Die deutsche Unternehmensgruppe ifm übernimmt eine Minderheitsbeteiligung an der HiDensity AG, der alleinigen Besitzerin der Bieler HMT microelectronic AG. Damit macht das Schweizer Unternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. HiDensity-Gründer Andreas Reber bezeichnet ihn sogar als «Abrundung seines Lebenswerks».


 
Ein Beitrag der Firma ifm

Die HMT microelectronic AG ist das älteste Unternehmen Europas, das auf Auftragsbasis ASIC-Designs entwickelt. Gegründet als Spin-off der Schweizer Uhrenindustrie, hat die HMT seit 1978 weit über 500 ASIC-Entwicklungen in die Serienproduktion gebracht. ASICs sind anwendungsspezifische mikroelektronische Schaltkreise, umgangssprachlich als Mikrochips bezeichnet.

In der automatisierten Welt von heute sind die von HMT entwickelten ASICs für Sensoren und Aktoren in allen Marktsegmenten vertreten: von der Industrie über die Automobil- und Medizintechnik bis hin zur Luftfahrt. Spezialisiert ist HMT insbesondere auf Mixed-Signal-ASICs (Schaltkreise, die analoge und digitale Signale verarbeiten), Module und mikroelektronische Systeme für Sensoren und Aktoren. Das Unternehmen mit Sitz in Biel zählt 42 Mitarbeitende und erzielt einen Umsatz im zweistelligen Millionenbereich. 

Die Aktien der HMT befinden sich zu 100 Prozent im Besitz der HiDensity, an der sich die deutsche ifm-Gruppe mit weltweit 8100 Mitarbeitenden und einem jährlichen Umsatz von 1,25 Mrd. Euro jetzt beteiligt. Die Mitgründer der HiDensity neben Andreas Reber haben durch den Verkauf ihrer Anteile von 30 Prozent die Beteiligung der ifm unterstützt und ermöglicht. «Dieser zukunftsweisende Schritt ist wichtig, um die gesteckten Ziele der nächsten fünf Jahre zu erreichen», betont Andreas Reber. Diese Ziele sind vor dem Hintergrund stark wachsender Segmente im Industrie- und Automobilmarkt definiert worden. Andreas Reber: «Dank der Stärkung der Muttergesellschaft HiDensity verfügt die HMT nun über eine noch solidere Basis, um mit den Kunden Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft zu erarbeiten.»

Sicherheit für ifm-Gruppe

«Wir sind glücklich über diese Beteiligung», erklärt Bernd Buxbaum, Geschäftsführer Technik und Mitglied der zentralen Konzerngeschäftsleitung der ifm-Gruppe. «Wir kennen HMT nun bereits seit über 20 Jahren und freuen uns darauf, eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft zu gestalten.» Konkret gehe es der ifm darum, zusammen mit und für die HiDensity/HMT weitere Wachstumspotenziale zu erschliessen. «Die ifm-Gruppe wird weiterhin kundenspezifische integrierte Schaltkreise in ihren Produkten einsetzen, um damit bei der Wettbewerbsfähigkeit weiter ganz vorne mitspielen zu können.» Die letzten Jahre hätten gezeigt, dass gerade bei so sensiblen Bauteilen eine enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten sehr wichtig sei. «Mit der Minderheitsbeteiligung heben wir die Partnerschaft mit HiDensity/HMT auf ein neues Niveau», so Bernd Buxbaum. «Sie sichert uns zusätzliche Möglichkeiten im Bereich Innovation und eine stabile Bauteilverfügbarkeit zu.»

Maximaler Schutz der Kundenideen 

Die HiDensity AG wurde 1994 von Andreas Reber und weiteren Partnern gegründet, um die Firma HMT vom vormaligen Besitzer zu übernehmen. HiDensity ist als Holding organisiert: Diese Struktur verhindert, dass Interna der HMT an die Teilhaber der HiDensity fliessen. Andreas Reber, Verwaltungsratspräsident der HiDensity AG, betont die Wichtigkeit dieser Informationssperre: «Um in kundenspezifischen Projekten erfolgreich tätig zu sein, braucht es neben technischem Wissen ein grosses, partnerschaftliches Vertrauen des jeweiligen Kunden. Dazu gehört insbesondere auch, dass die Ideen der Kunden vollständig geschützt sind.» Er unterstreicht, dass die Holding-Struktur HiDensity/HMT dies sicherstelle: «Die Aktionäre erfahren nur die finanziellen Resultate der HMT, nicht aber Detailinformationen zu Kunden, Lieferanten oder gar Problemlösungen. Diese Struktur hat sich bis heute bewährt und wird dies auch in Zukunft tun.»  

Keine Veränderung im Geschäftskonzept der HMT

Seit je setzt die HMT konsequent auf eine Europastrategie und ist damit der Branche voraus: Sie hat in Biel laufend neue Arbeitsplätze geschaffen und seit 2012 rund zehn Millionen Franken in das firmeneigene Testcenter investiert. Bei den Partnern und Lieferanten setzt sie mit Nachdruck auf europäische Unternehmen. Die HMT beweist damit, dass es in Europa und der Schweiz durchaus möglich ist, mit der Kostenstruktur aus Fernost mitzuhalten, wenn der höhere Ausbildungsstand der Mitarbeitenden berücksichtigt und korrekt eingesetzt sowie die Automatisierung konsequent vorangetrieben wird. 

 «Auf das operative Geschäft der HMT hat die Beteiligung der ifm einen positiven Einfluss, dies insbesondere mit Blick auf aktuelle und zukünftige Projekte unseres gesamten Kundenkreises», betont Günther Hoheisel, CEO der HMT microelectronic AG. «Auf Basis eines ausgewogenen Kundenportfolios werden wir als Schweizer Unternehmen die Stärken unseres Standorts zu nutzen wissen. Im Dreigestirn von Kosten, Qualität und Design bieten wir den Kunden weiterhin die richtige Balance.» 

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