Manchmal reicht ein Update

Neue Presse von Tox Pressotechnik verbessert Clinch-Prozess

Manchmal reicht ein Update

Neue Presse von Tox Pressotechnik verbessert Clinch-Prozess

Das Tox-Kraftpaket X-K in Kompaktbauweise stellt bei sechs bar Druckluft Presskräfte bis 771 Kilonewton bereit.

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Ein Automobilzulieferer in Tschechien wollte die Fertigung von Tank Straps effizienter gestalten. Doch nicht das Werkzeug, sondern die veraltete Presse bremste die Produktivität. Mit einem neuen Pressensystem von Tox Pressotechnik gelang dem Unternehmen ein Update, das den Clinch-Prozess verbesserte.


Redaktionelle Bearbeitung durch Technik und Wissen
Zuständiger Redaktor: Eugen Albisser

Wie lässt sich ein bewährter Fertigungs- und Montageprozess optimieren, ohne in ein komplett neues Produktions-Equipment investieren zu müssen? Vor dieser Frage stand ein tschechischer Zulieferer von Automotive-Komponenten, als es um die Herstellung von Tank Straps – Metallgurte zur Befestigung von Kraftstofftanks – ging. Um zwei vorgefertigte Blechteile durch Clinchen zu verbinden, kamen bis dato ein Mehrpunkt-Werkzeug der Tox Pressotechnik GmbH & Co. KG und ein vorhandenes Pressensystem zum Einsatz.

Eine im Prinzip stimmige Kombination, die jedoch nicht mehr den geforderten Output brachte. Der Clinch-Vorgang war schlichtweg ineffizient geworden.

Die Produktions-Verantwortlichen analysierten den gesamten Prozess: Das Mehrpunkt-Werkzeug zum vierfachen Tox-Clinchen in einem Arbeitshub bestand die strenge Prüfung. Die veraltete Presse hingegen konnte mit den Anforderungen nicht mehr mithalten. Daher entschied sich der Zulieferer, in ein rationelleres Pressensystem zu investieren. Aufgrund der Zufriedenheit mit dem Werkzeug von Tox orderten die Tschechen ein Pressensystem von Tox Pressotechnik: Die universell nutzbare C-Gestell-Presse der Baureihe PC machte das Rennen.

Tank Strap: mit vier Clinch-Punkten miteinander verbunden
Der Tank Strap wurde mittels Tox-Mehrpunkt-Werkzeug in einem Hub mit vier Clinch-Punkten miteinander verbunden werden. (Bild: Tox Pressotechnik)

Das Messen der Presskraft während des Fügeprozesses

Zur Bedienung der Presse ist eine Zwei-Hand-Steuerung des Typs Tox-STE 328 installiert. Um sowohl die Qualität als auch die Parameter im Blick zu haben sowie dokumentieren zu können, orderte der tschechische Automobilzulieferer die Prozessüberwachung Tox-CEP 400 T von Tox Pressotechnik. Diese ist speziell für den Clinch-Vorgang ausgelegt und misst die Presskraft während des Fügeprozesses. Ziel ist, dass die Restbodendicke im Clinch-Punkt – Kontrollmass X genannt – eingehalten wird. Signalisiert das Wegmesssystem, dass das Werkzeug die zum Clinchen erforderliche Strecke zurückgelegt hat, werden die gemessenen Presskräfte mit den Soll-Presskräften verglichen. Liegen diese innerhalb der vorgegebenen Parameter, ist das Kontrollmass erreicht und der Tox-Punkt in Ordnung. Für die Sicherheit der Arbeiter vor Ort sorgt eine dreiseitige Einhausung aus Aluprofilen und Makrolon-Schutzscheiben.

Mehrpunkt-Clinch-Werkzeug in Eigenregie eingebaut

Nach der Lieferung aus dem baden-württembergischen Weingarten, dem Sitz der Tox Pressotechnik, bauten die Anwender das vorhandene Mehrpunkt-Clinch-Werkzeug in Eigenregie in das neue Pressensystem ein. Mit dem Ergebnis ist der Zulieferer voll zufrieden: Er erhielt eine moderne und effiziente Lösung einschliesslich lückenloser Prozess- und Qualitätsüberwachung aus einer Hand. Und da das Pressensystem universell nutzbar ist, kann das Werkzeug je nach Bedarf schnell ausgetauscht und die Presse flexibel für künftige Aufgaben umgerüstet werden.

Die Pressen des Typs PC

Bei den Pressen des Typs PC von Tox Pressotechnik handelt es sich um standardisierte Präzisionspressen, die auf einem massiven geschweissten Grundgestell basieren. Dieses zeichnet sich durch eine sehr stabile Bauweise sowie durch eine minimale Aufbiegung aus. Entsprechend der Anwendung entschied sich das Unternehmen für eine Presse der Baugrösse PC 075, ausgelegt für maximale Presskräfte bis 771 Kilonewton und ausgerüstet mit einer 4-Säulen-Stösselführung vom Typ STOE. Diese erhöht die Führungsqualität des Kolbens zusätzlich und sichert somit die exakte Ausführung.

Die Aufnahme des vorhandenen Werkzeugs

Zur Aufnahme des vorhandenen Werkzeugs musste lediglich die Abmessung des Pressentischs in der Standard-Breite von 446 Millimetern auf 596 Millimeter angepasst werden, während die Länge unverändert blieb. Ausserdem mussten die Techniker von Tox Pressotechnik den Werkzeug-Einbauraum von 400 auf 650 Millimeter erhöhen sowie den Werkzeughub um 45 Millimeter vergrössern. Für die notwendige Presskraft sorgt der pneumohydraulische Antriebszylinder Tox-Kraftpaket X-K. Seine spezielle Bauform mit kürzerer Gesamtlänge ist ideal für eingeschränkte Bauräume.

Kompakt: Zylinder und Druckübersetzer nebeneinander angeordnet

Um eine möglichst kompakte Einheit zu bilden, sind Zylinder und Druckübersetzer nebeneinander angeordnet. Dabei besitzt der Antrieb trotz seiner kurzen Ausführung eine hohe Leistungsdichte: Aus sechs bar Druckluft erzeugt er eine Presskraft von bis zu 771 Kilo-Newton. Der maximale Hub beträgt 300 Millimeter, davon 21 Millimeter als Krafthub. Der einstellbare Hub ermöglicht es, das Werkzeug weit zu öffnen, um die zu clinchenden Tankgurt-Komponenten ungehindert einlegen und die montierten Bauteile schnell entnehmen zu können. Darüber hinaus erfolgt der Zustellhub bis zum Erreichen des Krafthubs sowie der Rückhub nach dem Clinchen schnellstmöglich, um die Nebenzeiten zu minimieren.

Impressum

Textquelle: Tox Pressotechnik

Bildquelle: Tox Pressotechnik

Publiziert von Technik und Wissen

Informationen

Tox Pressotechnik
tox-pressotechnik.com

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