Silvio Piller (45) arbeitete nach seiner Ausbildung zum Elektroniker zunächst einige Jahre als Servicetechniker, bevor er als 25-Jähriger in den Vereinigten Staaten von Amerika zwei Jahre lang als Application Engineer arbeitete. Nach der rückblickend sehr guten Erfahrung orientierte er sich in Richtung Verkauf, für den er sich mit verschiedenen Weiterbildungen qualifizierte. Er arbeitete lang Jahre als Area Sales Manager und zuletzt als Verkaufs- und Marketingleiter eines KMU.
Die neue Servopress-600-Reihe oder auch die PRC700- und 7000-Systeme bieten enormes Potenzial für den Schweizer Markt. Im Gespräch mit den neuen Verkaufsleiter Silvio Piller von Schmidt Technology.
Eine Expertise Ihres ehemaligen Arbeitgebers waren präzise Online-Messsysteme. Bei Ihrem neuen Arbeitgeber haben Sie es ebenfalls wieder mit hochgenauen Geräten zu tun. Mit welchen genau?
Wir bei Schmidt Technology erfassen mit unseren Pressen hochgenau Kraft und Weg. Mit unseren Systemen kann daher in Produktionen mit exakt vorgegebenen Kräften äusserst präzise in vorgegebene Positionen gefahren und so eine hervorragende Qualität erreicht werden. Die Datenschnittstellen unserer Pressen ermöglichen es im Weiteren, diese Qualität für jedes Bauteil zu dokumentieren.
Wegen Industrie 4.0 und der Digitalisierung von Prozessen?
Genau. Die Idee von Industrie 4.0 ist ja, Produktion transparent zu machen. Unsere Pressen helfen dabei, indem sie die Produktionsdaten systematisch erfassen und übergeordneten Systemen zur Verfügung stellen, um beispielsweise den Prozess weiter zu optimieren oder die Fertigungsqualität weiter zu erhöhen.
Pressen mit absoluter Präzision
Beim Begriff «Pressen» habe ich das Bild von riesigen Anlagen in der Automobilindustrie im Kopf. Ihre Lösungen kommen jedoch wesentlich kleiner daher. Was sind Ihre Zielmärkte?
Wenn Sie die grossen Pressen ansprechen, ist das natürlich eine andere Liga. Deren Kräfte gehen in den Bereich mehrerer hundert Tonnen, was wir nicht haben. Wir decken kleinere Anwendungen bis knapp 20 Tonnen ab, in denen absolute Präzision gefragt ist, bei denen mit Sicherheit ein Pressvorgang gewährleistet sein muss sowie das Kraft-Weg-Verhältnis stimmen müssen.
Zielmärkte für unsere Lösungen sind beispielsweise die Uhrenindustrie für die Montage filigraner Teile oder die vielfältige Elektroindustrie mit zahlreichen Anwendungen. Neben manuellen Pressen, die bereits bis 2,2 Tonnen pressen können, führen wir zudem elektrische, pneumatische sowie hydro-pneumatische Pressen. Mit unseren Servo- und Torquepressen adressieren wir anspruchsvollere Anwendungen, bei denen eine präzise Prozessüberwachung gefragt ist, zum Beispiel für die Montage und das Verpressen von Sensoren oder selbst von grösseren Getrieben.
Zur Person Silvio Piller
Sie verfügen über viele Jahre Erfahrung im internationalen Verkauf, fokussieren sich fortan jedoch auf einen nationalen Markt. Was bedeutet das für Ihre tägliche Arbeit?
Der grosse Unterschied ist, dass ich heute nicht mehr mit dem Flugzeug zum Kunden gehe, sondern mit dem Auto. Die Anforderungen, sage ich einmal, sind dieselben. Man hat ein grosses Kundenfeld, aber verschiedene Anwendungen, die abzudecken sind. Aber national wie international gilt es, gemeinsam mit und für den Kunden eine gute Lösung zu finden. Die Schweiz mit ihrer Mehrsprachigkeit und ihren Kulturen ist für mich natürlich sehr reizvoll und ich bin überzeugt, dass ich in diesem Markt von meiner internationalen Erfahrung profitieren werde.
Wenn Sie die Mehrsprachigkeit ansprechen, interessiert mich natürlich, wie gut Ihnen neben dem Schweizerdeutsch die französische und italienische Landessprache liegen?
Französisch habe ich in der Schule gelernt und immer wieder gebraucht. Italienisch kann ich Pizza und ein Glas Rotwein bestellen, dann ist es mit meinen Kenntnissen aber auch schon vorbei.
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Unter Umständen reicht das ja schon für einen erfolgreichen Geschäftsabschluss…
(lacht) Das muss man dann sehen! Aber hier in der Schweiz kommt man mit deutsch und französisch sehr weit und wenn es nötig ist, kann man immer noch auf Englisch ausweichen.
Es ist ja vermutlich kein Zufall, dass Schmidt Technology ausgerechnet in Zuchwil zu Hause ist. Hängt das mit der Nähe zur Uhren-Industrie zusammen?
Der Standort wurde gewählt, weil er relativ zentral in der Schweiz liegt und wir sehr viele Kunden entlang des Jura-Gürtels haben, was die Uhren-Industrie widerspiegelt, die hier von Genf bis Basel und darüber hinaus beheimatet ist. Auf der anderen Seite darf man aber nicht vergessen, dass wir Industrien wie die Medizintechnik oder die Elektrobranche abdecken, die vor allem in der Ostschweiz ansässig ist. Von Zuchwil aus ist man auch relativ schnell dort.
Herausforderungen im Schweizer Markt
Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich im Schweizer Markt konfrontiert?
Wie schon gesagt, in der Schweiz ist es nicht gross anders wie andernorts. Es gibt mehrere Mitbewerber, was ich persönlich aber gut finde, weil es den Markt belebt und der Kunde so die für ihn wirklich beste Lösung bekommt. Mit unseren neuen Produkten, wie zum Beispiel der ServoPress-600-Reihe oder auch die PRC700- und 7000-Steuerungen, bieten wir Lösungen an, mit denen wir den Wettbewerb nicht scheuen müssen. Ich bin sogar davon überzeugt, dass wir mit diesen in neue Marktsegmente vordringen können, die uns bislang verschlossen waren.
Der Markt für die ServoPress 600
Was für Märkte wären das beispielsweise?
Mit der ServoPress 600, von der es ganze Modellreihen gibt, können wir in alle Industrien hinein. Mit dieser adressieren wir aber auch Anwendungen in der Uhren-Industrie, die wir bislang nicht in dem Mass abdecken konnten. Zudem tun sich mit ihr für uns Möglichkeiten im Sondermaschinenbau auf, wo wir uns zukünftig verstärkt zeigen wollen.
Mit welchen Eigenschaften dieser Pressen-Serie wollen Sie genau punkten?
Die 600-Serie bietet zu den vielen Vorteilen, welche schon die bestehenden Pressen haben, eine substanzielle Reduktion der Baugrösse und eine deutlich verbesserte Weg-Kraft-Messung. Ausserdem ist die Datenübertragung durch EtherCAT um Faktor 10 schneller geworden. Dadurch sind die Daten schneller verfügbar, was in Kombination mit dem statistischen Werten, die wir ohnehin erfassen, beispielsweise für die Optimierung der Prozesse, genutzt werden kann.
Sie haben in Zuchwil einen Showroom. Können Kunden diesen auch für Tests nutzen?
Unbedingt! Schmidt Technology war schon immer so aufgestellt, dass Kunden kommen und bei uns ihre Versuche fahren. Wir haben einen sehr ansprechenden Showroom mit einer breiten Palette von Systemen, die wir für Kundenversuche anbieten. Diese Palette reicht von manuellen Pressen über elektrische Pressen über Servopressen, aber auch pneumatische und hydro-pneumatische Pressen. Das ist ein breites Feld und da muss man ein wenig tüfteln, um die beste Methode zu finden. Hier im Showroom können wir das sehr genau zeigen und definieren, welche Presse am besten passt.
Herausforderungen im Schweizer Markt
Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich im Schweizer Markt konfrontiert?
Wie schon gesagt, in der Schweiz ist es nicht gross anders wie andernorts. Es gibt mehrere Mitbewerber, was ich persönlich aber gut finde, weil es den Markt belebt und der Kunde so die für ihn wirklich beste Lösung bekommt. Mit unseren neuen Produkten, wie zum Beispiel der ServoPress-600-Reihe oder auch die PRC700- und 7000-Steuerungen, bieten wir Lösungen an, mit denen wir den Wettbewerb nicht scheuen müssen. Ich bin sogar davon überzeugt, dass wir mit diesen in neue Marktsegmente vordringen können, die uns bislang verschlossen waren.
Der Markt für die ServoPress 600
Was für Märkte wären das beispielsweise?
Mit der ServoPress 600, von der es ganze Modellreihen gibt, können wir in alle Industrien hinein. Mit dieser adressieren wir aber auch Anwendungen in der Uhren-Industrie, die wir bislang nicht in dem Mass abdecken konnten. Zudem tun sich mit ihr für uns Möglichkeiten im Sondermaschinenbau auf, wo wir uns zukünftig verstärkt zeigen wollen.
Mit welchen Eigenschaften dieser Pressen-Serie wollen Sie genau punkten?
Die 600-Serie bietet zu den vielen Vorteilen, welche schon die bestehenden Pressen haben, eine substanzielle Reduktion der Baugrösse und eine deutlich verbesserte Weg-Kraft-Messung. Ausserdem ist die Datenübertragung durch EtherCAT um Faktor 10 schneller geworden. Dadurch sind die Daten schneller verfügbar, was in Kombination mit dem statistischen Werten, die wir ohnehin erfassen, beispielsweise für die Optimierung der Prozesse, genutzt werden kann.
Sie haben in Zuchwil einen Showroom. Können Kunden diesen auch für Tests nutzen?
Unbedingt! Schmidt Technology war schon immer so aufgestellt, dass Kunden kommen und bei uns ihre Versuche fahren. Wir haben einen sehr ansprechenden Showroom mit einer breiten Palette von Systemen, die wir für Kundenversuche anbieten. Diese Palette reicht von manuellen Pressen über elektrische Pressen über Servopressen, aber auch pneumatische und hydro-pneumatische Pressen. Das ist ein breites Feld und da muss man ein wenig tüfteln, um die beste Methode zu finden. Hier im Showroom können wir das sehr genau zeigen und definieren, welche Presse am besten passt.
Wie muss man sich das vorstellen, der Anwender kommt einfach mit einer Kiste Bauteile vorbei und dann legen sie gemeinsam los?
Im Vorfeld ist schon ein wenig Aufwand auf Kundenseite notwendig. Bauteile bringen ist die eine Sache und damit kann man auch schon einiges machen. Es kommt aber auch darauf an, wie komplex diese sind. Gerade bei komplexeren Bauteilen bedarf es zusätzlicher Werkzeuge, welche diese beispielsweise zur Bearbeitung aufnehmen. Je nachdem muss der Anwender seine Werkzeuge zu diesen Tests mitbringen.
Weiterführender Artikel im Printmagazin
Erfahren Sie in Printausgabe #012, wieso es Silvio Piller bedauert, keine italienischen Wurzeln zu haben und in welchem Land er während seiner internationalen Tätigkeit besonders gerne verhandelte.
Die Schwerpunktthemen der Ausgabe sind «Safety/Wireless Safety» und «Digitales Retrofit».
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Das Handling rund um die Bauteile
Haben Sie die Möglichkeit, beim Handling der Bauteile zu helfen?
Wir bieten rund um das Pressen weitere Dienstleistungen an. Wir stellen auf Wunsch die Werkzeuge bereit beziehungsweise kaufen diese ein, da wir diese selbst nicht führen. Es geht aber noch weiter. Wir bieten komplette Aufbauten und Untertische an und stellen Software für den Datenaustausch, die Ansteuerung von Zylindern oder die Auswertung von Signalen an. Bei Bedarf erarbeiten wir mit etwas Zusatzprogrammierung und Zubehör spezifische Kundenlösungen oder binden unsere Pressen auch in Automationsumgebungen ein.
Was sollte zum Schluss unbedingt noch gesagt werden?
Mir ist es eine Herzensangelegenheit, die Marke Schmidt Technology in der Schweiz noch bekannter zu machen und dem Markt zu zeigen, was wir alles bieten können. Das sehe ich als meine grosse Aufgabe. Jeder hier soll wissen, dass wenn es ums Pressen, Fügen oder Biegen geht, Schmidt Technology die erste Adresse im Markt ist.
Impressum
Autor: Markus Back, Chefredaktor Print
Bilder: Damian Byland
Publiziert von Technik und Wissen
Informationen
Schmidt Technology GmbH
www.schmidttechnology.ch
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