Durch innovative Recyclingverfahren gelingt es Ceratizit, Hartmetallprodukte umzuwandeln
Durch innovative Recyclingverfahren gelingt es Ceratizit, Hartmetallprodukte nach Gebrauch in wiederverwertbares Pulver umzuwandeln, aus dem schliesslich wieder hochwertige Zerspanungswerkzeuge entstehen. Foto: Ceratizit Deutschland GmbH

Klimaschutz beginnt in der Fertigung: Auf der EMO Hannover 2025 zeigen führende Unternehmen der Metallbearbeitung, wie Nachhaltigkeit, Effizienz und Technologie zu einer starken Allianz werden. Der Fachartikel beleuchtet konkrete Praxisbeispiele – vom Recyclingprozess bis zur energieeffizienten Schleifmaschine.


Textquelle: EMO
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Auf der EMO Hannover 2025 steht Nachhaltigkeit im Fokus. Vier Unternehmen der Metallbearbeitung demonstrieren, wie ökologische Verantwortung, technische Innovation und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen.

CO2-Bilanz als Industriestandard: Ceratizit setzt neue Massstäbe

Die Ceratizit Deutschland GmbH aus Kempten verfolgt eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie. Herzstück ist ein eigens entwickelter Recyclingprozess, der es ermöglicht, Hartmetallwerkzeuge zu über 99 % aus Sekundärrohstoffen herzustellen. So wird der Product Carbon Footprint (PCF) deutlich reduziert. Parallel dazu arbeitet Ceratizit an einem einheitlichen Standard zur CO2-Klassifizierung von Zerspanungswerkzeugen. Eine neue Fräserlinie mit 30 % höherer Performance unterstreicht den Anspruch: hohe Effizienz bei minimalem ökologischem Fussabdruck.

Verpackung, Photovoltaik, Nachschliff: Ingersoll reduziert auf vielen Ebenen

Nachhaltigkeit gehört bei Ingersoll Werkzeuge GmbH aus Haiger zur Unternehmensphilosophie. Dazu zählen nachhaltige Verpackungen ebenso wie der Nachschliff von Vollhartmetall-Werkzeugen. Highlight ist die eigene PV-Anlage mit 700'000 kWh jährlicher Stromerzeugung – das spart rund 184 Tonnen CO2 pro Jahr. Auch bei der Maschinenbeschaffung zählt Energieeffizienz zu den wichtigsten Kriterien.

Die neue Vollhartmetall (VHM)-Fräserlinie von Ceratizit
Die neue Vollhartmetall (VHM)-Fräserlinie von Ceratizit wird zu 99% aus wiederaufbereiteten Rohstoffen hergestellt und überzeugt durch 100% Performance. Foto: Ceratizit Deutschland GmbH

Kombinationswerkzeuge und MMS: Mapal denkt Werkzeuge neu

Die Mapal Dr. Kress SE & Co. KG setzt auf durchdachte Werkzeugkonzepte. Kombinationswerkzeuge reduzieren Bearbeitungszeiten, senken Energieverbrauch und Materialeinsatz. Werkzeuge mit Minimalmengenschmierung verringern den Verbrauch von Kühlschmierstoffen drastisch. Zudem ermöglicht Mapal durch Nachschliff, neue Beschichtungen und modulare Systeme eine lange Lebensdauer seiner Produkte. Das Hydrodehnspannfutter Uniq steht exemplarisch für diese Philosophie: langlebig, effizient, prämiert.

Präzisionswerkzeuge aus dem Hause Mapal
Präzisionswerkzeuge aus dem Hause Mapal bereiten den Weg zu nachhaltigen und effizienten Fertigungsprozessen. Foto: Mapal Dr. Kress SE & Co. KG

Ressourceneffizienz durch Maschinenbau: Kapp Niles als Best-Practice

Die Kapp Niles GmbH & Co. KG optimiert ihre Schleifmaschinen mit Blick auf Energie- und Materialeinsatz. Durch FEM-gestützte Konstruktion werden leichtere, steifere Komponenten möglich. Frequenzgeregelte Pumpen, smarte Abschaltfunktionen und recycelbare Mineralgussteile senken den Energieverbrauch deutlich. Auch im Sinne der neuen EU-Ökodesign-Verordnung sieht das Unternehmen Nachhaltigkeit als Innovationsmotor und Wettbewerbsvorteil.

Wälzschleifen einer Verzahnung für E-Mobilitätsanwendungen
Wälzschleifen einer Verzahnung für E-Mobilitätsanwendungen mittels eines kombinierten Werkzeuges mit Polieranteil zur Erzeugung besonders hoher Oberflächengüten. Foto: Kapp Niles

Fazit: Nachhaltigkeit ist kein Add-on mehr, sondern industrielle Praxis

Die Beispiele der EMO-Aussteller zeigen, wie vielfältig Nachhaltigkeit heute in der Produktion umgesetzt wird – von der Werkzeugentwicklung über die Verpackung bis zur Maschinenkonstruktion. Sie sind nicht nur Ausdruck technologischen Fortschritts, sondern auch ein Signal für die Zukunftsfähigkeit der Branche.

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