Schleifenwiderstand sauber ausgeregelt

MICO Classic in Tunnels und Kläranlagen

Mico von Murrelektronik im Einsatz bei Kläranlagen

Schleifenwiderstand sauber ausgeregelt

MICO Classic in Tunnels und Kläranlagen

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Die Absicherung angeschlossener Verbraucher in Tunnels und Kläranlagen ist sehr oft problematisch, da bei Kurzschluss- oder Überlast keine Selektivität gewährleistet ist. Dies ist dem Phänomen des Schleifenwiderstands geschuldet, das durch dünne Leitungsquerschnitte und lange Installationsstrecken begünstigt wird.


Autor: Markus Back
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen


Es braucht schon etwas mehr als die Leistung einer 24-V-Stromversorgung, um die dicken Brummer an den Decken von Strassentunnels anzutreiben. Doch neben den Lüftern gibt es in den Durchbrüchen natürlich viele Verbraucher, die ihre Energie aus gewöhnlichen Netzteilen beziehen. Zu diesen Verbrauchern zählen unter anderem sämtliche Geräte für die Signalisation oder die tunnelinterne Kommunikation. Da die Installation ähnlich wie in Gebäuden mit Bögen verlegt wird, kommen schnell weite Strecken zusammen. Ähnlich weite Distanzen gibt es auch in Kläranlagen. Von der Leitwarte aus verzweigt sich die Installation ins Feld und sammelt die Signale aus der Grobstoffabscheidung, der biologischen Stufe und dem Nachklärbecken, um nur einige Beispiele zu nennen.

Egal, ob nun aber Tunnel oder Kläranlage, eine Absicherung der Verbraucher über Leitungsschutzschalter am Ausgang einer elektronisch geregelten Stromversorgung ist aufgrund der langen Leitungswege nicht möglich. Der Schleifenwiderstand sorgt dafür, dass die Leitungsschutzschalter bei einem Kurzschluss nicht auslösen. Und Kurzschlüsse sind in beiden Anwendungen gar nicht so selten. Schon so manch ein Elektriker fand bei der Fehlersuche ein verkohltes Nagetier in den Kabeltrassen, weil sich eine Maus oder Ratte an den Kabeln verlustierte.


Mico von Murrelektronik
Kläranlagen und Tunnels bringen eine weitläufige Installation mit sich. MICO Classic sorgt in diesen Anwendungen dafür, dass der Schleifenwiderstand nicht zu einem Problem wird. Bild: Murrelektronik

MICO garantiert Selektivität

Wie lassen sich nun aber Kurzschlüsse oder Fehler schnell und sicher erkennen, wenn Leitungsschutzschalter aufgrund fehlender Selektivität nicht mehr zuverlässig auslösen? Eine Möglichkeit ist die Absicherung der entsprechenden Kanäle mit MICO Classic. Das Schutzgerät wird einfach an den Ausgang einer Stromversorgung angeschlossen und verteilt deren Leistung je nach Ausführung auf zwei oder vier Kanäle. Leitungsschutzschalter samt Meldekontakte braucht es nicht mehr.

Da MICO den Schleifenwiderstand kompensiert beziehungsweise ausregelt, hat die Leitungslänge überhaupt keinen Einfluss auf das Auslöseverhalten. Damit eignet sich das Schutzgerät ideal für die Überwachung weit entfernter Verbraucher, was in Tunnels oder Kläranlagen sehr häufig vorkommt.

Manche Verbraucher sind in Kläranlagen an besonders heiklen Stellen verbaut, wie hier eine Schneckenspindel in der Klärschlammaufbereitung. Diese Einbausituation erfordert eine spezielle Absicherung. Bild: Susanne Seiler

Speed Start bricht Einschaltspitzen

Weil MICO die Leistung der Stromversorgung auf zwei oder vier Kanäle verteilt, hat das im Fall der Fälle einen entscheidenden Vorteil. Während bei der klassischen Absicherung nach einem Kurzschluss alles dunkel ist beziehungsweise die ganze Anlage still steht, stellt MICO lediglich den fehlerhaften Pfad ab. Da sich die beiden Versionen mit vier und zwei Kanälen beliebig kombinieren lassen, sind zudem sehr feine Abstufungen möglich. Dadurch lassen sich die Kosten optimieren und der auf der Hutschiene benötigte Platz reduzieren.

MICO Classic ist übrigens das erste und am weitesten verbreitete Gerät der Familie. Die Version «Speed-Start» als eine Unterkategorie von MICO Classic wurde speziell für das Einschalten grosser Lasten entwickelt. In der Standardausführung überprüft MICO nämlich, ob es sich um die Einschaltspitze eines Verbrauchers oder um einen Kurzschluss handelt. Da manche Verbraucher, wie zum Beispiel die Motoren der Deckenlüfter oder Förderschnecken in Sedimentbecken, beim Starten kurzfristig das 10- bis 15-fache des Nennstroms ziehen, tut sich die Standardausführung von MICO mit dieser Unterscheidung schwer. Die Speed-Start-Ausführung mit ihrer optimierten Einschalt-Charakteristik hat mit dieser Unterscheidung dagegen kein Problem.

Vorteile MICO

  • Energiesparen in produktionsfreien Zeiten
  • Schleichende Ausfälle rechtzeitig erkennen
  • Einzelkanaldiagnose
  • Optimales Abschaltverhalten bei Kurzschluss oder im Fehlerfall
  • Flexibel einstellbare Strombereiche
  • 30000 µF Einschaltkapazität pro Kanal
  • Sammelmeldekontakt
  • 90-Prozent-Frühwarnung mittels LED
  • Cleveres Brücksystem
  • Kaskadiertes Einschalten der einzelnen Strompfade
  • Nicht-flüchtiger Fehlerspeicher
  • Manuelles Ein- und Ausschalten per Tastendruck

Impressum

Autor: Markus Back

Bildquelle:Murrplastik

Publiziert von Technik und Wissen

Informationen

Murrelektronik AG
murrelektronik.ch

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