosen und überträgt diese an einen Controller.
Der Schweizer Maschinen- und Anlagenbau ist sehr stark Export-orientiert. Inwieweit entsprechen die Switches internationalen Normen und Standards?
Die Switches sind nach IEEE-Standard entwickelt und eignen sich durch die UL-Zulassung für den weltweiten Einsatz. Generell haben wir aber fast für jeden Markt und jede Anwendung eine normgerechte Lösung im Angebot.
Sicherheit der Switche bei Fernzugriff
Viele Maschinen und Anlagen bieten die Möglichkeit eines Fernzugriffs. Welche Sicherheit bieten hier die Switches von Wago?
Die lean und full managed Switches integrieren diverse Security-Eigenschaften. Die wichtigsten sind ein MAC-Filter, VLAN für die Segmentierung von Netzwerken sowie das RADIUS-Protokoll, das eine zentrale Authentifizierung und Autorisierung von Einwahlbenutzern ermöglicht.
Verfügbarkeit der Switches
Wie lässt sich die Verfügbarkeit Ihrer Switches erhöhen?
Die Verfügbarkeit ist entscheidend und beginnt bei der Spannungsversorgung. Daher sind unsere Switches für eine redundante Versorgung ausgelegt, was nichts anderes bedeutet, als dass diese über zwei Netzteile gespeist werden können. Da sich unsere Switches ausserdem im Ringprotokoll schalten lassen, erhöhen diese zusätzlich die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen.
Ein anderes Thema ist seit Beginn der Covid-19-Pandemie die Verfügbarkeit von Bauteilen und Komponenten. Unsere Switches sind generell für den Einsatz in einem Temperaturbereich von -40 bis 60 °C ausgelegt. Da die hierfür benötigen Bauteile im Moment aber schwer zu bekommen sind, haben wir unser Sortiment um Switches mit einem reduzierten Temperaturbereich von 0 bis 50 °C erweitert. Diese bieten die gleiche Funktionalität wie das bestehende Portfolio, eignen sich aber nur bedingt für den Einsatz im rauen Umfeld.
Wago stellt allen Leser*innen den Artikel Switches für topfitte Netzwerkinfrastrukturen zum kostenlosen Download bereit.
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Impressum
Autor: Markus Back
Bilder: Ruben Sprich
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Eine Publikation von Technik und Wissen
Informationen
Wago Contact SA
www.wago.com/ch-de/netzwerkinfrastruktur
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