
Das Familienunternehmen binder ist bekannt für Bodenhaftung, Kundennähe – und nun auch für künstliche Intelligenz. Mit der Einführung eines eigenen Chatbots wagt das Unternehmen einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft. Warum dieser Schritt mehr ist als ein technisches Experiment, welche Ziele damit verbunden sind und wie man Tradition mit KI verbindet, verrät Nicola Morrone von binder SWISS im Interview zur bevorstehenden Fachmesse Sindex.

Herr Morrone, binder hat seit dem 23. April 2025 einen Chatbot. Was war der Auslöser für die Einführung – und welches konkrete Ziel verfolgen Sie damit?
Bei binder setzen wir konsequent auf Innovation, um das Kundenerlebnis zu verbessern und interne Abläufe effizienter zu gestalten. Der Auslöser für die Einführung des KI-gestützten Chatbots war der Wunsch, unseren Kunden rund um die Uhr in mehreren Sprachen schnellen und wertvollen Support zu bieten. Der Chatbot stellt in Sekundenschnelle relevante Produktinformationen bereit und entlastet damit sowohl unsere Kunden im Alltag als auch unsere internen Teams.
Welche Vorteile bringt der Chatbot im Arbeitsalltag – für Kundschaft und Mitarbeitende?
Bei einem Portfolio von über 7'000 Standardprodukten kann die Suche nach der richtigen Information für Kunden und Mitarbeitende eine Herausforderung sein. Viele Kundenanfragen wiederholen sich und binden wertvolle Zeit unserer Vertriebsmitarbeitenden. Hier setzt die digitale Assistenz an: Der Chatbot beantwortet Standardfragen sofort, automatisiert Routineaufgaben, entlastet das Team und schafft Freiraum für anspruchsvolle technische Beratungen. So profitieren sowohl Kunden von kürzeren Reaktionszeiten als auch Mitarbeitende von höherer Effizienz und Fokus.
Ein Familienunternehmen mit KI – wie passt das zusammen?
In einem traditionsbewussten Familienunternehmen wie binder steht der Mensch im Mittelpunkt – daran ändert auch der Einsatz von künstlicher Intelligenz nichts. Unser Ansatz beim KI-Chatbot ist klar: Die Technologie soll unsere Mitarbeitenden unterstützen, nicht ersetzen. Sie hilft dabei, Routinetätigkeiten zu automatisieren, damit unsere Teams sich auf das Wesentliche konzentrieren können: persönliche Beratung, technische Kompetenz und den direkten Draht zu unseren Kunden.
«Möchten die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz weiter ausschöpfen»
Gab es interne Hürden oder Skepsis gegenüber dem Einsatz von KI?
Im Gegenteil – die Einführung des Chatbots wurde von Anfang an mit grosser Vorfreude und Offenheit aufgenommen. Weltweit haben die Teams gemeinsam daran gearbeitet, die typischen Feinheiten eines Chatbots optimal zu meistern und das System bestmöglich an die Bedürfnisse unserer Kunden und Mitarbeitenden anzupassen. Diese enge Zusammenarbeit hat den Rollout zusätzlich gestärkt und die Akzeptanz gefördert.
Welche Rolle spielt das Thema künstliche Intelligenz in Ihrer zukünftigen strategischen Ausrichtung?
Innovation ist ein zentraler Antrieb für uns – und der digitale Assistent ist dabei nur der Anfang. In Zukunft möchten wir die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz weiter ausschöpfen, zum Beispiel mit personalisierten Empfehlungen auf Basis vergangener Interaktionen, intelligenten Alternativvorschlägen, aber auch intern in unserem CRM-System. So verbinden wir Tradition und Fortschritt, um unseren Kunden noch gezielter Mehrwert zu bieten.
Und wenn wir schon bei der strategischen Ausrichtung sind und abgesehen von KI: Wohin bewegt sich binder?
binder verfolgt aktuell eine wachstumsorientierte Strategie mit klarem Fokus auf den Vertriebserfolg. Der Kunde steht weiterhin im Mittelpunkt all unserer Aktivitäten. Gleichzeitig gewinnt das globale Zusammenspiel innerhalb der Unternehmensgruppe zunehmend an Bedeutung – mit dem Ziel, binder als starken internationalen Partner und Global Player zu etablieren.
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