Virtueller Sensor zur Schätzung des Ladezustands der Batterie (SOC), Generierung von C/C  -Code für das KI-Modell und Implementierung im Fahrzeug. (Bild: The MathWorks, Inc.)
Virtueller Sensor zur Schätzung des Ladezustands der Batterie (SOC), Generierung von C/C++-Code für das KI-Modell und Implementierung im Fahrzeug. (Bild: The MathWorks, Inc.)

Wie lassen sich komplexe Systeme effizienter entwickeln? Die Antwort liegt in Embedded Software, Model-Based Engineering und KI. Von der Simulation bis zur Implementierung – moderne Tools wie Matlab und Simulink ermöglichen es Ingenieuren, präzisere und leistungsfähigere Lösungen zu schaffen.


Ein Beitrag der Firma MathWorks
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen

Die Entwicklung technischer Systeme geht zunehmend mit Fortschritten im Software- und KI-Bereich Hand in Hand. Solche modernen Systeme – oft komplex und mit hohen dynamischen Anforderungen – werden in erster Linie mit ausgefeilten Software-Tools wie Matlab und Simulink von MathWorks entwickelt, die einen hohen Grad an Qualität und Innovation ermöglichen. Mit diesem wachsenden Entwicklungsanspruch nimmt die Bedeutung von Embedded Software beispielsweise als Steuerungskomponente zu, da sie einen effizienteren und anpassungsfähigeren Systembetrieb ermöglicht.

Zusätzlich erlangt KI sowohl im Systementwurf als auch im operativen Einsatz inzwischen immer mehr Bedeutung bei der Bewältigung von Komplexität und Variabilität solch fortschrittlicher Systeme. Frank Graeber, Manager Application Engineering bei MathWorks, erläutert im Vorfeld der diesjährigen embedded world, wie Ingenieure Model-Based Engineering beispielsweise zur Entwicklung von Steuermechanismen nutzen können und wie der Einsatz von KI ihnen dabei helfen kann, Herausforderungen hochdynamischer Anforderungen zu bewältigen, die Abhängigkeit von physischen Prototypen zu verringern, begrenzte Ressourcen optimal einzusetzen und Zertifizierungsprozesse zu ermöglichen und zu beschleunigen.

Schritt für Schritt zum Ziel: Workflows für die Regelungsentwicklung

Um die benötigten digitalen Funktionen für eingebettete Systeme zu entwickeln, bietet Model-Based Design (MBD) einen strukturierten Rahmen. Indem Algorithmus- und Verhaltensmodelle mit Anforderungen, Leistungsdaten und Testartefakten innerhalb eines einheitlichen digitalen Fadens integriert werden, ermöglicht MBD einen leichteren, kohärenteren Entwicklungsprozess. Dieser Ansatz umfasst den frühen Designentwurf, das Prototyping und die Validierung durch Hardware-in-the-Loop-Tests.

So können Ingenieure beispielsweise bei Batteriemanagementsystemen (BMS) im Automobilbereich komplexe Algorithmen entwickeln und simulieren, sie gegen verschiedene Szenarien testen und automatisch Code für die Hardware-Implementierung generieren. Auf diese Weise können sie eine umfassende BMS-Lösung entwickeln, die in der Lage ist, den Ladezustand zu ermitteln, die Temperatur zu regeln, State-of-Health zu schätzen und die Verteilung der Ladung über die Zellen auszugleichen. Tools wie Matlab und Simulink von MathWorks können dieses Vorgehen erleichtern. Dieser nahtlose Workflow verkürzt nicht nur den Entwicklungsprozess, sondern gewährleistet auch, dass die endgültige Implementierung robust ist und die festgelegten Designkriterien erfüllt werden.

Validieren statt vermuten: Modelle testen, Systeme verifizieren

Um Modelle sicher auf Hardware zu implementieren und eine hohe Produktqualität aufrechtzuerhalten, brauchen Ingenieure rigorose Test- und Verifizierungsprozesse. Tools wie Polyspace bieten robuste statische und dynamische Tests für C/C++-Code innerhalb von Continuous-Integration-Pipelines, was es ermöglicht, Fehler frühzeitig zu erkennen und über unterschiedliche Märkte und Sprachen hinweg effizient zusammenzuarbeiten. Mithilfe einer Model-Based Safety Analysis (MBSA), die Fehlermodellierungen und Tests integriert, steht Ingenieuren ein weiterer Ansatz zur Verfügung, um die Verlässlichkeit und Einhaltung von Industriestandards zu gewährleisten. Modulare Back-to-Back-Testframeworks unterstützen zudem Zertifizierungs-Workflows, indem sie Algorithmen auf verschiedenen Hardwareplattformen testen und automatisiert Berichte generieren. Diese Testmethoden helfen dabei, technische Systeme gründlich zu prüfen und die erforderlichen Sicherheits- und Qualitätsstandards zu erfüllen.

Künstliche Intelligenz, reale Vorteile: Systeme intelligenter entwickeln

Durch KI ergeben sich neue Möglichkeiten bei der Modellierung von Systemen. Neuronale Netze können beispielsweise die Abschätzung von Zuständen der Komponenten elektrischer Antriebe und die Fehlerklassifikation im Entwicklungsprozess übernehmen. Da KI in der Lage ist, komplexe Datenmuster zu verarbeiten und aus vielfältigen Datensätzen zu lernen, verbessert ihre Anwendung die Genauigkeit und Effizienz dieser Modelle. Ingenieure nutzen Anwendungen wie Matlab, um KI-Datensätze zu erweitern, KI-Modelle zu entwickeln, die auf domänenspezifische Aufgaben zugeschnitten sind, diese Modelle in einem systemweiten Kontext umfassend zu testen und automatisiert Code für Embedded Systeme zu generieren.

Darüber hinaus erleichtert KI die Wartung physischer Komponenten, indem sie Lernmodelle mit physikbasierten Simulationen integriert. Diese Kombination ermöglicht es Ingenieuren, Datensätze unter verschiedenen Bedingungen zu generieren und Predictive Maintenance Modelle zu entwickeln, die in Echtzeit auf Edge-Geräten zur Fehlerklassifikation eingesetzt werden können. Virtuelle Sensoren sind eine leistungsstarke KI-Technik, mit der Ingenieure das Verhalten eines physischen Sensors nachahmen können, wenn das betreffende Signal nicht direkt gemessen werden kann oder wenn ein physischer Sensor das Design zu teuer und zu komplex machen würde.

Fazit: Innovation trifft Sicherheit und Qualität

Die Konvergenz von Software-Tools und KI hat das Designen, Steuern und Zertifizieren von Hochleistungssystemen verändert. Ingenieuren steht inzwischen ein breites Feld an Anwendungen zur Verfügung, von Model-Based Engineering-Workflows über KI-gesteuerte Modellierung bis hin zu umfassenden Test- und Verifizierungsprozessen. Richtig eingesetzt und mit den passenden Plattformen ausgestattet, können Ingenieure heutzutage hochwertige, sichere und innovative Systeme entwickeln, die den Anforderungen moderner Anwendungen gerecht werden.

MathWorks-Stand auf der diesjährigen embedded world in Nürnberg vom 11. bis 13. März 2025

Erfahren Sie mehr über dieses Thema am MathWorks-Stand auf der diesjährigen embedded world in Nürnberg. Als Aussteller auf der Messe informiert MathWorks Ingenieure und Entwickler in einer Reihe von Vorträgen über verschiedene Fokusthemen:

  • Martin Becker: Understanding «Memory Safety»: Guarantees, Limits, and Different Solution Approaches
    11.03., 16:00 Uhr

  • Marco Roggero: YOLOX Networks in Embedded Vision: Novel Tiled Training and One-Shot Inference for Small Object Detection, Quality Inspection, and Deployment
    12.03., 10:00 Uhr

  • Dimitri Hamidi: Deploying Simscape Power Electronics Models on FPGAs for Target-Independent Hardware-in-the-Loop Testing
    13.03., 10:00 Uhr

  • Ahmad Saad: Faster time to market, effective mmWave Radar Prototyping: A Unified Approach with TI MMIC and Matlab
    13.03., 12:15 Uhr

Mehr Infos: embedded world Conference 2025


Besuchende, die sich live zu den Services und Produkten von MathWorks austauschen wollen, erhalten auf der embedded world in der Halle 4 Stand 110 folgende Demos:

  • Pragmatischer digitaler Ansatz für die Entwicklung von Steuerungen | Diese Demo präsentiert einen vollständig vernetzten, modellbasierten Engineering-Workflow zur Entwicklung digitaler Steuerungen.

  • Batteriemanagementsysteme (BMS) für Fahrzeuge mit Überwachung von Elektrofahrzeugflotten und drahtlosen Updates | Erfahren Sie, wie NXP und MathWorks gemeinsam die wichtigsten Herausforderungen bei Batteriemanagementsystemen (BMS) für Automobil- und Industrieanwendungen lösen können. Erstellen und simulieren Sie komplexe BMS-Algorithmen in Simulink und testen Sie sie anhand einer Vielzahl von Szenarien in einer geschlossenen Schleife mit virtuellen Batterieanlagen, die mit Simscape Battery entwickelt wurden.

  • Plattformübergreifender Arbeitsablauf zur Motorsteuerung | Anwender erhalten Einblicke in einen eingebetteten Targeting-Workflow für die Motorsteuerung, der die plattformübergreifende Flexibilität hervorhebt, basierend auf dem Motor Control Blockset für die Algorithmus-Optimierung und der Closed-Loop-Verifizierung für Robustheit.

  • IFX-Motorsteuerungsdemo mit Hysteresebremse | Diese Demo zeigt ein Beispiel für die Schätzung der Rotorposition eines Motors in Echtzeit auf der Grundlage eines virtuellen KI-Sensors, der auf einem Infineon Aurix TC4x-Mikrocontroller läuft. Durch eine an den Motor angeschlossene Hysteresebremse kann eine Vielzahl von Betriebsszenarien für Training, Verifizierung und Echtzeit-Hardwaresteuerung generiert werden.

  • Beschleunigen Sie Ihre drahtlose Entwicklung mit MATLAB: Bringen Sie Ihre drahtlosen Designs und Algorithmen auf Mikrocontroller und FPGAs | Entdecken Sie, wie Matlab die Entwicklung von drahtlosen Systemen wie 5G, 6G, WLAN, Bluetooth und Satellitenkommunikation erleichtert. Diese Demo ist ideal für Ingenieure und Forscher, die ihre Arbeitsabläufe optimieren und deren Leistung steigern möchten.

  • MVDR-Beamformer mit fortschrittlicher RFSoC-Technologie | Beamforming ist eine wesentliche Technik in der modernen Signalverarbeitung, die in Anwendungen wie drahtloser Kommunikation, Radar und Audiosystemen weit verbreitet ist. Sie verbessert die Signalqualität, indem sie den Empfang oder die Übertragung von Signalen in bestimmte Richtungen lenkt und so Störungen minimiert und die Klarheit maximiert. Die MathWorks-Demo führt Sie durch die Implementierung des Minimum Variance Distortionless Response (MVDR)-Beamformers unter Verwendung der fortschrittlichen RFSoC-Technologie.

  • Beschleunigung des Entwurfs digitaler Steuerungen von DC-DC-Wandlern mit Simulink | Unter Verwendung einer SEPIC-DCDC-Wandlerarchitektur zeigt dieses Referenzdesign, wie Simulink eine umfassende Umgebung für den Entwurf digitaler Steuerungen bietet. Ingenieure können passive Schaltungselemente, Leistungshalbleiter und unterschiedliche Stromquellen und Lasten mühelos modellieren.

  • Statische Analyse und dynamische Prüfung von C/C++-Code in CI mit Polyspace | Entdecken Sie, wie Polyspace Entwicklern robuste statische und dynamische Tests für C/C++-Code innerhalb von CI-Pipelines ermöglicht und Teams dabei unterstützt, höchste Codequalität und Compliance sicherzustellen. Diese Demo zeigt die nahtlose Integration für kontinuierliche Tests, die es Entwicklern ermöglicht, Probleme frühzeitig zu erkennen und durch Echtzeit-Tracking und webbasierte Lösungstools effizient zusammenzuarbeiten.

  • Modellbasierte Sicherheitsanalyse (MBSA) | Die modellbasierte Sicherheitsanalyse (MBSA) ist ein umfassender Ansatz, der nahtlos in den Designprozess integriert ist und eine vollständige Rückverfolgbarkeit und Konsistenz bei allen Änderungen gewährleistet. MathWorks Vision betont eine harmonische Beziehung zwischen Design und Sicherheit, was die frühzeitige Erkennung potenzieller Probleme fördert.

  • Fehlerklassifizierung auf Edge-Geräten | Diese Workflow-Demo simuliert Fehlerzustände mithilfe eines physikbasierten Modells, um Datensätze für fehlerfreie und fehlerhafte Zustände zu generieren, und behebt so den Engpass an realen Fehlerdaten.

  • HW Modulares Back-to-Back-Testing im Kontext von Zertifizierungs-Workflows | Diese Demo zeigt einen Ansatz zur Einrichtung eines Back-to-Back-Test-Frameworks, um einen Algorithmus auf mehreren verschiedenen Hardware-Boards zu testen, gefolgt von einer automatischen Testberichterstellung, die die Testergebnisse zusammenfasst.

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MathWorks und NXP: Model-Based Design Toolbox für Batteriemanagementsysteme

MathWorks und NXP stellen die neue Model-Based Design Toolbox (MBDT) for Battery Management Systems (BMS) vor. Die neue Toolbox erleichtert den Entwurf, das Testen und die Implementierung von BMS-Algorithmen auf NXP-Prozessoren.

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