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Ziehl-Abegg startet KI-Podcast – ganz ohne Nachbearbeitung

Rebecca Amlung bespricht mit Vorstandschef Joachim Ley, wie die KI-Podcasts jetzt global ausgerollt werden.
Rebecca Amlung bespricht mit Vorstandschef Joachim Ley, wie die KI-Podcasts jetzt global ausgerollt werden.

Die deutsche Firma Ziehl-Abegg – bekannt unter anderem für Ventilatoren, die Bananen reifen lassen und Serverräume kühl halten – hat einen eigenen Lufttechnik-Fachpodcast lanciert. Soweit, so normal.

Doch hier spricht nicht der CEO, nicht die Produktmanagerin – sondern eine KI. Und zwar ungeschnitten, ungefiltert, ungeschminkt. Ja, selbst Ausspracheschnitzer bei Fachbegriffen sollen drin bleiben, meldet das Unternehmen. Man wolle, so heisst es in der Pressemeldung, bewusst auf Kontrolle verzichten, um die Potenziale der KI voll auszuschöpfen.

Wer’s hören will, findet den Podcast unter dem vielversprechenden Titel «Airstream Insights».

Die Themen sind durchaus solide: Unterschiede zwischen EC- und AC-Motoren, Modbus-Protokolle, Feuchtigkeitsregelung im Gewächshaus. Konzipiert von Rebecca Amlung aus dem Produktmanagement – umgesetzt von Maschinen.

Klingt jedenfalls alles sehr mutig. Dazu passt aber: Die Firma gilt auch auf TikTok als Industrie-Pionierin. So sehr, dass es offenbar schon Leute gibt, die beim Namen Ziehl-Abegg nicht mehr an Lüfter oder Antriebstechnik denken, sondern an tanzende Menschen in Lagerhallen.

Wir sind dennoch gespannt auf den Podcast. Und hoffen, dass zumindest bei den Produkten von Ziehl-Abegg noch lange Wert auf Qualitätskontrolle gelegt wird.

🎧 Spotify-Link zum Podcast


Computerwissenschaftler entwickeln Methode, um Lügen zu beweisen – mathematisch

Normalerweise zeigen Beweise, dass etwas wahr ist. Das war’s mit dem Normalen.

Informatiker haben jetzt einen Weg gefunden, um das Gegenteil zu tun: Sie zeigen, dass etwas nicht wahr sein kann. Ohne Bauchgefühl, ohne Detektor – einfach mit Mathematik.

Das klingt nicht nur nach einer nützlichen Idee für die nächste Familienfeier, sondern ist in Wahrheit ein Geniestreich aus der Welt der interaktiven Beweissysteme.

Die Methode basiert auf sogenannten «Fooling-Verifiers»-Protokollen: Systeme, die eigentlich von Natur aus Wahrheit prüfen sollen, können so manipuliert werden, dass sie Lügen als solche erkennen – und das sogar ohne zu wissen, was richtig wäre.

Der Trick liegt in der Struktur der Kommunikation: Wenn ein «Verifizierer» keine Möglichkeit mehr hat, logisch an eine gültige Lösung zu glauben, bleibt nur ein Schluss – es ist gelogen.

Das lässt sich unter anderem auf KI-Modelle, Cybersicherheitschecks oder Lieferkettenversprechen anwenden. Du sagst, dein CO₂-Fussabdruck sei «netto null»? Der Algorithmus hebt die Braue.

Und für alle, die glauben, Mathematik sei emotionslos: Hier wird sie zum Sherlock Holmes. Nur mit Beweislastumkehr.

🔗 Zum Quanta-Artikel


ABB investiert 130 Mio. CAD in neue Smart Factory für Netztechnik

ABB baut in Kanada – und das nicht zu knapp. Mit über 130 Millionen kanadischen Dollar entsteht in Montreal eine neue Produktions- und F&E-Stätte für Stromverteilung und Netzresilienz.

Zwei bisherige Werke werden dafür zusammengelegt, die neue Anlage wird 33 % grösser, CO₂-sparsamer und mit Automatisierung auf dem neuesten Stand ausgerüstet.

ABB spricht von der grössten Investition in Kanada überhaupt – und meint nicht nur Gebäude, sondern auch Marktposition: Versorgungswirtschaft, erneuerbare Energien, Transport, Infrastruktur. Mehr als 600 Arbeitsplätze ziehen mit, weitere sollen entstehen.

Das klingt nach Industriepolitik mit klarer Schlagzahl. Oder wie ABB es nennt: Wachstumsstrategie. Könnte man auch so sagen: Wer Netzstabilität bauen will, muss vorher ein stabiles Werk haben.


KI prüft Schweissnähte – und ersetzt dabei jahrzehntelange Erfahrung

Ein System, das Schweissnähte prüft, braucht Erfahrung. Oder es braucht einen Algorithmus, der trainiert wurde mit eben jener Erfahrung.

Genau das hat die spanische Firma DGH zusammen mit MVTec geschafft – mithilfe von Deep Learning und industrieller Bildverarbeitung.

Das Ergebnis lässt sich durchaus sehen: Eine vollautomatische Anlage, die Risse, Lunker, unregelmässige Muster und alles dazwischen selbstständig erkennt. In Sekunden. Ohne Blinzeln.

Das Faszinierende ist, dass die KI hauptsächlich aus «Gut-Bildern» lernt – also den perfekten Schweissnähten. Fehlerhafte Beispiele braucht sie kaum. Das erinnert ein wenig an Menschen, die wissen, wann etwas nicht stimmt, ohne sagen zu können, warum. Nur dass die Maschine es pixelgenau markieren kann.

Der Rest ist Sensorik, SPS, GigE-Kameras, Machine Vision – und jede Menge Know-how von Mitarbeitenden, die ihre Erfahrung in die Trainingsdaten gaben. Man könnte fast sagen: Eine KI, die gelernt hat zu schauen wie ein Schweisser – aber mit dem Gedächtnis eines Elefanten.


Swiss Steel entwickelt additiven Präzisionsdraht – mit CO₂-Bilanz nach Mass

Draht ist nicht gleich Draht – zumindest nicht, wenn man ihn UGIWAM nennt und damit gleich die additive Fertigung umkrempeln will. Die Swiss Steel Group präsentiert mit ihrer Tochter Ugitech ein neues Drahtsystem für WAAM-Anwendungen (Wire Arc Additive Manufacturing), das nicht nur schweisst, sondern mitdenkt.

Der Draht ist massgeschneidert: chemisch, mechanisch, sogar ökologisch. Für jede Branche, von Luftfahrt bis Atomtechnik, wird die Legierung individuell komponiert – inklusive kontrollierter CO₂-Bilanz.

Ugitech kann das, weil sie als einziger europäischer Hersteller eigene Stahlproduktion mit Drahtziehen und Schweisszusatz-Know-how kombiniert.

Das klingt nach Champions-League der Werkstofftechnik. Oder wie Swiss Steel es beschreibt: «Wir definieren nicht nur das Produkt, sondern jedes Projekt.»

Ein Draht, der nicht nur verbindet, sondern auch Verantwortung trägt. Wäre fast schade, ihn zu verbrennen.


Neue Fachmesse in Stuttgart: Die «Make-to-Order Days» starten 2026

Die Fertigung wird individueller, und jetzt auch die Messe dazu: Ab Juni 2026 findet in Stuttgart die neue Messe «Make-to-Order Days» statt – eine Plattform speziell für Präzisionsteile, Auftragsfertigung und Zerspanung. Klingt trocken? Ist es nicht.

Denn die Veranstaltung richtet sich an Einkäuferinnen, Entscheiderinnen und Innovationssuchende aus Branchen wie Robotik, Defense und Maschinenbau.

Also an genau jene, die wissen, dass ohne präzise Einzelteile kein E-Auto, kein Laser, kein Satellit läuft.

Besonders clever: Die Messe findet parallel zur CastForge und Battery Show Europe statt. Drei Veranstaltungen, ein Ort, viele Synergien. Plus Networking-Zone, Fachforen, Meetingräume.

Eine Messe, die nicht alles will – sondern genau das Richtige. Wenn die Fertigung «make-to-order» wird, darf die Messe ruhig auch «made-to-fit» sein.


Walter lanciert Wechselplattenbohrer mit zwei Schneidkanten – doppelt bohren und zwar wirklich!

Walter AG mit Weltneuheit mit zwei Schneidkanten

 

Walter hat einen neuen Bohrer vorgestellt, der gleich doppelt schneidet. Und zwar wirklich: Der Drion·tec D-Spade D5142 ist laut Hersteller der erste Wechselplattenbohrer, der beide Seiten der Schneide nutzt – die eine bohrt, während die andere auf ihre zweite Karriere wartet.

Das Prinzip: Die Freifläche der ersten Schneidkante dient als Auflage für die zweite. Das Ergebnis sind doppelte Standzeit, weniger Hartmetall, geringere Kosten pro Bohrmeter. Klingt einfach – ist aber ziemlich smart.

Technisch gesehen bohrt das Teil von 12 bis 32 Millimeter Durchmesser, bei Längen von 3 bis 8 x Dc. Vier Führungsfasen, selbstzentrierende Spitzengeometrie, geschliffene Spanräume, sechs gezielt gesetzte Kühlmittelaustritte – der Bohrer ist nicht nur scharf, sondern auch durchdacht.

Die DS42-Wechselplatte kombiniert ein Feinkornsubstrat mit HiPIMS-Beschichtung – Goldlook inklusive. Damit ist nicht nur die Verschleissfestigkeit erhöht, sondern auch die Verschleisserkennung erleichtert. Und weil das Design symmetrisch ist, wird der Hartmetallverbrauch pro Kante um 45 Prozent reduziert.

Zielgruppe? Serienfertiger in der Automobil-, Energie- und Schienenfahrzeugindustrie. Also überall dort, wo jeder Bohrmeter zählt und jede Schneide ein zweites Leben verdient.

Wenn Nachhaltigkeit so aussieht: gerne mehr davon.


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