Automation, Robotik und Sensorik im Fokus einer Branche im Wandel. Die Sindex zeigte einmal mehr, wie viel Innovationskraft in der Schweizer Industrie steckt.
Als Bundesrat Guy Parmelin die Sindex 2025 auf dem Bernexpo-Gelände offiziell eröffnete, war nicht nur politisches Interesse zu spüren. Der Rundgang durch die Hallen geriet zum Schaulaufen der Schweizer Industrie: Roboterhunde, Hightech-Sensorik, KI-gesteuerte Fertigung. Rund 200 Ausstellende trafen auf ein Fachpublikum, das mit 8'000 Besuchenden präzise wusste, wonach es suchte. Die Messe wurde damit erneut zur zentralen Plattform für Innovation, Dialog und Vernetzung.
Technologien mit Tiefgang
Die Sindex setzte auch 2025 auf Klasse statt Masse. Im Mittelpunkt standen praxisnahe Lösungen für aktuelle Herausforderungen in der Automation, Sensorik, Robotik und Elektrotechnik. Das spürte man an der Qualität der Gespräche und an der Intensität der Fachvorträge. Auf der Sindex-Stage zeigten Expertinnen und Experten, wohin sich Industrie 4.0 bewegt:
Dr. Francesco Crivelli vom CSEM demonstrierte, wie sich Künstliche Intelligenz heute nahtlos in industrielle Prozesse integrieren lässt. Dominique Wille von Plantformance.com plädierte für ein Umdenken: Industrie 4.0 sei kein Projekt, sondern ein permanenter Transformationsprozess. Diese Impulse trafen den Nerv der Branche. Die hohe Besucherdichte bei den KI-Vorträgen zeigte, dass das Thema längst nicht mehr abstrakt, sondern strategisch relevant ist.
Robotik zum Anfassen
Besonderes Aufsehen erregten die Sonderzonen der Messe. In der «Electronic City» wurde die Reise von der Idee zum marktreifen Produkt erlebbar. Am Gemeinschaftsstand von swissRobotics.net zeigte sich die Schweizer Robotik in Bestform. Das Interesse war gross, insbesondere bei jüngeren Fachbesuchenden, die konkrete Anwendungen erleben wollten.
Ein Publikumsmagnet: der hundeähnliche Roboter der Hochschule Luzern, dessen Einsatzspektrum von Suchaktionen über Polizeiarbeit bis zur präzisen GEO-Vermessung reicht. Auch das SWISS Cobotics Competence Center S3C bewies mit seinen Exponaten, wie nahe die Zukunft bereits gerückt ist. In zahlreichen Gesprächen wurde deutlich: Die neue Art der Robotik ist in der Mitte der Industrie angekommen und zwar als eindrückliches und praktisches Werkzeug, nicht als Vision.
Brücken schlagen – mit System
Zum ersten Mal fand an der Sindex der «Journée Romande de la Tech Industrie» statt. In Zusammenarbeit mit dem Groupement suisse de l’industrie des Machines GIM kamen über 100 Gäste aus der Romandie nach Bern. Fachvorträge, Podien und Diskussionen überbrückten Sprach- und Regionalgrenzen und unterstrichen den gesamtschweizerischen Anspruch der Messe. Besonders positiv wurde die Qualität der Beiträge und die Offenheit im Dialog bewertet.
Der Swiss DINNO Award
Mit Spannung erwartet: die Verleihung des Swiss DINNO Award. Robonnement AG, Schmalz GmbH, Murrelektronik AG und die Elmor AG gemeinsam mit der Hochschule Luzern wurden für herausragende Leistungen in Technik und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Der Preis würdigt alle zwei Jahre Lösungen, die neue Standards setzen. Die ausgezeichneten Projekte verbanden hohe technologische Innovationskraft mit einem klaren Mehrwert für Industrieprozesse und betonten zugleich die Bedeutung nachhaltiger Entwicklung.
Stimmen aus der Branche
Christoph Lanz, Messeleiter der Sindex, zieht ein positives Fazit: «Die Messe überzeugt mit hoher Qualität, fachlicher Tiefe und einem besonderen Charme.»
Martin Reh von Phoenix Contact hebt die fundierten Gespräche zur Maschinenverordnung hervor, die ab 2027 verpflichtend wird.
Und für René Zuberbühler, CEO Beckhoff Automation Schweiz, war es das Wichtigste, «unsere Kunden vor Ort zu erleben und wertvolle Impulse für die Zusammenarbeit mitzunehmen.»
Auch René Brugger vom Verband swissT.net sieht in der Sindex «eine starke Antwort auf wirtschaftliche Unsicherheiten und ein Signal für die Exportwirtschaft.»
Geführte Rundgänge, thematische Hotspots und dialogorientierte Formate wie Best-Practice-Talks rundeten das Messeerlebnis ab. Die Messebesuchenden profitierten nicht nur von Technologien zum Anfassen, sondern auch von kompaktem Wissenstransfer aus erster Hand. Besonders gelobt wurde der Austausch auf Augenhöhe, fernab von reinen Verkaufspräsentationen.
Fazit: Mehr als eine Messe
Trotz wirtschaftlich herausfordernder Zeiten sendet die Sindex 2025 ein deutliches Signal: Innovation bleibt der Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit. Mit einer hohen Dichte an Entscheidungsträgerinnen und -trägern, zukunftsweisenden Technologien und konkreten Lösungsansätzen bestätigt die Messe ihre Rolle als Schaufenster der Schweizer Industrie. Die Sindex vereint Technologie, Markt und Mensch – und bleibt damit eine unverzichtbare Plattform für die Branche.
Nächster Termin: Die nächste Sindex findet vom 31. August bis 2. September 2027 in Bern statt.
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