Die ZHAW und die SMC Schweiz AG haben ein gemeinsames Kompetenzzentrum für Automation und Digitalisierung eröffnet, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und die Innovationsfähigkeit zu fördern.
Redaktionelle Bearbeitung: Technik und Wissen
Was ist passiert?
Das Institut für Mechatronische Systeme der ZHAW hat in Weisslingen, am Schweizer Hauptsitz von SMC, Labors eingerichtet: Entstanden ist ein Kompetenzzentrum für Automation und Digitalisierung, das am 21. März 2023 anlässlich einer Medienkonferenz eröffnet wurde.
Warum schliessen sich ein Unternehmen und eine Bildungseinrichtung zusammen?
Der Fachkräftemangel in der Schweiz betrifft inzwischen fast alle Industriebranchen. Für die laufende Transformation werden aber dringend mehr Ingenieure und Fachspezialisten benötigt. «Das ist ein Grund, warum Forschung und Industrie näher zusammenwachsen müssen», zeigt sich Martin Hirzel, Präsident von Swissmem, an der Medienkonferenz überzeugt. «ZHAW und SMC schlagen den richtigen Weg ein. Das Projekt unterstützt zwei Hauptpfeiler von Swissmem: Investition in Innovation und die Ausbildung von Fachkräften und damit in die Stärkung des Werkplatzes Schweiz», so Hirzel weiter.
Weshalb wurde das Kompetenzzentrum gegründet?
In den letzten Jahren hat die Automatisierung in der Industrie stark zugenommen. In Kombination mit der Digitalisierung unterstützt sie Innovationen in verschiedenen Bereichen wie Ressourcenoptimierung, kontinuierlicher Betrieb, vereinfachte Wartung oder Energieeffizienz, also insgesamt die Steigerung der Produktivität. Der Wandel erfordert vor allem neues und interdisziplinäres Wissen: Mechanik, Elektronik, Software und Data Science wachsen zusammen. Fachkräfte mit entsprechender Ausbildung und den notwendigen Kompetenzen sind rar und schwer zu finden. «Deshalb sind wir die Kooperation mit der ZHAW eingegangen und haben das Kompetenzzentrum für Automation und Digitalisierung gegründet», erklärt Daniel Langmeier, Geschäftsführer der SMC Schweiz AG.
Welches Know-how kommt im Kompetenzzentrum zusammen?
Das Institut für Mechatronische Systeme bietet umfassendes Knowhow in den relevanten Sparten Robotics, Digital Twin (Digitale Nachbildung einer Maschine), Augmented Reality, Data Sciences, künstliche Intelligenz oder Technologien des Web 3.0 wie etwa Blockchain. Daniel Langmeier ist begeistert: «Damit bieten wir unseren Kunden, vom Kleinstbetrieb bis zu global tätigen Unternehmen, die ideale Kombination aus 64 Jahren Erfahrung in der industriellen Automation von SMC gepaart mit neustem Digitalisierungs-Knowhow von der ZHAW.»
Gibt es bereits laufende Projekte?
Einige Projekte laufen bereits im Rahmen von Innosuisse, dem Innovations-Förderprogramm des Bundes. In Kooperation mit SMC und namhaften Maschinenbauern und Anlagenbetreibern werden dabei Lösungen in den Bereichen Predictive Maintenance, Digital Twin und Energieeffizienz entwickelt. «Das gibt uns die Gelegenheit, unsere theoretischen Ansätze an realen Use Cases zu bestätigen, weiter auszufeilen und die Innovationsfähigkeit vorantreiben», so van de Venn weiter.
Ist die Kooperation eine Win-win-Situation für SMC und ZHAW?
Die Kooperation sei eine echte Win-win-Situation bestätigen SMC und ZHAW. Hans Wernher van de Venn, Leiter Institut für Mechatronische Systeme (IMS), freut sich definitiv über die Labore am Schweizer Hauptsitz von SMC: «Wir profitieren von Wirtschaftsnähe zur Schweizer Industrie im Sinne von konkreten Projekten.»
SMC hingegen erhält wertvolles Know-how in der Digitalisierung, kann dieses in gemeinsamen Projekten sukzessive selbst aufbauen und vielfältige Dienstleistungen im Bereich Digitalisierung anbieten.
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