Ab einer gewissen Grösse kommt heute kaum ein Unternehmen ohne eine digitale Feinplanung der Fertigung aus. Doch welche Lösung ist die Richtige? Auch ein ERP-System kann planen, aber reicht das für komplexe Szenarien? Welche Ressourcen sollten berücksichtigt werden, und was kann Künstliche Intelligenz (KI) in der Fertigungsplanung leisten? Dieser Beitrag soll über die wichtigsten Aspekte der fertigungsnahen Feinplanung informieren.
Ein Fachbeitrag der Firma MPDV
Ziel und Zweck der Fertigungsplanung ist der effiziente Einsatz von Ressourcen, um eine kostengünstige Produktion zu ermöglichen. Der Begriff Ressourcen sollte je nach Anwendungsfall unterschiedlich weit gefasst werden. Während es in einem Betrieb ausreicht, Maschinen zu planen, sind in einem anderen Unternehmen vielleicht auch Werkzeuge und Mitarbeitende in der Planung relevant. Das hängt immer davon ab, wie knapp und kostenintensiv die Ressource ist. Ein praktisches Beispiel: Einfache Bohrer sind meist in grösserer Stückzahl verfügbar und werden bei der Planung nicht explizit berücksichtigt. Anders ist das bei teuren Gussformen oder Spritzgiesswerkzeugen, von denen oftmals nur eine oder zwei vorhanden sind – ihre Verfügbarkeit sollte bei der Planung berücksichtigt werden.
Ab einer gewissen Grösse kommt heute kaum ein Unternehmen ohne eine digitale Feinplanung der Fertigung aus. Doch welche Lösung ist die Richtige? Auch ein ERP-System kann planen, aber reicht das für komplexe Szenarien? Welche Ressourcen sollten berücksichtigt werden, und was kann Künstliche Intelligenz (KI) in der Fertigungsplanung leisten? Dieser Beitrag soll über die wichtigsten Aspekte der fertigungsnahen Feinplanung informieren.
Ein Fachbeitrag der Firma MPDV
Ziel und Zweck der Fertigungsplanung ist der effiziente Einsatz von Ressourcen, um eine kostengünstige Produktion zu ermöglichen. Der Begriff Ressourcen sollte je nach Anwendungsfall unterschiedlich weit gefasst werden. Während es in einem Betrieb ausreicht, Maschinen zu planen, sind in einem anderen Unternehmen vielleicht auch Werkzeuge und Mitarbeitende in der Planung relevant. Das hängt immer davon ab, wie knapp und kostenintensiv die Ressource ist. Ein praktisches Beispiel: Einfache Bohrer sind meist in grösserer Stückzahl verfügbar und werden bei der Planung nicht explizit berücksichtigt. Anders ist das bei teuren Gussformen oder Spritzgiesswerkzeugen, von denen oftmals nur eine oder zwei vorhanden sind – ihre Verfügbarkeit sollte bei der Planung berücksichtigt werden.
Welche Ressourcen bei der Planung berücksichtigen?
Die moderne Feinplanung kann neben den klassischen Ressourcen auch sogenannte Verbrauchsressourcen in den Planungsprozess einbeziehen. Dazu gehören zum Beispiel das Material und die unterschiedlichsten Formen von Energie. Insbesondere in einer mehrstufigen Fertigung entstehen enorme Vorteile, wenn die aktuellen Materialbestände in der Planung berücksichtigt werden. Dies gilt nicht nur für das Rohmaterial, sondern insbesondere für die WiP-Bestände (Work in Progress), die beim Herstellen von Halbzeugen entstehen. Werden die Materialbestände in der Feinplanung berücksichtigt, können unnötige Wartezeiten aufgrund fehlender Teile bereits vor dem Start des jeweiligen Produktionsschritts erkannt und rechtzeitig Gegenmassnahmen ergriffen werden.
Wenn man Energieverbräuche und vom Energielieferanten bereitgestellte Energiekontingente in der Feinplanung berücksichtigt, kann dies zu weiteren, deutlichen Kostenersparnissen beitragen. Zum Beispiel führen unerwartete Lastspitzen beim elektrischen Strom zu enormen Kosten, da die Energieversorger diese mit Strafzahlungen belegen. Der Energiepreis orientiert sich auch meist daran, welche Maximallast ein Unternehmen benötigt. Aber auch andere Energieformen wie Gas, Wasserdampf oder Druckluft sind planungsrelevant und sollten bei der Feinplanung berücksichtigt werden. In allen Fällen ist das Ziel, einen möglichst gleichmässigen Energieverbrauch zu planen, um die vorhandenen Kontingente bestmöglich zu nutzen.
Um noch einmal auf die Werkzeuge in der Planung zurückzukommen – hier geht es nicht nur um das Vorhandensein. Werkzeuge müssen von Zeit zu Zeit gewartet oder gereinigt werden. Oder es gibt mehrere Bestandteile des Werkzeugs, die auf verschiedene Arten zusammengesetzt werden können. Das sorgt für zusätzliche Komplexität in der Planung. Hinzu kommt die Personaleinsatzplanung, die idealerweise an die Fertigungsplanung gekoppelt oder integriert werden kann. Hier geht es neben den Arbeitszeiten auch um die Qualifikationen der Mitarbeitenden – auch diese Informationen sollten in der modernen Feinplanung berücksichtigt und abgebildet werden.
In Summe spricht man also von einer mehrdimensionalen Planungsaufgabe, die es zu lösen gilt – jeden Tag und sobald sich etwas ändert. Denn mit jeder Störung im Ablauf kann die ganze Planung hinfällig werden. Bezieht man den realen Zustand des Shopfloors in die Planung mit ein, so spricht man von der Fertigungssteuerung. Das kann zum Beispiel durch die Integration der Planung in ein Manufacturing Execution System (MES) erfolgen oder durch die Ankopplung der Planungslösung an das MES.
Verteiltes Planen
Die Komplexität in der Planung nimmt weiter zu, wenn nicht nur eine Person mit dieser Aufgabe betraut ist, sondern mehrere. Zunächst bieten Zuständigkeitsbereiche eine einfache Möglichkeit, die Planungsaufgabe zu unterteilen. Spannend wird es allerdings, wenn die Planung über mehrere Bereiche hinweg notwendig ist oder mehrere Bereiche betrifft. Hier braucht es eine Lösung, mit der mehrere Benutzer gleichzeitig an einem Szenario arbeiten können. Dabei ist es der modernen Feinplanung egal, wo die verschiedenen Planer sitzen – ob am gleichen Standort oder gegebenenfalls an anderen Standorten, vielleicht sogar auf anderen Kontinenten und in anderen Zeitzonen.
Die stetige Globalisierung stellt hier ganz neue Anforderungen an die Fertigungsplanung. Insbesondere bei der verteilten Planung ist sicherzustellen, dass alle Beteiligten stets auf dem gleichen Datenbestand arbeiten und Inkonsistenzen verhindert werden. Zur Erleichterung der zeitlichen Planung bietet es sich an, das Szenario jedem Benutzer in seiner jeweiligen Zeitzone anzuzeigen. Im Hintergrund arbeitet das System in der Regel mit der universellen Zeit UTC.
Verteiltes Planen
Die Komplexität in der Planung nimmt weiter zu, wenn nicht nur eine Person mit dieser Aufgabe betraut ist, sondern mehrere. Zunächst bieten Zuständigkeitsbereiche eine einfache Möglichkeit, die Planungsaufgabe zu unterteilen. Spannend wird es allerdings, wenn die Planung über mehrere Bereiche hinweg notwendig ist oder mehrere Bereiche betrifft. Hier braucht es eine Lösung, mit der mehrere Benutzer gleichzeitig an einem Szenario arbeiten können. Dabei ist es der modernen Feinplanung egal, wo die verschiedenen Planer sitzen – ob am gleichen Standort oder gegebenenfalls an anderen Standorten, vielleicht sogar auf anderen Kontinenten und in anderen Zeitzonen.
Die stetige Globalisierung stellt hier ganz neue Anforderungen an die Fertigungsplanung. Insbesondere bei der verteilten Planung ist sicherzustellen, dass alle Beteiligten stets auf dem gleichen Datenbestand arbeiten und Inkonsistenzen verhindert werden. Zur Erleichterung der zeitlichen Planung bietet es sich an, das Szenario jedem Benutzer in seiner jeweiligen Zeitzone anzuzeigen. Im Hintergrund arbeitet das System in der Regel mit der universellen Zeit UTC.
Automatisches Planen
Werden die Aufträge, Zusammenhänge und Ressourcen für die manuelle Planung zu komplex, dann sollten sich Fertigungsunternehmen mit der automatischen Planung beschäftigen. Hier gibt es zwei grundlegende Ansätze: die regelbasierte Planung und die Planung auf Basis von Künstlicher Intelligenz (KI). Bisher war die regelbasierte oder auch heuristische Planung der Stand der Technik – mittlerweile bietet die KI deutliche Vorteile. Reinforcement Learning heisst die Technologie, die eine Planung auf Basis einer selbstlernenden KI ermöglicht. Einfach formuliert: Reinforcement Learning heisst bestärkendes Lernen und bedeutet, dass die KI verschiedene Möglichkeiten ausprobiert, gute Ergebnisse wiederholt und schlechte nicht weiter verfolgt.
In der Praxis bedeutet das, dass die KI bereits nach wenigen Iterationen innerhalb eines Planungslaufs ein optimales Ergebnis erzielt, das dem einer manuellen Planung weit überlegen ist. Dabei kann die KI jegliche Ressourcen, Zusammenhänge und Rahmenbedingungen automatisch berücksichtigen. Damit entlasten Unternehmen nicht nur ihre Arbeitsvorbereitung, sondern sorgen auch für eine deutlich effizientere Nutzung aller an der Produktion beteiligten Ressourcen.
Fertigungsplanung mit APS FEDRA (Quelle: Youtubekanal MPDV)
Advanced Planning and Scheduling System
Viele der hier beschriebenen Funktionen gehören zwar zum Umfang einer modernen Feinplanung, die man in einem MES-Leitstand erwartet, werden aber auch einer anderen Anwendung zugeordnet – dem Advanced Planning and Scheduling System (APS). Dabei geht der Funktionsumfang eines APS teilweise weit über den eines MES-Leitstands hinaus. Zum Beispiel kann ein APS auch oberhalb eines ERP-Systems positioniert oder werksübergreifend geplant werden. Auch die Verzahnung mit benachbarten Bereichen wie der Warenwirtschaft ist in einem APS meist deutlicher ausgeprägt. Aber ganz egal, ob als APS oder als MES-Leitstand – die Feinplanung bleibt eine wichtige Aufgabe der Fertigungs-IT – wenn nicht sogar die wichtigste. Fertigungsunternehmen sollten sich also frühzeitig damit beschäftigen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Impressum
Autor: Markus Diesner, Principal Marketing bei MPDV
Bildquellen:
Bild 1: MPDV, Adobe Stock, Gorodenkoff
Bild 2: MPDV
Bild 3: MPDV, Adobe Stock, Gorodenkoff, phonlamaiphoto
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Informationen
MPDV
fedra.mpdv.com
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