Auftragseingang der MEM-Industrie
Auftragseingang der MEM-Industrie (Basis: 1.Q. 2001 = 100)

Die im Zuge der Corona-Pandemie verordneten, fast weltweiten Lockdowns beeinträchtigen die Schweizer MEM-Industrie massiv. Im zweiten Quartal 2020 sanken die Auftragseingänge gegenüber der Vorjahresperiode im Durchschnitt um -19,5 Prozent. Über das gesamte erste Halbjahr 2020 gesehen nahmen die Bestellungseingänge um -10,2 Prozent ab. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Umsätzen. Diese brachen im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um -19,7 Prozent ein. Im gesamten ersten Halbjahr reduzierten sie sich um -12,9 Prozent. Grossfirmem und KMU erfuhren im Durchschnitt denselben Einbruch. Die einzelnen Firmen sind allerdings je nach Marktsegment sehr unterschiedlich betroffen.

Kapazitätsauslastung auf das Niveau der Finanzkrise von 2009 abgesunken

Die negative Entwicklung wirkt sich auch auf die Kapazitätsauslastung in den Betrieben aus. Diese betrug im zweiten Quartal 2020 80,9 Prozent, was deutlich unter dem langjährigen Mittelwert von 86,4 Prozent lag. Gemäss der jüngsten KOF-Umfrage erreichte sie im Juli noch 77 Prozent. Damit ist die Kapazitätsauslastung auf das Niveau der Finanzkrise von 2009 abgesunken.

Im zweiten Quartal 2020 arbeiteten 319’600 Personen in der MEM-Branche. Das sind 3'200 weniger als im ersten Quartal. Der Grund für diesen Rückgang liegt jedoch eher darin, dass die Lage in den MEM-Firmen bereits vor dem Lockdown angespannt war und diese Stellen abzubauen begannen. Die Auswirkungen der Pandemie werden in den kommenden Monaten zweifellos weitere Konsequenzen auf die Anzahl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der MEM-Branche haben.

Güterausfuhren der MEM-Industrie um -16,4 Prozent tiefer als im Vorjahressemester

Die Güterausfuhren der MEM-Industrie erreichten im ersten Halbjahr 2020 einen Wert von 28,9 Milliarden Franken. Dieser Wert liegt um -16,4 Prozent tiefer als im Vorjahressemester. Allein im zweiten Quartal reduzierten sich die Exporte im Vergleich zum Vorjahresquartal um -24,6 Prozent. Regional betrachtet sanken die Ausfuhren in die EU im ersten Halbjahr um -18,5 Prozent, in die USA um -15,4 Prozent und nach Asien um -10,6 Prozent. Alle Warengruppen waren vom Rückgang betroffen, jedoch in unterschiedlichem Ausmass. Die Exporte im Maschinenbau sanken um -17,0 Prozent (allein bei den Werkzeugmaschinen sogar um -34.2 Prozent), bei den Metallen um -16,4 Prozent, bei den Präzisionsinstrumenten um -13,7 Prozent und in der Elektrotechnik / Elektronik um -11,9 Prozent.


Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen


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