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Swissmem-Industrietag 2025: Die Lehre im Fokus der Industrie

Am Swissmem-Industrietag 2025 stand ein Thema im Zentrum, das sonst oft untergeht: die Berufslehre. Mit überraschender Einigkeit und viel Nachdruck sprachen Unternehmer, Politiker und Experten über die Zukunft des dualen Bildungssystems – als Antwort auf den Fachkräftemangel und als kulturelle Brücke zwischen Generationen.


Von Eugen Albisser, Chefredaktor Digital

Der Ton am Swissmem Industrietag 2025 war gesetzt, bevor das erste Wort gefallen war. Unter dem Motto ««Skills Next Level – Berufslehre der Zukunft» versammelten sich am Swissmem-Industrietag rund 1200 Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger der Schweizer Industrie, Bildung und Politik in Bern. Die Botschaft: In einer Welt, die sich rasant verändert, bleibt die Berufslehre ein verlässliches Fundament – wenn man sie weiterentwickelt.

Vom Bundesrat bis zur Werkbank

Bundesrat Guy Parmelin eröffnete den Nachmittag mit einem eindringlichen Plädoyer für das Schweizer Bildungssystem. «Unser duales Modell ist kein Auslaufmodell, sondern ein Erfolgsmodell – gerade in unsicheren Zeiten», sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung. Er verwies auf die zentrale Rolle der Lehre für den Wohlstand des Landes und forderte, in ihrer Weiterentwicklung nicht nachzulassen.

Mit einer Vision für die künftige Rolle der Lehre meldete sich auch Swissmem-Präsident Martin Hirzel zu Wort. In seiner programmatischen Rede sagte er: «Wir brauchen eine neue Ausbildungskultur. Eine, die Kooperation über Abgrenzung stellt und Mut macht, in Talente zu investieren.» Hirzel warnte vor Reflexen, die nur auf akademische Abschlüsse setzen, und forderte ein Umdenken: «Nicht die Lehre hat ein Imageproblem – die Gesellschaft hat ein Wahrnehmungsproblem.»

Dennoch reicht Appellieren allein nicht – jetzt braucht es sichtbare Veränderung. Und eine solche kommt. So steht zum Beispiel das Projekt FUTUREMEM kurz vor dem Abschluss: Ab August 2026 werden die ersten Lernenden ihre Ausbildung auf Basis der revidierten Berufsbilder beginnen. Martin Hirzel betonte in seiner Rede: «Wir brauchen junge Menschen, die technikbegeistert, neugierig und zupackend sind. Die revidierten Berufslehren eröffnen berufliche Perspektiven in einer dynamischen Branche und bilden die Basis für Weiterbildungen sowie den beruflichen und sozialen Aufstieg.»

Bundesrat Guy Parmelin hielt ein eindringlichen Plädoyer für das Schweizer Bildungssystem
Bundesrat Guy Parmelin hielt ein eindringlichen Plädoyer für das Schweizer Bildungssystem
Martin Hirzel: «Nicht die Lehre hat ein Imageproblem – die Gesellschaft hat ein Wahrnehmungsproblem.»
Martin Hirzel: «Nicht die Lehre hat ein Imageproblem – die Gesellschaft hat ein Wahrnehmungsproblem.»

Sozialpartnerschaft als Standortfaktor

Dass Ausbildung kein rein bildungspolitisches Thema ist, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor, wurde in der Diskussion über den Sozialpartnerkompromiss deutlich. Hirzel erinnerte daran, wie sich Unternehmen und Gewerkschaften einst gemeinsam auf flankierende Massnahmen zum Lohnschutz verständigten, um den flexiblen Arbeitsmarkt mit den bilateralen Verträgen kompatibel zu halten. «Das war ein Erfolg – für die Schweiz, für die Unternehmen und für die Beschäftigten», sagte er. Und: «Solche Kompromisse brauchen wir auch in Zukunft, etwa bei der Weiterentwicklung der Berufsbildung.»

Zwischen GenZ und Zukunft der Lehre

Genau hier setzten die Impulse von Stefan Scheiber und Selina Schröter an – zwei Stimmen aus der Industrie, die einen offenen Blick auf die nächste Generation warfen. Scheiber, CEO der Bühler Group, beschrieb die Berufslehre als Rückgrat der industriellen Innovationskraft. «Ohne junge Menschen, die mit Freude und Neugier lernen, werden wir keine Zukunft bauen können», sagte er. Die Lehre müsse wieder als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden werden – und als Chance, Talente frühzeitig zu fördern.

Selina Schröter, Head of Business Development bei Leucht One und LinkedIn Top Voice, ergänzte mit der Perspektive der Generation Z: «Die Jungen wollen Wirkung. Sie suchen nicht nur Jobs, sie suchen Sinn.» Schröter plädierte dafür, Ausbildungsplätze nicht nur als Eintritt in die Arbeitswelt zu sehen, sondern als Räume zur Persönlichkeitsentwicklung.

Dabei wird die Lehre längst neu gedacht: Digitalisierung, flexible Arbeitszeiten, modulare Lerninhalte – die Berufsausbildung verändert sich rasant. Schröter und Scheiber mahnten, dass dieser Wandel nicht nur technologisch, sondern auch kulturell begleitet werden müsse. Der Schlüssel liege im Dialog – zwischen Generationen, Betrieben und Schulen.

Pompeo am Industrietag – das sagte er

Mike Pompeo am Industrietag 2025 in Bern

Der prominenteste Gast des Tages war zweifellos Mike Pompeo, ehemaliger Aussenminister der USA und CIA-Direktor unter Präsident Trump. In seiner gewohnt direkten Art schlug er den Bogen von der Geopolitik zur Ausbildung: «Nationen, die in Bildung investieren, sind auch jene, die in der Welt etwas bewegen.» Pompeo lobte das Schweizer System der Lehre als robustes Fundament für Wohlstand und gesellschaftliche Stabilität.

Doch Pompeo sprach auch Klartext über Handelspolitik und internationale Konflikte. Zölle seien für ihn nicht das grösste Problem – viel gravierender seien nichttarifäre Handelshemmnisse, von denen es in Europa zu viele gebe. In einer offenen Diskussion erklärte er: «Handelsverträge müssen neu gedacht werden, aber mit Weitsicht, nicht mit Reflexen.» Zur Frage der Ukraine sagte er: «Der Westen darf keinen Rückzug signalisieren. Wenn Aggression als erfolgreich wahrgenommen wird, wird es mehr davon geben.»

Für Pompeo ist wirtschaftliche Stärke untrennbar mit politischer Führungsfähigkeit verbunden. Und Bildung sei der entscheidende Hebel dafür – gerade in unsicheren Zeiten.


Die komplette Rede von Mike Pompeo lesen Sie hier.

Globale Perspektiven – lokale Antworten

Die Relevanz des Schweizer Modells blieb auch den internationalen Gästen nicht verborgen. Indiens Handelsminister Piyush Goyal etwa zeigte sich begeistert vom System der dualen Ausbildung: «Wenn wir das Schweizer Modell adaptieren, können wir auch in Indien Millionen junger Menschen eine echte Perspektive geben», sagte er. Bildung, so Goyal, sei weit mehr als Schulwissen – sie sei der Schlüssel zu wirtschaftlicher Teilhabe.

Mike Pompeo, ehemaliger US-Aussenminister, schlug in seiner pointierten Rede einen Bogen von der Geopolitik zur Berufsausbildung. «Nationen, die in Bildung investieren, sind auch jene, die in der Welt etwas bewegen», sagte er. Und: «Der Wettbewerb der Systeme entscheidet sich nicht nur an Grenzen – sondern in Klassenzimmern und Werkstätten.»

Fazit: Die Lehre bleibt Schlüssel zur Zukunft

Der Swissmem-Industrietag 2025 zeigte eindrücklich: Die Berufslehre ist mehr als ein Relikt aus industriellen Tagen. Sie ist ein flexibles, anpassungsfähiges Modell mit grosser Strahlkraft – national wie international. Damit sie das bleibt, braucht es Mut zur Veränderung, Bereitschaft zur Kooperation und ein klares Bekenntnis zum Nachwuchs. Die nächste Generation wartet nicht – sie will gestalten. Und sie braucht Werkzeuge, nicht nur Worte.

Goyal am Industrietag – das sagte er

Indiens Handelsminister Piyush Goyal besuchte den Swissmem-Industrietag als politisch hochrangiger Gast – doch im Scheinwerferlicht stand nicht nur er. Seine Aussagen zeigten, wie sehr das Schweizer Berufsbildungssystem weltweit als Vorbild dient. «Wenn wir das Schweizer Modell adaptieren, können wir auch in Indien Millionen junger Menschen eine echte Perspektive geben», sagte Goyal. Er sprach von einem Bildungssystem, das nicht nur Wissen vermittle, sondern auch soziale Mobilität ermögliche. Besonders beeindruckt zeigte er sich vom Zusammenspiel von Staat, Wirtschaft und Schulen, das in der Schweiz den Erfolg der dualen Ausbildung garantiere. Für ein aufstrebendes Land wie Indien sei das eine Chance, den demografischen Bonus in wirtschaftliche Stärke zu verwandeln.

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Impressum

Text: Eugen Albisser

Bildquelle: Swissmem

Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Informationen

https://www.industrietag.ch/Swissmem/industrietag

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Veröffentlicht am: 13.06.2025

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