Die WireSense-Technologie benötigt keinerlei Hardwarekomponenten – stattdessen nutzt sie die Drahtelektrode als Sensor, der das Bauteil mit einer hochfrequenten reversierenden Drahtbewegung abtastet. Vor Beginn dieses Abtastvorgangs wird am Schweissdraht eine äusserst geringe Sensorspannung angelegt und der Strom gleichzeitig auf ein Minimum limitiert. Fährt der Roboter beim Start des WireSense-Vorgangs auf die gewünschte Position, berührt der Schweissdraht im nächsten Schritt das Bauteil und es entsteht ein Kurzschluss ohne Lichtbogenzündung. Dieser wird anschliessend durch Abheben des Drahtes wieder aufgebrochen. Die im Kurzschlussmoment entstandene Schweissdrahtpositionsänderung wird innerhalb der intelligenten Stromquelle TPS/i mittels spezieller Auswertealgorithmen analysiert und als Höhenmesssignal bereitgestellt. Die reversierenden Drahtbewegungen erfolgen im Millisekunden-Takt. Durch das Auswerten der einzelnen Höheninformationen ermittelt der Roboter nicht nur den Kantenverlauf und die Lage der einzelnen Bleche zueinander, sondern auch die tatsächliche Kantenhöhe.
Handelt es sich um Überlappnähte wie bei den Druckluftbehältern von SAG, erkennt WireSense den Schweissnahtverlauf, reagiert auf eventuelle Abweichungen und korrigiert das ursprünglich erstellte Schweissprogramm.
WireSense kann sowohl bei Stahl, Edelstahl, Aluminium als auch anderen Legierungen gleichermassen eingesetzt werden. Besonders beim Werkstoff Aluminium, dem Hauptwerkstoff der SAG Group, spielt das Fronius Assistenzsystem seine Qualität aus: Bei diesem Material stossen optische Messsysteme wegen der spiegelnden Oberfläche häufig an ihre Grenzen – WireSense dagegen nicht.