Grösste Herausforderung anpacken
Vorschau EMO 2019 - Neuheiten, Produkte, Highlights
Grösste Herausforderung anpacken
Vorschau EMO 2019 - Neuheiten, Produkte, Highlights
Es ist wieder EMO-Zeit. Vom 16. bis 21. September 2019 präsentieren internationale Hersteller von Produktionstechnologie in Hannover ihre Technologien. Smarte Produkte stehen einmal mehr im Mittelpunkt. Was Firmen darunter verstehen, zeigt eine kleine Auswahl an Neuheiten.
«Alle wichtigen Hersteller von Produktionstechnik präsentieren sich in Hannover auf der grössten und umfangreichsten Leistungsschau für die Industrieproduktion. Da will keiner fehlen», sagt Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim EMO-Organisator VDW. Allein aus der Schweiz sind es knapp über 100 Unternehmen. Mit dabei sind unter anderen Agathon AG, Fritz Studer AG, GF Machining Solutions International SA und Starrag AG.
Unter dem Motto «Smart technologies driving tomorrow’s production!» adressiert die EMO Hannover eine der grössten Herausforderungen für die Industrie. «Entscheidend für die intelligente Fabrik ist die übergreifende Vernetzung von Menschen, Anlagen und Geschäftsprozessen entlang der gesamten Wertschöpfungskette», beschreibt sie Schäfer vom VDW. Welche Neuheiten und Produkte die intelligente Fabrik brauchen kann, zeigen wir unter anderem mit folgender Auswahl.
Zeigen, was 3D-Druck zu leisten vermag
Trumpf – Das Ditzinger Unternehmen will auf der EMO zeigen, wie der 3D-Druck verschiedene Industriebranchen voranbringt. Zu den eindrücklichen Beispielen gehören personalisierte Gesichts- und Kieferimplantate und Halterungen für Kommunikationssatelliten, die dank optimierter Geometrie das Gewicht von 164 g auf nur noch 75 g senken konnten.
In einem weiteren Projekt hat Trumpf mit der Firma USB Düsen und der Hochschule Heilbronn die Vorteile von 3D-Druck bei der Herstellung von Reinigungsdüsen für Abwasserkanäle unter Beweis gestellt. Solche Düsen sitzen rings um den Kopf von Reinigungsbomben, die auf einem Schlitten durch grössere Abwasserkanäle gleiten. Aus ihnen spritzt mit einem Druck von 300 Bar ein Wasserstrahl heraus, der den Schmutz löst.
Obwohl die Düsen simpel aufgebaut sind, benötigen Mitarbeiter dafür vier Fertigungsschritte: Rohmaterial schneiden und zu einem Gewinde formen, eine Mutter hineinfräsen und einen Keramikansatz einkleben. Der Mitarbeiter muss dabei nicht nur ständig die Maschine wechseln, es kommt beim Kleben auch oft zu Ungenauigkeiten. Bei der 3D-gedruckten Variante fallen das Fräsen und das Kleben weg. Zudem ist keine Nacharbeit nötig, da die Konstruktion ohne Stützstrukturen auskommt.
Der Prozess ist softwaregesteuert und damit viel genauer als das Kleben von Hand. Messungen zeigen, dass sich die Herstellungszeit um 53 Prozent reduziert. Erstmals ist eine serielle Fertigung von bis zu 10000 Teilen pro Jahr möglich. Auch der Strahl verläuft ruhiger und die Trumpf-Entwickler rechnen mit einem geringeren Wasserverbrauch und einer besseren Reinigungsleistung.
Halle 09/K02 – www.trumpf.com
Etwas Revolutionäres kommt – nur was?
Sandvik – Der Werkzeughersteller Sandvik wird auf der EMO einem Bohrer vorstellen und gibt sich geheimnisvoll. «Es stellt eine revolutionäre, einfach zu bedienende Lösung für effizientes und zuverlässiges Bohren dar. Dieses bahnbrechende Werkzeug bietet eine beispiellose Leistung bei niedrigen Kosten und liefert gleichzeitig gleichbleibende Bohrungsdurchmesser bei geringerem Geräuschpegel als die bisherigen Produkte seiner Generation», heisst es in der Vorankündigung.
Mehr weiss man bereits über den neuen CoroMill 390 in Leichtbauweise mit additiv gefertigtem Fräserkörper. In Kombination mit Silent Tools-Fräsadaptern dämpft der Fräser dank seiner Leichtbauweise Vibrationen in anspruchsvollen Anwendungen mit grossen Überhängen und maximiert so die Stabilität und Produktivität.
Neben dem auf der EMO vorgestellten Angebot an Werkzeugen sollen auch die digitalen Lösungen nicht zu kurz kommen. Eines der Highlights ist die aktualisierte «CoroPlus ToolPath»-Software für das PrimeTurning-Verfahren, dem kürzlich vorgestellten Konzept von Sandvik Coromant zum Drehen in alle Richtungen.
Die «CoroPlus ToolPath»-Software wurde entwickelt, um Hersteller, die die PrimeTurning-Technologie verwenden, bei der Beschleunigung ihrer Betriebs- und Planungsprozesse zu unterstützen. Darüber hinaus bietet die Software nun die Möglichkeit, CAD-Modelle zu importieren und 3D-Simulationen mit Kollisionsprüfung zu erstellen.
Diesem ganzheitlichen Ansatz entsprechend stellt Sandvik Coromant eine weitere Neuheit vor, die es mit Sensoren ausgestatteten Werkzeugen wie der «Silent Tools Plus»-Lösung ermöglicht, Daten direkt an die Maschine zu senden. Auf diese Weise können Bearbeitungsprozesse in Echtzeit überwacht und gesteuert werden.
Halle 5, Stand B06 – www.sandvik.coromant.com
Neben dem auf der EMO vorgestellten Angebot an Werkzeugen sollen auch die digitalen Lösungen nicht zu kurz kommen. Eines der Highlights ist die aktualisierte «CoroPlus ToolPath»-Software für das PrimeTurning-Verfahren, dem kürzlich vorgestellten Konzept von Sandvik Coromant zum Drehen in alle Richtungen.
Die «CoroPlus ToolPath»-Software wurde entwickelt, um Hersteller, die die PrimeTurning-Technologie verwenden, bei der Beschleunigung ihrer Betriebs- und Planungsprozesse zu unterstützen. Darüber hinaus bietet die Software nun die Möglichkeit, CAD-Modelle zu importieren und 3D-Simulationen mit Kollisionsprüfung zu erstellen.
Diesem ganzheitlichen Ansatz entsprechend stellt Sandvik Coromant eine weitere Neuheit vor, die es mit Sensoren ausgestatteten Werkzeugen wie der «Silent Tools Plus»-Lösung ermöglicht, Daten direkt an die Maschine zu senden. Auf diese Weise können Bearbeitungsprozesse in Echtzeit überwacht und gesteuert werden.
Halle 5, Stand B06 – www.sandvik.coromant.com
Automatisierte Version von Neo
Agathon – Das Schweizer Unternehmen Agathon brachte an der vergangenen EMO die Laserbearbeitungsmaschine Neo auf den Markt – als Lösung für die Vorbearbeitung von Wendeschneidplatten mit Superhartstofftipps. Nun kommt erstmals die automatisierte Version der Neo live zum Einsatz. Betriebe, die auf eine Neo mit Automation setzen, sind in der Lage, in die bedienerarmen Schichten hineinzuarbeiten und ausserdem ihre personellen Ressourcen während den voll bedienten Schichten optimal zu nutzen. Gemeinsam mit der Maschine bildet die Automationseinheit der Neo ein Produktivitätspaket auf insgesamt rund zwei Quadratmetern Grundfläche.
Trotz ihrer kompakten Bauart bietet die Automationseinheit Platz für zwei Paletten. Somit kann der Anwender wählen, ob er den Auftrag über einen langen Zeitraum wenig- oder unbeaufsichtigt bearbeiten oder aber Roh- und Fertigteile in jeweils separaten Paletten voneinander trennen möchte, um die Prozesssicherheit weiter zu erhöhen. Apropos Bauart: Die Automation der Neo und die der Agathon-Schleifmaschinen sind aus einem Guss. Das heisst, dass die gleichen Werkzeuge und Anbauteile sowie dieselben gängigen Paletten verwendet werden und von bestehenden Agathon-Anwendern nicht notwendigerweise neu beschafft werden müssen.
Zudem ist dadurch eine rasche Übergabe der vorbearbeiteten Teile an die Schleifmaschine und somit eine nahtlose Prozesskette für Vor-/Endbearbeitung sichergestellt. Auch das HMI der Automationseinheit hat das gleiche Erscheinungsbild wie das der Agathon-Schleifmaschinen. Für den Bediener mit Erfahrung auf den entsprechenden Maschinen reduziert sich der Schulungs- und Trainingsaufwand somit auf ein Minimum.
Halle 6, Stand F18 – www.agathon.ch
Kleine Werkzeuge hochgenau spannen
Albrecht Präzision GmbH & Co. KG [– Das schwäbische Unternehmen Albrecht Präzision GmbH & Co. KG hat ihr Produktprogramm um das Micro Präzisions-Spannfutter erweitert. Damit können Anwender Werkzeuge mit Durchmessern von einem bis zu sechs Millimetern variabel, sicher und hochgenau spannen.
Das neue Micro Präzisions-Spannfutter ist in verschiedenen Längen erhältlich und zeichnet sich durch eine sehr schlanke Störkontur von D1=13,5 mm aus. Der Anwender kann zwischen einer Peripherie- oder Zentralkühlung wählen. Die Peripheriekühlung steigert zum Beispiel durch einen zusätzlichen Kühl- und Spüleffekt die Prozessfähigkeit. Gegenüber einem Schrumpffutter zeigt das neue Spannfutter deutlich bessere Dämpfungseigenschaften. Für eine hohe Prozesssicherheit sorgen der perfekte Rundlauf von ≤ 3 µm 2,5xD, sowie die hohe Spannkraft und da das Futter so schlank ausgeführt ist, eignet es sich auch für schwer zugängliche Bearbeitungszonen.
Das Micro Präzisions-Spannfutter erreicht eine Drehzahl von bis zu 40’000 Umdrehungen in der Minute. Albrecht hat die neue Spannhülse mit einem flachen Kegelwinkel gestaltet und mit einer zweiten, zylindrischen Führung versehen, um damit eine hohe Spannkraft, Biegesteifigkeit und Präzision zu erreichen. Der mitgelieferte Innen-Sechskantschlüssel ermöglicht dem Anwender das einfache Öffnen und Schliessen. Die Spannhülse ist zudem spezialbeschichtet, was die Lebensdauer signifikant verlängert.
Das mobile Lasersystem ALFlak. Videoquelle: Youtube-Kanal Alphalaser
Mobiles Schweissen und Fräsen
Alphalaser – Eine hohe Laserleistung, gepaart mit vielfältigen Bearbeitungsmöglichkeiten, zeichnen das mobile Lasersystem ALFlak 900 F aus: Drahtschweissen manuell oder automatisiert über Drahtförderer, Pulverauftragsschweissen geteacht oder programmiert und noch einfacher per 3D-Scan der Werkstückoberfläche.
Flexibel ist das System auch bei der Grösse der Werkstücke. Egal, ob tonnenschwere Form oder Kleinteile, Serienfertigung oder Einzelteil. Durch die spezielle Anordnung der Verfahr-Achsen können grosse Formen ebenso geschweisst werden wie Kleinteile. Rundnähte werden mit einer Drehachse ausgeführt und Bleche auf einer magnetischen Halterung fixiert. Die Maschine ist schnell auf die jeweilige Aufgabe eingerichtet und muss nicht programmiert werden.
Wiederkehrende Schweissaufgaben bei der Serienfertigung können unkompliziert ohne weitere CNC-Kenntnisse eingeteached werden. Standardmässig stehen die Schweissmodi gepulst oder CW (Dauerstrich) zur Verfügung, die je nach Anforderung auch innerhalb eines Programmablaufs geändert werden können. Die Prozessbeobachtung erfolgt über ein Stereo-Mikroskop und kann bei Serienteilen durch eine Kamerabeobachtung ergänzt werden.
Und weil nach dem Aufschweissen noch nicht Schluss ist und in der Regel die Werkstücke nachbearbeitet werden müssen, kommt nun auch noch etwas Neues ins Spiel: die mobile Fräsmaschine von Picum. Diese Firma ist eine Ausgründung aus dem Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen der Universität Hannover. Picum MT realisiert hochgenaue mobile Fräsmaschinen. Eine Picum Maschine wiegt nur etwa 150 kg – sie wird einfach zum Bauteil gebracht, auf oder neben dem Bauteil befestigt und realisiert spanende Bearbeitungsaufgaben vollautomatisiert.
Nach dem initialen Ausrichten der Maschine über der Bearbeitungsstelle – dieses Ausrichten erfordert keine Genauigkeit – ermittelt das System die Lage und Orientierung zum Bauteil und generiert den erforderlichen Bearbeitungscode ganz automatisch. Die erreichbare Genauigkeit von Picum liegt im Bereich von wenigen Hundertsteln und kann somit mit der einer stationären Fräsmaschine mithalten.
Halle 16/F22 – www.alphalaser.de
Kristallklarer Kühlschmierstoff
Blaser Swisslube – Zu den neuen Technologien aus dem Haus Blaser Swisslube gehören das kristallklare Synergy 735, das Hochleistungs-Schleiföl Blasogrind GTC 7 sowie das neuste B-Cool MC 610 für die Mischfertigung.
Die Vorteile von Synergy 735: Der neutrale Geruch und eine hervorragende Hautverträglichkeit des vollsynthetischen Produktes. Der wassermischbare und ölfreie Kühlschmierstoff soll laut Angaben des Herstellers «makellose Oberflächen auch bei sensiblen Aluminiumlegierungen» ergeben.»
Auch das Schleiföl Blasogrind GTC 7 wird auf der Messe vorgestellt. Dieses bietet schnellen Luftaustrag für eine optimale Kühlung und ist sowohl für das Werkzeugschleifen wie auch das Profil- und Tiefgangschleifen geeignet.
Als neuste Innovation präsentiert Blaser Swisslube das wassermischbare B-Cool MC 610: ein Kühlschmierstoff für die Mischfertigung, geeignet für die Zerspanung von Guss, Stahl, rostfreiem Stahl, Aluminium, Kupfer und Kupferlegierungen. Die Emulsion zeichnet sich durch ihre Stabilität und Filtrierbarkeit aus und weist – auch bei Bearbeitung von Guss- und Kupferlegierungen – keine Farbveränderungen auf.
Am Blaser-Stand wird der Markenbotschafter des Emmentaler Unternehmens, Titan Gilroy (Auftaktbild) und sein Team persönlich vor Ort sein.
Halle 06/J60 – www.blaser.com
Impressum
Textquelle: diverse
Bildquelle: diverse
Publiziert von Technik und Wissen
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