Sensordaten und «digitale Zwillinge» der Maschinen kommen zum Einsatz, die eine bessere Planbarkeit von Wartungsintervallen ermöglichen. Bislang blieben Leitungen in solchen Modellen jedoch unberücksichtigt. Mit Etherline Guard bietet Lapp jetzt eine Lösung, mit der Anwender in ihren ethernetbasierten Netzwerken der Automatisierungstechnik die Lebensdauer potenziell ausfallgefährdeter Datenleitungen überwachen können.


Ein Beitrag der Firma Lapp
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Etherline Guard ist ein fest installiertes Überwachungsgerät, das den aktuellen Zustand einer Datenleitung bewertet und diesen in Prozent darstellt. Die Grundlage dafür bilden Sensordaten, die aus den physikalischen Eigenschaften der Datenübertragung gewonnen werden. Dank der Echtzeit-Zustandsanzeige lässt sich der Verschleiss einer Leitung frühzeitig erkennen, wodurch der optimale Zeitpunkt für einen Austausch präzise planbar wird. Dies ist besonders für stark beanspruchte Datenleitungen relevant, die in industriellen Anwendungen mit schnellen Bewegungen und hohen Biegebelastungen konfrontiert werden. Solche Leitungen werden häufig in den letzten Metern eines Systems oder auf der Prozessebene genutzt, etwa in Schleppketten, Kabelführungen oder Roboterarmen.

Platzsparende und kompakte Lösung

Der Etherline Guard ist besonders platzsparend, kompakt und wird zwischen die zu überwachende Leitung und die Steuerungsseite in einen Datenleitungsknoten gesteckt. Eine einfach zu bedienende Set-Taste ist für das Aufrufen verschiedener Funktionen, wie beispielsweise dem Teach-in, oder dem Aktivieren des Accesspoints vorgesehen. Etherline Guard verfügt über einen Guard-/Data-Port für die zu überwachende Datenleitung mit RJ45-Stecker, die von der kritischen Anwendung zum Gerät führt, sowie einen DATA-Port für die Datenleitung mit RJ45-Stecker, die vom Gerät zur Steuerung führt. Über den Anschluss einer dritten Datenleitung an der LAN-Buchse (Variante PM03T) oder über die Verwendung des Antennenanschlusses für WiFi (Variante PM02TWA) können die Wartungsdaten an eine übergeordnete Steuerung übertragen werden. Beide Varianten können für die Cloud-Kommunikation mit MQTT konfiguriert werden.

Zustand der Datenleitung immer im Blick

Am Gerät befinden sich drei zentral angeordnete, mehrfarbige Diagnose-Leds: PWR für Betriebsbereitschaft, Status für den Zustand der zu überwachenden Datenleitung und Com für Connect (LAN-Version) oder WiFi (WiFi-Version). Die Entwickler von Lapp haben dabei bewusst nur einfach gehaltene Diagnose- und Einstellmöglichkeiten am Gerät vorgesehen. Darüberhinausgehende Einstellungen sind ebenfalls möglich. Die Inbetriebnahme ist einfach - dafür ist kein IT-Expertenwissen nötig. Sie erfolgt mit einer automatisierten und selbstlernenden Parametrisierung («Teach-In») in wenigen Minuten. Auch ein Retrofit in die bestehende Netzstruktur ist jederzeit möglich. Dank der zwei Varianten und einem breiten Spektrum an diversen Anschlussmöglichkeiten kann der Anwender entscheiden, wie die benötigten Statusinformationen an die übergeordnete Prozessebene übertragen werden sollen.

Am Gerät selbst kann der Kabelstatus an einer der rundum sichtbaren Led schnell erkannt werden. Die Art der Anzeige orientiert sich an einem Ampelsystem. Sie leuchtet dauerhaft grün, wenn die Leitung perfekt funktioniert und sich innerhalb der Spezifikationen befindet. Meldet das Webinterface den gelben Bereich bzw. blinkt die Status-Led rot, sind bereits erste Verschleisserscheinungen eingetroffen und es besteht Handlungsbedarf. Wann Etherline Guard über eine Zustandsverschlechterung der ausgelesenen Sensordaten informiert, kann über die Alarmauslöseschwelle individuell zwischen 99 % und 21 % festgelegt werden. Werksseitig liegt die Einstellung bei 80 %.

Ein wichtiger Schritt Richtung Smart Factory

Etherline Guard ist ideal für Datenleitungen, die kontinuierlich hohen Belastungen ausgesetzt sind. Dazu gehören Anwendungen mit schnellen Bewegungen, hohen Beschleunigungen, wechselnden Bewegungsabläufen, extremen Verdrehungswinkeln, kurzen Taktzeiten und engen Biegeradien. Das Gerät findet auch in kritischen Prozessen Anwendung, bei denen ein Stillstand zu erheblichen Kosten oder sogar Personenschäden führen könnte. Mit diesem intelligenten Überwachungssystem unterstützt Lapp seine Kunden dabei, einen weiteren Fortschritt in Richtung Smart Factory zu machen.

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Über Lapp

Lapp mit Sitz in Stuttgart ist einer der führenden Anbieter von integrierten Lösungen und Markenprodukten im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie. Zum Portfolio des Unternehmens gehören Kabel und hochflexible Leitungen, Industriesteckverbinder und Verschraubungstechnik, kundenindividuelle Konfektionslösungen, Automatisierungstechnik und Robotik Lösungen für die intelligente Fabrik von morgen und technisches Zubehör. Lapps Kernmarkt ist der Maschinen- und Anlagenbau. Weitere wichtige Absatzmärkte sind die Lebensmittelindustrie, die Logistik, der Energiesektor und die Mobilität.

Das Unternehmen wurde 1959 gegründet und befindet sich bis heute vollständig in Familienbesitz. Lapp beschäftigt weltweit rund 5800 Mitarbeitende, fertigt an 21 internationalen Standorten und ist in insgesamt über 80 Ländern weltweit aktiv.

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