Bakisto: Der Fanuc-Roboter in der Bäckerei
Cobot entlastet Mitarbeiter und reduziert Lebensmittelverschwendung
Mehr denn je schauen Unternehmen, die automatisieren wollen, nach kompletten Lösungsansätzen. Ein Leuchtturmprojekt ist aktuell «Bakisto», dabei übernimmt ein CRX-Roboter von Fanuc alle wichtigen Arbeitsschritte vom Belegen des Backblechs über die Eingabe und Entnahme des Blechs aus dem Ofen bis hin zum Bestücken der Auslagen.
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Ein frisches Croissant zum Frühstück – wer könnte das besser backen als ein erfahrener Bäcker. Leider sind Fachkräfte, die sich in aller Frühe in die Backstube stellen, rar. Ist der Backshop die Alternative? Hier ist der Kostendruck enorm. Damit sind schon drei Faktoren angesprochen, die einen Robotereinsatz überlegenswert machen – nicht nur bei Bäckern, sondern in der gesamten Food Industrie: Qualität, Arbeitskräftemangel und Wirtschaftlichkeit.
Die Innovation von Bakisto
Viel Aufmerksamkeit zieht seit der ersten Präsentation «Bakisto» auf sich. Denn das Instore-Baking im Lebensmitteleinzelhandel gewinnt an Bedeutung. Der Kostendruck wächst, Mitarbeiter mit Erfahrung fehlen, steigende Energiekosten, schwankende Qualität, starre Produktionspläne und die Abschreibung nicht verkaufter Backwaren stellen die Betreiber vor Herausforderungen. «Bakisto ist die Antwort auf diese Herausforderungen», heisst es bei Wiesheu, einem der Projektpartner. «Von der Bestückung über das Backen bis zur Präsentation und Entnahme am Point of Sale sind alle Arbeitsschritte integriert.» Bakisto besteht aus drei miteinander vernetzten Systemen: einem smartem Backwarenpräsenter mit Künstlicher Intelligenz (KI), einem netzwerkfähigen Backofen mit automatischem Be- und Entladesystem und einem kollaborierenden Roboter aus der CRX-Reihe von Fanuc auf einem Schienensystem.
Die Zukunft der kollaborativen Roboter
Gerade in der End-of-Line-Verpackung dürften kollaborative Roboter in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Derzeit umfasst die Cobot-Leichtbauserie CRX fünf Modelle mit Traglasten zwischen 5 und 30 kg. Ein Ausbau dieser Reihe ist in Sicht. Das derzeit stärkste Modell, der CRX-25iA, mit 25-30 kg Nutzlast und 1756-1889 mm Reichweite, ist damit auch für Transferlösungen beim Palletieren und Entpalettieren von Kisten gut geeignet. Die CRX- Modelle mit 10 kg Traglast und einer Reichweite von 1294 oder 1418 mm gibt es auch in einer Food Grade Variante.
Mobile Roboterlösungen
Weil gute Beispiele schnell Schule machen, entwickelte Fanuc zusammen mit Partnern eine mobile Roboterlösung für eine grössere Bäckerei. Der CRX wird auf eine mobile Plattform gesetzt und arbeitet an mehreren Stationen. Als Cobot kann der Roboter ohne zusätzliche Schutzeinrichtung an seine Arbeitsstationen fahren. Durch die Kombination von mehreren Arbeitsstationen wird ein entsprechender schneller ROI erreicht, ganz abgesehen davon, dass eine solche Einheit auch bei dreischichtigem Betrieb keine «Ermüdungserscheinungen» zeigt. Was ausserdem für einen CRX-Cobot spricht, ist die einfache Bedienung via Tablet.
Fanuc in der Lebensmittelindustrie
Mit dem CRX-10iA ist die Reihe der lebensmitteltauglichen Roboter bei Fanuc längst nicht erschöpft. Bei über 100 Robotermodellen gibt es immer einen passenden Roboter. Neuestes Modell ist hier der Delta-Roboter DR-3iB/6 STAINLESS aus rostfreiem Stahl, der für schnelle Pickaufgaben idealerweise mit einem 3D-Vision Sensor und der Software iRPickTool von Fanuc kombiniert wird. Auch Roboter der LR Mate-Baureihe gibt es mit weisser Epoxidharz-Beschichtung und lebensmitteltauglichem Fett geschmiert.
Schon vor mehr als 25 Jahren setzte ein spanischer Lieferant von Salatköpfen fünf Dutzend Roboter für das Handling ein. Fast legendär unter den Lebensmittelanwendungen: Pralinen picken mit LR Mate und Vision aus der Schweiz. Inzwischen sind Fanuc-Roboter in so gut wie allen Lebensmittelbereichen (Fleisch, Fisch, Gemüse) im Einsatz, gerade auch im Primary Food Segment.
Überzeugend ist für viele Lebensmittel-Produzenten oder –verarbeiter die Zuverlässigkeit der Fanuc-Roboter. Gerade beim Betrieb rund um die Uhr ist das ein wichtiges Kriterium. Hinzu kommt, dass es einen weltweiten Service und die Möglichkeit einer Fernwartung gibt.
Simulation und Digitaler Zwilling
Ein ganz starkes Argument ist die Simulation via «Roboguide». Denn damit können schon in der frühen Phase eines Projektes die Machbarkeit überprüft und konkrete Erkenntnisse über die Auslegung einer Anlage gewonnen werden. Das ist heute zwar Standard bei Simulationsprogrammen, aber bei Fanuc ist eben die Bildverarbeitung sowohl in der Robotersteuerung als auch in «Roboguide» integriert.
Die Simulation wird in der Praxis inzwischen häufig genutzt. Die Aussagekraft ist hoch, der Aufwand sehr gering. Zusätzlicher Nutzen: Für die weitere Entwicklung einer Anlage oder für die Instandhaltung hat man so gleich einen Digitalen Zwilling. Solche Digitalen Zwillinge lassen sich sogar direkt aus bereits vorliegenden Daten erstellen. Durch die Nutzung von Metadaten – beispielsweise über das Kaufverhalten im Verlauf eines Tages – können bei einer Bakisto-Backanlage sogar Aspekte hinsichtlich Nachhaltigkeit einfliessen: Es wird mehr oder weniger nach Bedarf gebacken und damit weniger weggeworfen.
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