Mittlerweile umfasst der gesamte Igus Campus in Köln, wo das Unternehmen produziert, testet und forscht, rund 218.000 Quadratmeter. (Quelle: Igus GmbH)
Mittlerweile umfasst der gesamte Igus Campus in Köln, wo das Unternehmen produziert, testet und forscht, rund 218'000 Quadratmeter. (Bild: Igus GmbH)

Trotz Umsatzrückgang bleibt Igus auf Wachstumskurs – mit einem Innovationsfeuerwerk, nachhaltigen Produktneuheiten und Investitionen in die Nähe zum Kunden setzt der Kunststoffspezialist 2025 klare Zeichen, auch in der Schweiz.


Autor: Eugen Albisser
Textquelle: Igus

Trotz eines leichten Umsatzrückgangs konnte der Kunststoffspezialist Igus im Geschäftsjahr 2024 erneut seine Innovationskraft unter Beweis stellen und die Zahl aktiver Kunden um 5 Prozent steigern. Das Kölner Unternehmen erreichte mit 1,105 Milliarden Euro nahezu das Vorjahresniveau – ein Rückgang von lediglich 2,5 Prozent. Mit insgesamt 277 Neuheiten stellt Igus auf der Hannover Messe 2025 einen Rekord an Innovationen vor.

Fokus auf nachhaltige Kunststofflösungen

Unter dem Motto «Go Zero Lubrication» präsentiert Igus 2025 eine Vielzahl schmierfreier Produkte. Besonders hervorzuheben ist die vollständige Umstellung der Energiekettenserie E2.1 auf Recyclingmaterialien. Diese bestehen unter anderem aus Post-Consumer-Rezyklaten wie alten Fischernetzen und ausgedienten Energieketten, die im Rahmen des unternehmenseigenen chainge Programms gesammelt werden. Durch den Einsatz dieser Materialien reduziert sich der CO₂-Fussabdruck um bis zu 80 Prozent.

Auch im Bereich Gleitlager bringt Igus PTFE-freie Varianten seiner Standardmaterialien iglidur G, X und H auf den Markt – ohne Einbussen bei Leistung oder Preis. Diese Entwicklung ist eine direkte Antwort auf strengere gesetzliche Vorgaben bezüglich sogenannter Ewigkeitschemikalien.

Investitionen für mehr Kundennähe weltweit

«Der Kunde steht im Zentrum all unserer Aktivitäten», sagt Michael Blass, Geschäftsführer e-kettensysteme bei Igus. Entsprechend investiert das Unternehmen weltweit in die Erweiterung von Standorten und die Nähe zum Kunden: In Shanghai wird die Fläche von 25'000 auf 70'000 Quadratmeter ausgebaut, in Bangalore hat sich die Produktionsfläche verdreifacht. In den USA entsteht derzeit eine neue Spindelfertigung.

Auch in Europa wird weiter investiert: In Süddeutschland übernimmt Igus die Firma Elko Verbindungstechnik, um Konfektionierungskapazitäten für die Automobil- und Maschinenbauindustrie auszubauen. Der Standort Köln entwickelt sich ebenfalls weiter – mit neuen Automatisierungslösungen, etwa patentierten Crimp-Towers oder dem verstärkten Einsatz autonomer Transportfahrzeuge (AGVs).

Schweiz: Umsatz leicht rückläufig, Team aber wächst

In der Schweiz erzielte die Tochtergesellschaft Igus Schweiz GmbH im Jahr 2024 einen Umsatz von 12,8 Millionen Franken – auf dem Niveau von 2021. Trotz der konjunkturellen Abkühlung in der MEM-Industrie investierte das Unternehmen weiter in Personal und Infrastruktur. Die Anzahl Mitarbeitender stieg auf 31.

«Gerade in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten setzen wir auf Nähe zum Kunden und investieren gezielt in neue Mitarbeitende, um langfristig erfolgreich zu bleiben», betont Andreas Leppert, Geschäftsführer der Igus Schweiz. Wichtige Wachstumstreiber seien insbesondere die Medizintechnik, die Verpackungsindustrie sowie Anwendungen im Bühnenbau und in der Lebensmittelindustrie.

Digitalisierung und Automatisierung als zentrale Pfeiler

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf digitalen Services und der Automatisierung. Online-Tools wie Konfiguratoren, ein KI-gestützter Chat sowie eine Whatsapp-Business-Integration sollen die Kundenbetreuung effizienter und flexibler gestalten. Zudem erweitert Igus seine Aktivitäten im Bereich Low-Cost-Automation. Die neu entwickelte glide-chain G4.42 eignet sich besonders für einfache Anwendungen wie Hallenkrane – bei reduzierten Kosten und verbesserter Effizienz.

Ein besonderes Highlight ist der erste humanoide Roboter aus Hochleistungskunststoff, der auf Basis des ReBeL Move entwickelt wurde. Ziel ist es, automatisierte Anwendungen noch zugänglicher und wirtschaftlicher zu machen – mit einem angestrebten Return on Investment unter einem Jahr.

Nachhaltigkeit fest verankert

Igus verfolgt konsequent das Ziel, bis Ende 2025 klimaneutral in den Bereichen Gebäude und Produktion (Scope 1 und 2) zu sein. Aktuell sind 92 Prozent erreicht. Investitionen in Photovoltaikanlagen, Fassadenbegrünung sowie ein eigens entwickeltes Heizsystem, das Maschinenabwärme nutzt, unterstützen dieses Ziel.

Auch Produkte wie das igus Bike zeigen, wie Innovation und Nachhaltigkeit kombiniert werden können. Das zu 90 Prozent aus Kunststoff bestehende Fahrrad kommt ohne Schmierung aus und wird zunehmend aus recycelten Materialien gefertigt – unter anderem aus alten Fischernetzen. Im Rahmen des 60-Jahr-Jubiläums tourt es 2025 durch verschiedene Länder, um Kundenanwendungen vor Ort zu zeigen.

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